"Stoppt die Autobahn": Demonstration in Lenkersheim

30.4.2015, 21:44 Uhr

© Katrin Müller

„Ist es nicht toll, dass man auf der Straße spielen kann?“ „Jaaaaa.“ „Dass der Krach und Gestank der Autos fehlt?“ „Jaaaaa.“ Diesen kurzen Dialog mit den rund 180 Demonstranten stellte Ortsbeirat und Stadtrat Gerhard Koslowski an den Anfang seiner Rede. Lenkersheimer, Politiker und Gäste setzten sich am Donnerstag mit Plakaten, Musik und Worten für eine Umgehungstrasse der Bundesstraße 470 ein.

„Lärm und Gestank machen uns krank“ war beispielsweise auf den Bannern zu lesen oder: „Stoppt die Autobahn Lenkersheim.“ Für den Demonstrationszug, der vom Musikverein Lenkersheim musikalisch begleitet wurde, sperrte die Polizei die Bundesstraße an beiden Ortseingängen zwei Mal für jeweils 15 Minuten. Der Verkehr, darunter einige Schwerlasttransporter, staute sich bis etwa 200 Meter vor dem Ortsschild Oberndorf und 200 Meter vor dem Kreisverkehr in der anderen Richtung, erklärte Wolfgang Pastowski, der stellvertretende Leiter der Polizei Bad Windsheim, auf Anfrage unserer Zeitung.

Lebensqualität gefordert

Volkert fordert Lebensqualität Spontan übernahm Zweiter Bürgermeister Rainer Volkert für den terminlich verhinderten Rathauschef Bernhard Kisch, der sich über Feldwege am Ende doch noch bis zum Markgrafenplatz durchkämpfen konnte eine Rede. Darin machte Volkert noch einmal klar, wie wichtig eine Umgehungstraße um den Bad Windsheimer Ortsteil sowie um Oberndorf, Ipsheim und Dottenheim sei.

24 Stunden täglich würden die Bewohner vom Lärm belästigt. „Lebensqualität muss wieder in den Vordergrund rücken“, so Volkert. Ein paar Worte richtete Kisch dann auch noch an die Teilnehmer. „Man kann spüren, wie schön es sein kann“, betonte er im Biergarten. Ruhe herrschte, nur sich unterhaltende Menschen und die spielenden Kinder auf der Straße waren zu hören.

"Wir werden weiter demonstrieren"

Landtagsabgeordneter Hans Herold, von dem so manch einer gestern gerne bereits gehört hätte, dass die Umgehungsstraße schon morgen gebaut wird, betonte, dass dies nicht in seiner Macht stehe. Er ging auf das „große Problem insbesondere durch Lastwagen“ ein. Durch die Mauteinführung auf allen Bundesstraßen erhofft er sich ab 2018 Besserung. Das „dringlichste Ziel“ sei es jedoch, in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes aufgenommen zu werden, so Herold.

Sollte dies 2016 passieren, „wovon ich ausgehe“, könne es noch lange dauern. Planungen könnten nämlich erst dann gemacht und Träger öffentlicher Belange befragt werden. „Wir werden weiter demonstrieren, bis die Umgehung da ist“, so das Schlusswort von Gerhard Koslowski.

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