Strom für 2000 Haushalte

12.3.2018, 06:01 Uhr
Strom für 2000 Haushalte

© Wolf-Dietrich Nahr

Das Projekt steht am Anfang, aber wenn es etwas werden soll, muss es schnell gehen. Spätestens Ende des Jahres müsste die Freiflächen-Fotovoltaikanlage stehen, damit die zugesagten Einspeisevergütungen fließen. Der Pappenheimer Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, den Flächennutzungsplan zu ändern und so den Weg frei zu machen für die Aufstellung eines Bebauungsplans, der ei­nen Solarpark möglich machen würde.

Gewerbersteuer bleibt in der Stadt

Hinter dem Antrag steckt die „Energiebauern GmbH“ aus dem schwäbischen Sielenbach, ein mittelständisches Familienunternehmen, das sich auf die Planung, Umsetzung und den Betrieb von Freiflächen-Fotovoltaikanlagen spezialisiert hat. Im Pappenheimer Stadtrat versicherte man, dass man auch den 19 Hektar großen Park bei Übermatzhofen, gegenüber des Sportheims, selbst betreiben werde. Die Betreibergesellschaft werde in Pappenheim angesiedelt, womit auch 70 Prozent der Gewerbesteuer, die nach der Abschreibung aller Investitionen fällig werde, in der Stadt blieben.

Der Park werde mindestens über 20 Jahre betrieben, womit die Fläche aus der intensiven landwirtschaftli­chen Nutzung genommen werde. Ein Schäfer soll die Fläche regelmäßig beweiden, ansonsten lasse man der Vegetation dort freien Lauf. Die Energiebauern GmbH habe deutschlandweit bereits 130 Megawatt im Freiflächen-Fotovoltaikbereich installiert, rund 100 Megawatt werden durch lokale Tochtergesellschaften selbst betrieben. Mit dem Eigentümer der beiden Grundstücke hat das Unternehmen bereits eine Übereinkunft erzielt.

Im Pappenheimer Stadtrat stand man der Sache positiv gegenüber. Herbert Halbmeyer, CSU-Stadtrat aus Übermatzhofen, gab an, dass es im Ort keine Einwände gegen den Park gebe. Das Gelände in Nachbarschaft zum Sportheim ist von dem Pappenheimer Ortsteil aus nicht einzusehen.
Im Stadtrat stimmte letztlich nur Freie-Wähler-Stadtrat Friedrich Hönig ge­gen die Änderung des Flächennutzungsplanes. Er argumentierte, dass Fotovoltaikanlagen auf die Dächer gehörten und nicht in die freie Landschaft. Zuletzt hatte ein geplanter Solarpark in Langenaltheim für große Dis­kussionen gesorgt. Dort wollte eine Landshuter Firma auf 15 Hektar einen Park errichten und als Bürgeranlage betreiben.

Vor Ort gründete sich allerdings eine Bürgerinitiative, die gegen das Projekt vorging. Ende Januar lehnten bei einem Bürgerentscheid fast zwei Drittel der Abstimmenden das Projekt ab. Im Falle des Übermatzhofener Projekts scheint die Stimmung nun positiver zu sein.

Der Park wäre der mit Abstand größte im Landkreis. Bislang liegt hier Cronheim mit rund 13 Hektar vorne, gefolgt von Fiegenstall (zwölf Hektar), Dittenheim (zehn Hektar) und Kalbensteinberg (acht Hektar). 

1 Kommentar