SV Auernheim und SV Möhren spielen Doppelpass

28.5.2015, 07:00 Uhr
SV Auernheim und SV Möhren spielen Doppelpass

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Die Sportvereine Auernheim (aktuell Schlusslicht und Absteiger aus der A-Klasse West) und Möhren (B-Klasse West 1) haben sich jetzt darauf geeinigt, eine Spielgemeinschaft zu bilden. Das Ziel beider Vereine ist es, die Kräfte zu bündeln, um in der neuen Saison wieder mit zwei Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen zu können. Beide Treuchtlinger Orts­teil-Klubs bleiben zwar eigenständig, nehmen künftig jedoch als SG Auernheim/Möhren am Rundenspielbetrieb des Kreises Neumarkt/Jura teil.

Derzeit ohne Reserveteams

Der SV Auernheim konnte bereits in den letzten Jahren keine Reserve mehr stellen, Möhren musste Ende 2014 aufgrund von Personalmangel zurückziehen. Doch auch mit nur einer Mannschaft wurde es in den vergangenen Monaten für den SVM zunehmend schwerer, wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Gründe hierfür sind laut Vorstand vielschichtig: Zum einen beendeten in den letzten Jahren mehrere Spieler altersbedingt ihre Laufbahn. Zum anderen ließen anhaltendes Verletzungspech – phasenweise waren bis zu zehn Spieler verletzt – sowie erneute Spielerabgänge im Winter die Personaldecke ausdünnen.

Befand sich der SVM nach der Winterpause mit einem Punkt Rückstand auf Platz zwei noch in Schlagdistanz, um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen, verlor das Team in der Rückrunde den Anschluss und musste zuletzt etliche Niederlagen einstecken, was jegliche noch verbleibenden Aufstiegshoffnungen zerplatzen ließ.

Sportlich ebenfalls trostlos lief es in dieser Saison für Auernheim. Nachdem im vergangenen Jahr noch die Meisterschaft in der B-Klasse gefeiert und damit der Aufstieg in die A-Klas­se perfekt gemacht werden konnte, befindet man sich aktuell abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz und steht bereits als erster Absteiger fest. Generell lässt sich feststellen, dass sich der SVA seit Einführung der B-Klassen im Kreis Neumarkt/Jura zu einer sogenannten „Fahrstuhlmannschaft“ zwischen A- und B-Klasse entwickelt hat. Zwar hielt sich – anders als in Möhren – die Fluktuation im Kader in Grenzen, jedoch konnten in den letzten Jahren auch nur wenige Spieler hinzugewonnen werden, weswegen der Verein im Moment analog zum SVM über einen kleinen Spielerkader verfügt.

Die gemeinsame missliche sportliche Lage veranlasste die Verantwortlichen beider Vereine nach der Winterpause dazu, erstmals Gespräche miteinander zu führen, die schnell zu Ergebnissen führten. Sowohl Auernheim als auch Möhren betonen jedoch, dass es ausschließlich darum geht, den Fußballbetrieb in beiden Dörfern aufrechterhalten zu können. Ohne die Zusammenarbeit wäre es wohl bei beiden Vereinen schwer geworden, über das nächste Jahr hinaus eine Mannschaft stellen zu können.

Seit ein paar Wochen trainieren beide Teams regelmäßig zusammen, und die verbleibenden Spieler der jeweiligen Vereine haben fast ausschließlich ihre Bereitschaft signalisiert, weiterzumachen und gemeinsam das Projekt Spielgemeinschaft anzugehen. In der Trainerfrage einigte man sich darauf, dem bisherigen Übungsleiter des SV Auernheim, Matthias Blischke, das Vertrauen zu schenken. Der 40-jährige Dietfurter schnürte jahrelang für den TV Langenaltheim, SV Schambach und dem Nachfolgerverein FC Nagelberg die Fußballschuhe.

Blischke sieht in der Entscheidung „eine große Chance“ für beide Ortschaften, auch in Zukunft fußballerisch auf gesunden Beinen zu stehen. Der bisherige Trainer des SV Möhren, Karl Mößner, wird indes auf eigenen Wunsch in der kommenden Saison keine Funktion bekleiden. SVM-Vorstand Stefan Biber bedauert diese Entscheidung zwar, dankte dem noch zum Saisonende ausscheidenden Mößner jedoch im Namen des Vereins herzlich für sein leidenschaftliches En­gagement in der schwierigen sportlichen Lage.

Aktuell umfasst der Spielerkader beider Mannschaften jeweils zwischen 14 und 17 Spielern. Allerdings spielen in Möhren auch mehrere Studenten, die nicht immer zur Verfügung stehen. Um gewährleisten zu können, dass die Spielgemeinschaft in der neuen Saison mit zwei Teams antreten kann, sollen zum bisherigen Kader noch Neuzugänge stoßen. Hierbei befinde man sich in „guten Gesprächen“. Wichtiger als externe Verstärkungen sei jedoch, dass alle Spieler voll mitziehen und gegebenenfalls auch eine mögliche neue Rolle in einer zweiten Mannschaft annehmen müssen, betonten die Verantwortlichen der Vereine. Nur so ließe sich erreichen, dass in der kommenden Spielzeit zwei schlagkräftige und konkurrenzfähige Mannschaften in der B-Klasse antreten können.

Spiele in beiden Orten

In der Hinrunde sollen die Heimspiele in Auernheim, in der Rückrunde in Möhren ausgetragen werden. Die im Oktober stattfindenden Kirchweihen bilden jedoch eine Ausnahme: So wird auch in der Hinrunde am Kirchweihwochenende in Möhren gespielt. Das Training soll auch während der Saison abwechselnd auf beiden Sportplätzen stattfinden.

Die Vorfreude auf die neue Saison ist indes bei allen Beteiligten groß. Die bereits erfolgte Kooperation im Training wurde von beiden Seiten gut angenommen und ließ die Teams bereits stückweise einander besser kennenlernen. Hierin, so ist sich auch Coach Blischke bewusst, wird die große He­rausforderung – besonders in der Vorbereitung – liegen: möglichst schnell zu einer Einheit zusammenwachsen und sich einspielen.

„Dann“, so ist Matthias Blischke überzeugt, werden Spieler, Verantwortliche und Zuschauer viel Freude in der neuen SG finden“.
 

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