Testlauf in Solnhofen

SOLNHOFEN - Die Alte Schule in Solnhofen kann gleich mit einem echten Knüller in die neue Saison starten: Fernsehgesicht Michael Altinger kommt am Samstag, 1. Okto­ber, und hat sein brandneues Programm „Hell“ mit dabei. Das Solnhofener Publikum entscheidet bei der Vorpremiere mit darüber, ob an der einen oder anderen Stelle noch gestrichen, gestrafft oder ausgebaut werden sollte.

Die eigentliche Premiere findet eine Woche später in Garmisch statt. Und „Hell“ ist nicht ein einfaches Kabarettprogramm. Es ist der Auftakt zu einer Kabarett-Trilogie. „Es geht um den Aufstieg aus der Monotonie der Vorstadt. Raus aus der immer gleichen Abfolge von Arbeit, Alkohol, verpass­tem Sport und eheähnlichen Endzeitgegnern“, albert Altinger im PR-Text. Der Schlachthof-Gastgeber ist auf der Suche nach einer Vision. Schließlich ist er mit Mitte vierzig noch so jung, „wie man noch zu keiner Zeit mit Mitte vierzig war“.
Michael Altinger verspricht Verantwortung zu übernehmen. Und zwar für sich. Allein damit stellt er sich schon einer Herausforderung, der heutzutage nur die wenigsten gewachsen sind.

Zusammen mit seiner Ein-Mann-Band, Martin Julius Faber, führt er im ersten Teil der Kabarett-Trilogie ins Helle. Ob das der Himmel sein wird oder die lodernde Höllenglut, das wird sich im Lauf der kommenden Jahre zeigen, wenn Mitte 2019 „Halblicht“ folgt, der zweite Teil, aufgeführt in ausgewählten Opernhäusern des deutschsprachigen Raums. „Finster“, der dritte Teil, beendet dann 2022 als Dauergastspiel für zwei Jahre im Caesars Palace, Las Vegas, die Trilogie. Das ist der Plan, den zumindest Altingers Pressetext verkündet. „Schauen wir mal“, sagte die einstige Lichtgestalt Franz Beckenbauer. Und von ihm stammt ja auch der schöne Satz: „Das Helle, das sind immer die anderen.“ Oder war das doch Jean Paul Sartre?

Altingers Auftritt ist übrigens in diesem Winterhalbjahr nicht die einzige Vorpremiere. Am Samstag, 3. Dezember, kommt Philipp Weber mit „Come in and try out“. Dass die Künstler gern die Alte Schule wählen, um neue Dinge auszuprobieren, hat mit dem aufmerksamen Publikum zu tun, wie Heinz Rösch, der Vorsitzende des Trägervereins, weiß. Die Zuschauer in Solnhofen sind einfach immer voll bei der Sache, würden ihm die Kabarettisten sehr häufig bestätigen. Hinzu komme die angenehme Atmosphäre in dem einstigen Schul- und heutigen Wirtshaus, die die Gäste ebenfalls zu schätzen wüssten.

So kann die Alte Schule in den nächsten Monaten wieder eine ganze Reihe an namhaften Künstlern begrüßen, die fast alle schon einmal im Altmühltal Station gemacht haben. Alfred Mittermeier kommt mit „Ausmis­ten“ (15. Oktober), die „Drei Kritischen“ Christine Eixenberger, Franziska Wanninger und Tobias Öller bieten als Nachwuchskünstler „Preisgekröntes Kabarett aus Bayern“ (5. November), die „Isarschixn“ sind „Überdaggelt“ (28. Dezember), Mathias Tretter blickt in „Nachgetrettert“ auf das Jahr 2016 zurück (5. Januar), Josef Brustmann lädt ein zum „Fuchs-Treff“ (11. Februar), Jens Neutag erklärt „Das Deutschland-Syndrom“ (4. März) und Holger Paetz beschreibt die „Ekstase in Würde“ (25. März).

Alle Veranstaltungen beginnen um 20.00 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf in der Alten Schule in Solnhofen (Mittwoch Ruhetag) und in der Buchhandlung Stoll in Weißenburg. Reservierungen für die Abendkasse sind ebenfalls in der Alten Schule (0 91 45 / 64 22) oder bei Vorsitzendem Heinz Rösch (0 91 45 / 69 43) möglich. Es gibt auch ein Abo für alle Auftritte.