Tim Eisenberger auf China-Tournee

26.6.2015, 08:10 Uhr
Tim Eisenberger auf China-Tournee

© Privat

So war gleich vom ersten Tag an ein volles Programm geboten. Kaum in der Hauptstadt Peking gelandet, folgte die Besichtigung einer der bekanntes­ten Sehenswürdigkeiten der Welt: der Chinesischen Mauer. Nach oben ging es dabei noch gemütlich mit dem Bus und Sessellift; runter dann doch etwas rasanter mit einer Art Sommerrodelbahn.

Von der Hauptstadt führte der Weg schnell in den Nordwesten, wo am dritten Tag das erste Spiel gegen China stattfand. Das Match, das die Deutschen für sich entscheiden konnten, fand dabei vor einer beeindru­ckenden Kulisse von über 3000 Zuschauern statt. Der Großteil des Publikums bestand aus Schülern des Internats, zu dem die große Halle gehört.

Neben den Schülern gab es allerdings auch noch ein paar besondere Zuschauer. So staunte die deutsche Mannschaft nicht schlecht, als plötzlich schwer bewaffnete Soldaten in die Halle einmarschierten, salutierten und sich schließlich zum Zusehen auf den Rängen niederließen. Viel los war nach dem Spiel: „Das war schon verrückt. Alle kamen aufs Spielfeld für Fotos und Autogramme. Die Zuschauer ließen uns gar nicht mehr los, sodass
wir schließlich sogar mit einer Art SWAT-Team aus der Halle befördert werden mussten“, erzählt Tim Eisenberger.

Zwei weitere Spiele folgten, wobei die deutsche Mannschaft auch das Spiel gegen die USA für sich entscheiden konnte; gegen Litauen musste sie dagegen eine Niederlage hinnehmen. Insgesamt waren es neun Spiele gegen drei Nationen in wiederum drei Regionen Chinas. Unterm Strich entschieden Tim Eisenberger und seine Teamkollegen sechs Partien für sich und holten somit im „Four Nations Cup“ den Sieg nach Deutschland.

Tim Eisenberger auf China-Tournee

© Mühling

21 Punkte in 20 Minuten

Besonders gut war aus Sicht des 23-Jährigen das sechste Match gegen die USA, das sie deutlich gewannen. Hier konnte allein Tim Eisenberger innerhalb von 20 Minuten 21 Punkte ver­buchen. „Die Basketballer der anderen Teams spielen alle zwei Ligen über Treuchtlingen. Da musste man erst einmal reinkommen und sich an das Niveau gewöhnen, doch mit jedem Spiel wurde es besser“, sagt der VfL-Leistungsträger.

Coach Ralph Junge lobte gegen Ende der Reise die gute Entwicklung der deutschen Spieler, die sich auch untereinander super verstanden. Da­ran bestand aber auch gar kein Zweifel: „Wenn man elf Basketballspieler aufeinander loslässt, dann kann das eigentlich nur gut gehen“, war für Eisenberger von vorneherein klar.

Finanziert wurde das gesamte Turnier neben den Ticketeinnahmen von verschiedenen chinesischen Firmen. So waren neben dem Training und den Spielen auch Promotion-Touren ein fester Bestandteil der Reise. Einmal besuchte die Mannschaft beispielsweise eine Lebensmittelfirma, wo alle um ein Uhr nachmittags zur Schnapsverkostung eingeladen wurden. Einen weiteren Termin hatten sie in einem Einkaufszentrum, wo eigens eine Bühne mit Rummel-Basketball aufgebaut wurde. Auch hier herrschte wieder ein großer Andrang, und durch Los wurden einige Besucher des Einkaufszentrums ausgewählt, um gegen die Deutschen Basketball zu spielen.

„Am Schluss kommt man dann aber auch gerne wieder nach Hause“, stellt der VfL-Korbjäger fest. Nach zwei Wochen mit Reis in der Früh, am Mittag und am Abend, gönnte sich Tim Eisenberger erst einmal einen herzhaften Döner am Nürnberger Bahnhof. Rückblickend kann er vor allem zweierlei für sich mitnehmen: zum einen viele Eindrücke von Land und Leuten in China, zum anderen eine gute Weiterentwicklung als Basketballer – die Treuchtlinger werden in der neuen Regionalliga-Saison gewiss davon profitieren.   

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