TSG-Fußballer feierten Jubiläum

30.7.2016, 06:00 Uhr
TSG-Fußballer feierten Jubiläum

© Jan Stephan

Die Feier fand auf historischem Bo­den statt. Denn das erste Fußballfeld der TSG Ellingen befand sich dort, wo sich heute Parkplatz und inzwischen die neue Halle befinden. Historisch ist allerdings auch das Jubiläumsunglück der 1946 gegründeten TSG Ellingen. Zum 20-jährigen Jubiläum stieg man in die B-Klasse ab, zum 50-Jährigen in die damalige A-Klasse, und zum 70-Jährigen in diesem Jahr verabschiedete man sich aus der Kreisliga in die Kreisklasse, berichtete Spartenleiter Güngör Bulduk.

Immerhin ein Gutes hat der Abstieg. Walter Hasl, der frühere Vereinsvorsitzende, amtierende Bürgermeister der Stadt und leidenschaftliche Fußballfan, kann jetzt wieder als Linienrichter an der Seitenlinie stehen. Denn in der Kreisklasse wird nur ein Hauptschiedsrichter gestellt.

Die Fußballer gründeten 1946 direkt nach dem Krieg als TSG Ellingen ihren eigenen Verein – parallel dazu gab es den Turnverein Ellingen.
Die Kicker hatten allerdings einige schwere Zeiten zu überstehen. 1948 trat der Vorsitzende Peter Erl zurück, und die Jugend stellte den Spielbetrieb ein. 1952 wurden zwar sechs Personen für das vakante Vorstandsamt vorgeschlagen, aber alle verweigerten das Amt. Unter dem kommissarischen Vorstand Franz Meier ruhte der Vereinsbetrieb für fast zwei Jahre. 1954 der Neustart mit neuem Namen: Man firmierte nun unter TUS Ellingen.

Starallüren bei den Spielern

Ganz problemlos ging es auch wei­terhin nicht zu. Die TUS stieg auf, 1955 aber gleich wieder ab. Das Protokoll einer Vereinssitzung verzeichnet „Starallüren der Spieler“ als Grund. In der Folge kam man aber in ruhi­geres Fahrwasser und konnte 1972 den Bau des heutigen Sportheims angehen. Der wurde nach Augenzeugenberichten nach Vernichtung eines Kasten Biers beschlossen. 1984 kam die bereits früher angestrebte Fusion mit dem Turnverein 1893 Ellingen zustande. Man einigte sich auf das frühe Gründungsdatum und den zwischenzeitlich abgelegten Vereinsnamen TSG.

„Wir können uns nicht beschweren. Wir stehen gut da“, stellte TSG-Vorsitzender Otto Rabenstein im Gespräch mit unserer Zeitung fest. Und das trotz zwei weiterer großer Vereine in der Deutschordensstadt, die es mit der KaGe Ellingen und dem UFC Ellingen gebe. Mit den beiden neuen Umkleiden in der Sporthalle habe man nun auch, was die Infrastruktur betrifft, aufgerüstet. „Es ist inzwischen Stand der Technik, dass man zweimal zwei Umkleiden hat“, so Rabenstein.

Im Zuge der Einweihung der Halle und der Jubiläumsfeierlichkeiten nutzte man die Gelegenheit, um einige verdiente Mitglieder der Fußballsparte auszuzeichnen. Sylvia Kagerer, die seit mehr als 30 Jahren die Zeugwartin der Ellinger Fußballer ist, aber auch Josef Herrmann, der seit mehr als 20 Jahren bei den Spielen der TSG-Fußballer den Eintritt kassiert. „Er hat es schon geschafft, dass die Leute auf dem Balkon der Privathäuser Eintritt gezahlt haben“, erzählte Rabenstein lachend.

Alfred Etschl wurde zudem für seinen großen Einsatz beim Bau der neuen Sporthalle geehrt. Mehr als 600 Stunden Arbeit hat er in dieses Projekt gesteckt. „Das ist unser Sportheim, von allen TSG-Mitgliedern. Und jetzt müssen wir schauen, dass das auch in dem Zustand bleibt, in dem
es jetzt ist“, appellierte er an die Anwesenden.

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