TSG gab Lebenszeichen, TSV 1860 ärgerte Spitzenreiter

29.4.2016, 08:51 Uhr
TSG gab Lebenszeichen, TSV 1860 ärgerte Spitzenreiter

© Uwe Mühling

Das bedeutet, dass die Altmühltaler an diesem Sonntag ab 15.30 Uhr mit einem Heimsieg auf sechs Punkte verkürzen könnten und auch der mit dem TSV 1860 punkt­gleiche FC Holzheim vielleicht wieder erreichbar wäre. Andererseits könnten aber auch die Weißenburger mit einem Sieg in Solnhofen den eigenen Klassenerhalt vorzeitig perfekt machen und womöglich schon den Kreisliga-Abstieg des Nachbarvereins (zusätzlich zu SpVgg Ansbach II und SC Großschwarzenlohe) besiegeln.

Und sonst in der Liga? Der SC 04 Schwabach hat vom Aufkirchener Remis proftiert und ist durch einen 4:0-Erfolg in Greding nach Punkten gleichgezogen. Die „Nullvierer“ haben auch das bessere Torverhältnis, allerdings zählt in der BFV-Tabelle der direkte Vergleich, und der spricht aktuell für den SC Aufkirchen, der in der Vorrunde mit 2:0 in Schwabach gewonnen hatte. Am 8. Mai kommt es zum Rückspiel und Showdown in Auf­kirchen.

TSV 1860 Weißenburg - SC Aufkirchen 1:1

Bei eisigem Wind im Sportpark Rezataue hatten die Gastgeber im ersten Durchgang leichte optische Vorteile, allerdings waren die SCler bei ihren schnellen Kontern die Mannschaft mit den klareren Chancen. Die erste gute Szene hatte der TSV 1860, doch Marco Schwenke zielte nach Zuspiel von Jonas Ochsenkiel (er war nach zwei Spielen Sperre wieder dabei) übers Tor. Auf der Gegenseite wehrte Torhüter Johannes Uhl einen Freistoß von Tobias Babel mit Mühe ab, und Patrick Weglöhner klärte die Situation im Nachsetzen. In der zwölften Minute ging der Spitzenreiter in Führung: Ein Freistoß aus dem Mittelfeld kam auf Sebastian Beck, der am Elfer völlig frei stand und zum 0:1 einköpfte. Danach hätten Jonas Sauter und Tobias Babel für den SC erhöhen können, allerdings zielten sie vorbei beziehungsweise lenkte Uhr den Ball mit dem Fuß zur Ecke.

Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Weißenburger ihre Offensivbemühungen. Die erste gute Aktion hatte Ochsenkiel, dessen Schuss Torhüter Tim Friedrich nach vorne faustete, allerdings konnte Bastian Forster die daraus resultierende Schusschance nicht nutzen. Nach knapp einer Stunde kam durch die Einwechslung des zuletzt erkrankten Roma Antidze neuer Schwung ins Spiel der Haus­herren. Dabei scheiterte Schwenke
mit einem Kopfball-Aufsetzer nach Flanke von Marc Hedwig am Torwart. Kurz darauf war auf der Gegenseite Uhl gegen Jochen Egner zur Stelle.

In der 66. Minute durften die TSV-Sechziger dann endlich jubeln: Ochsenkiel ging rechts steil und flankte gefühlvoll nach innen. Dort köpfte der mitgelaufene Johannes Herrmann zum 1:1 ein – ausgerechnet der mit 19 Jahre jüngste Spieler im Weißenburger Team. Zehn Minuten später verpasste Markus Lehner nach Zuspiel von Antidze die mögliche Führung, weil Keeper Friedrich mit großer Mühe (und mit dem Gesicht) rettete.

In der Schlussphase machte der SC Aufkirchen mächtig Druck, weil er seinen Vorsprung an der Spitze wahren wollte. Allerdings hielt der überragende TSV-1860-Torwart Johannes Uhl (ebenfalls erst 19) den Punkt mit mehreren Glanztaten fest. Zunächst parierte er gegen Simon Babel, dann zweimal super gegen Tobias Babel. Die Weißenburger hatten in der Nachspielzeit noch eine Freistoß-Möglichkeit durch Ochsenkiel, doch auch hier war der Torwart – diesmal Tim Fried­rich – zur Stelle.

In der Hinrunde hatte die TSV-1860-Truppe um Trainer Oliver Wellert in Aufkirchen noch mit 1:5 ver­loren, nun baute sie mit dem Remis ihre starke Rückrundenbilanz auf 19 Punkte aus zehn Spielen aus.

TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Forster (55. Antidze), Weglöhner, Er, Schwenke, Lehner, Hedwig, Blob, Ochsenkiel, Böhm (23. Herrmann), Walter (86. Müller).

Schiedsrichter: Zimmermann (SK Heuchling); Zuschauer: 80; Tore: 0:1 Sebastian Beck (12. Minute), 1:1 Johannes Herrmann (66.).

SV Pölling - TSG Solnhofen 4:1

In dem Nachholspiel mussten die Solnhofener am Mittwochabend stark ersatzgeschwächt antreten. Die Aushilfen aus der Reserve (Harry Bodamer, Daniel Geci, Janosch Ott) machten ihre Sache aber sehr gut. Ebenso wie Torhüter Christoph Zwahr, der vor allem in der ersten Halbzeit mehrfach prächtig parierte und somit einen Rückstand beziehungsweise den Ausgleich verhinderte.

„Rot“ nach 24 Minuten

Für die insgesamt schwachen Pöllinger nahm das Match einen bitteren Verlauf, denn sie wurden in der 24. Minute doppelt bestraft. Fabian Eberle schoss SV-Spieler Markus Knipfer aus kurzer Distanz an die Hand. Schiedsrichter Andreas Peplinski gab Elfmeter und zückte obendrein die Rote Karte für den Pöllinger. Den Strafstoß verwandelte anschließend Matthias Huzel, der sich von den Pöllinger Protesten nicht beeindrucken ließ, zum 0:1-Pausenstand.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte Fabian Eberle die Weichen auf Sieg. Er spielte erstmals nach seiner Verletzungspause wieder für die TSG und verwandeltete einen Freistoß aus 20 Metern unhaltbar ins Tordreieck. Gentijan Bajraktari war zuvor gefoult worden. Nach 65 Minuten zeigten die Altmühltaler, dass sie es nicht nur mit ruhenden Bällen, sondern auch aus dem Spiel heraus können: Fabian Eberle spielte sich schön durch und hatte den Blick für seinen Mitspieler Gentijan Bajraktari, der zum vorentscheidenden 0:3 einschoss.

In der 69. Minute machte dann Fabian Eberle mit seinem zweiten Tor endgültig alles klar: Beim 0:4 legte er ein feines Solo hin und schloss es mit einem strammen Schuss ab. In der Schlussphase kam Pölling durch Phi­lipp Kunze noch zum 1:4-Ehrentreffer. Mehr war für die Oberpfälzer, die mehr als eine Stunde in Unterzahl spielen mussten und von Ex-Profi Thomas Brunner trainiert werden, aber nicht drin.

TSG Solnhofen: Zwahr, Meyer, Huzel, Alexander, Tobias Eberle, Werner, Bajraktari, Bodamer, Geci (69. Ott), Kololli, Fabian Eberle (76. Julian Schwegler).

Schiedsrichter: Peplinski (Post SV Nürnberg); Zuschauer: 50. Tore: 0:1 Matthias Huzel (24. Minute, Elfmeter), 0:2 Fabian Eberle (52.), 0:3 Gentijan Bajraktari (65.), 0:4 Fabian Eberle (69.), 1:4 Philipp Kunze (82.). Besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen Markus Knipfer (24. Handspiel).

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