Udo Rauh sagt beim Club "Ciao"

28.11.2013, 08:45 Uhr
Udo Rauh sagt beim Club

© Mühling

Udo Rauh wird bei den Nürnbergern aufhören und verabschiedet sich damit zugleich aus dem Fußball-Profizirkus. Die Heimpartie am Samstag, 21. Dezember, gegen Schal­ke 04 ist nach zwölfeinhalb Jahren beim Club zugleich sein Abschiedsspiel. Den Entschluss, den 1. FC Nürnberg zu verlassen, hat sich Rauh nicht leicht gemacht. Wochenlang hat er hin- und herüberlegt, um sich dann letztlich doch für eine neue berufliche Herausforderung zu entscheiden.

Neuer Job bei Hofmühl

Ab 2. Januar wird der Weißenburger bei der Eichstätter Hofmühl-Brauerei als Außendienst-Mitarbeiter für den Bereich Franken und die dortige Gastronomie zuständig sein. Der Kontakt kam durch die freundschaftliche Beziehung zu Brauerei-Chef Benno Emsländer zustande. „Ich freue mich total auf diese Aufgabe“, sagt Udo Rauh und gibt zu, dass ihn die Arbeit als Zeugwart und Busfahrer beim Club zuletzt „nicht mehr ausfüllte“ und ihm auf Dauer auch „zu eintönig“ wurde. Mit der aktuellen Tabellensituation – der FCN steht auf dem vorletzten Platz der Bundesliga und ist stark abstiegsbedroht – habe sein Schritt überhaupt nichts zu tun.

Udo Rauh ist nach wie vor ein „Clubberer“ mit Leib und Seele. Im Sommer 2001 fing er beim fränkischen Traditionsverein als Busfahrer an. Zusätzlich übernahm er gemeinsam mit Günter „Chico“ Vogt die Aufgaben des Zeugwarts, der sich um die Ausrüstung der Profis kümmert – vom Einrichten und Aufräumen der Kabine bis hin zum Putzen der Fußballschuhe. In fast 13 Jahren hat Rauh alle Bundesligastadien und -katakomben gesehen, hat zahlreiche Trainingslager im In- und Ausland sowie zum Teil auch internationale Spiele miterlebt.

„Es war eine schöne Zeit. Irgendwann ist man aber auch mit allem durch“, sagt er und räumt ein, dass er zuletzt die nötige Euphorie für das Fußballgeschäft nicht mehr so aufbringen konnte wie in den Anfangsjahren. Martin Bader habe zwar versucht, ihn zum Weitermachen zu überreden, doch der Sportvorstand hatte dabei keinen Erfolg, weil sich der 42-jährige Club-Angestellte in der Mitte seines Berufslebens einfach verändern und etwas Neues anfangen wollte.

Als Busfahrer wird Norbert Lehmeyer – und damit ebenfalls ein Weißenburger – Rauh’s Job im neuen Jahr komplett übernehmen. Der 52 Jahre alte Lehmeyer hat als Busunternehmer („Lemmis Reisen“) einen langfristigen Vertrag mit dem 1. FC Nürnberg. Zuletzt fuhr er bereits sämtliche Auswärtsspiele der Profis, jetzt kommen auch noch die Heimpartien hinzu, bei denen bis jetzt Udo Rauh den luxuriösen FCN-Mannschaftsbus ins Frankenstadion gesteuert hat. Auch für den anderen Teil seiner Arbeit hat Udo Rauh einen Nachfolger gefunden: Marko Riegel wird sich künftig als Zeugwart zusammen mit Günter Vogt um die Ausrüstung der Profis kümmern. Nach dem Schalke-Spiel wird es zum Abschluss noch eine saubere Übergabe und sicherlich auch ein zünftiges Abschiedsfest geben.

Udo Rauh freut sich ab 2014 auf ein „normales Berufsleben“, von dem auch seine Familie profitieren dürfte. Der zweifache Familienvater wird künftig nicht mehr so viel unterwegs sein, hat wieder freie Wochenenden und wird sich auch leichter tun, in den Ferien in Urlaub zu fahren. Der Kontakt zum Club wird nach Rauh’s Worten „super freundschaftlich bleiben. Wir gehen ja völlig im Guten auseinander“. Dem Team und den Mitarbeitern am Valznerweiher fühlt er sich weiterhin verbunden und natürlich wird er als Fan immer wieder mal ins Stadion gehen. Und auch weitere gemeinsame Familien-Urlaube mit FCN-Torhüter und -Kapitän Raphael Schäfer sind schon jetzt eine ausgemachte Sache.

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