Unfallfreier Anstich: Bürgermeisterin ersetzte gekonnt den OB

26.7.2015, 15:28 Uhr
Unfallfreier Anstich: Bürgermeisterin ersetzte gekonnt den OB

© Renner

Ein paar zarte Schläge mit dem Holzschlegel und der Zapfhahn saß im Fass, sehr zur Freude auch von Brauereibesitzer Thomas Schneider, der Schneller assistierte. Nur ein paar wenige Spritzer des frischen Gerstensafts gingen verloren, was Schneider mit den Worten "ganz klasse gemacht" denn auch lobte.

Zu der Verkostung laden die beiden Weißenburger Brauereien Schneider und Sigwart alljährlich drei bis vier Wochen vor der Kirchweih ein. Die Bierprobe findet im Wechsel statt. Diesmal war die Brauerei Schneider an der Reihe, weshalb das Treffen mit den geladenen Gästen im und am Bräustüberl "Zur Kanne" über die Bühne ging.

Sudkessel noch einmal anschüren

Wohl das letzte Mal, denn Schneider hat ja bekanntlich die regelmäßige Bierproduktion eingestellt. Weil er aber einen Vertrag mit dem Kirch- weihausschuss hat, der noch zwei Jahre gilt, wurde in diesem und wird im nächsten Jahr der Sudkessel nochmals fürs Kirchweihbier angeschürt. Thomas Schneider lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich Braumeister Volker Nossol, der neben seinem aktuellen beruflichen Engagement in den vergangenen Wochen an seine frühere Wirkungsstätte kam, um das Kirchweihbier einzubrauen. Das ist ihm bestens gelungen, wie ihm die Biertester am Donnerstagabend be­stätigten. Der Gerstensaft sprudelte da noch unfiltriert in die Krüge. "Erst drei Tage vor der Kirchweih wird das Bier filtriert," erläuterte Schneider.

Ansonsten ruht es nun in den Lagertanks, um weiter zu reifen. Er habe dem Kirchweihausschuss sogar angeboten, sich selbst davon ein Bild zu machen, weil es Gerüchte gebe, dass kein Schneider-, sondern "Wettelsheimer Bier auf der Kirchweih ausgeschenkt wird", sagte Schneider, um gleich zu untermauern: "Das ist also nicht der Fall." Er habe ja nicht zum Spaß den Sudkessel aufgeheizt und den Kamin rauchen lassen.

Im nächsten Jahr will man im Brauhaus Schneider übrigens genauso verfahren und ein letztes Mal Bier zur Kirchweih brauen. Dann ist definitiv Schluss. Schon jetzt gibt es das Schneider-Festbier nicht mehr in Flaschen abgefüllt. Es wurde nur der Bedarf für das zehntägige Fest produziert. Anders im Hause Sigwart. Ab sofort gibt es dessen Kirchweihstoff im freien Verkauf. Im Festzelt wird in diesem Jahr für den Liter Gerstensaft 6,20 Euro verlangt. Darauf haben sich der Kirchweihausschuss, die beiden Brauereien und Festwirt Gerhard Widmann geeinigt. "Wir haben ihn moderat um 30 Cent angehoben", merkte Schneider an. Der Preis gelte wieder "zwei Jahre, egal was auch immer in Griechenland oder sonstwo passiert". Er liege erneut "am unteren Ende der Skala vergleichbarer Feste" – und nicht überall gibt es Qualitätsbier wie in Weißenburg.

Beginnen wird die Kirchweih am Freitag, 14. August. In der ersten Festwochenhälfte gibt es Schneider-Festbier und Sigwart-Weizen, hernach ist es umgekehrt. Ausgeschenkt wird übrigens auch wieder alkoholfreies Bier.

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