Verzwickte Lage vor dem Spiel in Zwickau

19.11.2016, 06:00 Uhr
Verzwickte Lage vor dem Spiel in Zwickau

© Uwe Mühling

Bei den Sachsen wartet aus Sicht von VfL-Trainer Stephan Harlander „eines der schwierigsten Spiele der Saison“. Zum einen sind die Zwi­ckauer aus seiner Sicht „viel besser als sie im Moment dastehen“ (Platz neun mit drei Siegen und fünf Niederlagen), „sie sind durch Stephan Wolf top gecoacht“, und sie haben eine routinierte und ausgeglichene Mannschaft mit drei Spielern über 35 Jahren sowie gleich sechs Akteuren mit einem zweistelligen Punkteschnitt. Hinzu kommt, dass sie drei Partien nur hauchdünn verloren haben – zuletzt mit 85:87 beim Spitzenreiter Bad Aibling, der fünf Sekunden vor Schluss einen „Dreier“ versenkte.

Verletzung von Topscorer Schmoll

Zum anderen ist die personelle Lage bei den VfL-Baskets vor dem Match in Zwickau ziemlich verzwickt: Kapitän Stefan Schmoll hat sich im Training eine Muskelverletzung zugezogen. „Ich glaube nicht, dass er spielen kann“, sagt Harlander über den Top-scorer, der mit durchschnittlich 25,6 Punkten, 11,3 Rebounds und der höchsten Effizienz aller Spieler gleich drei Rankings der 1. Regio anführt. Schmoll hat sich sofort in Behandlung zu Physiotherapeutin Christine Kutschera begeben und hofft natürlich, dass er heute mitwirken kann. „Er lebt den jungen Spielern vor, wie professionell man mit so was umgeht“, attes­tiert der Coach seinem Anführer. Ein Risiko werden Schmoll und die Treuchtlinger aber sicherlich nicht eingeben – zu wichtig ist sein Einsatz für die weiteren Spiele bis zur Weihnachtspause.

Während hinter dem Kapitän also ein mehr als dickes Fragezeichen steht, ist das Fehlen von Claudio Huhn bereits sicher. Er arbeitet beruflich als Polizist und hat am Samstag Dienst. Weiterhin ausfallen wird der verletzte Jonas Rauch, der seinen Versuch, ins Teamtraining einzusteigen, unter der Woche wieder abbrechen musste. So geht es also mit dezimiertem Kader nach Ostdeutschland. Dennoch gilt für Trainer Harlander kein Bangemachen, im Gegenteil: Das Spiel wird aus seiner Sicht zeigen, wie sehr der VfL solche Ausfälle kompensieren kann.

Die Teamleistung muss aus seiner Sicht stimmen, die anderen „Routiniers“ (dazu zählt er beispielsweise auch schon den 21-jährigen Florian Beierlein) seien ebenso gefordert, wie die ganz jungen Spieler. Das gilt besonders für die jungen, groß gewachsenen Center Jonathan Schwarz, Leon Fruth und Alexandros Mavropoulos, die in die Bresche springen müssen und natürlich auch auf solche Chancen warten.

„Locker bleiben“

Insgesamt empfiehlt Stephan Harlander in der aktuellen Situation „lo­cker zu bleiben“ und den Fokus auf das zu legen, was er von Beginn an gesagt hat: „Für uns geht es darum, erst einmal zehn Siege in dieser schweren Liga zu holen“ – sprich den Klassenerhalt zu sichern. Weil bereits sechs Erfolge gelungen sind, ist der Coach froh, ohne Druck nach Zwickau fahren zu können. Und spannend bleibt es für ihn, ob der VfL trotz solcher Personalsorgen, die zum Sport dazugehören, einen Weg findet, um ganze vorne in der 1. Regionalliga dabeizubleiben.

Derzeit stehen die Treuchtlinger mit zwölf Punkten auf Rang drei hinter den starken Aufsteigern TuS Bad Aibling (14 Punkte) und BBC Coburg (ebenfalls zwölf). Die Bad Aiblinger haben ein Spiel mehr ausgetragen, der VfL und Coburg holen ihren direkten Vergleich am Donnerstag, 5. Januar nach.

Der VfL-Kader: Stefan Schmoll (?), Tim Eisenberger, Simon Geiselsöder, Florian Beierlein, Jonathan Schwarz, Arne Stecher, Kevin Vogt, Leon Fruth, Alexandros Mavropoulos, Tobias Heinz, Nico Jahnel.

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