VfL gegen Vilsbiburg – Spannung und Spektakel

12.11.2018, 10:42 Uhr
VfL gegen Vilsbiburg – Spannung und Spektakel

© Uwe Mühling

Der Erfolg sah am Ende zwar ziemlich deutlich aus, konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gäste aus Niederbayern lange Zeit auf Augenhöhe agiert hatten und sieben Minuten vor Schluss sogar mit 73:70 führten. Dann allerdings avancierte der kurz zuvor eingewechselte Robin Seeberger zum Matchwinner. Der Neuzugang aus Nördlingen lief richtig heiß und schaffte es in der Schlussphase, 14 seiner insgesamt 15 Punkte an diesem Abend zu erzielen. Dementsprechend wurde er vom Publikum und von seinen Mitspielern gefeiert.

Vier weitere VfL-Korbjäger punkteten ebenfalls zweistellig. Allen voran der Topscorer des Abends, Peter Zeis. Bei seinem Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause erzielte der frühere Bundesliga-Spieler 23 Punkte – 19 davon in der ersten Hälfte. Sechs Dreier waren dabei, von denen er im zweiten Viertel gleich drei Stück in Serie versenkte und dafür – ebenso wie Seeberger in der Schlussphase – Beifallsstürme der Zuschauer erntete. Stefan Schmoll kam auf 21 Punkte, Tim Eisenberger auf 13 und Simon Geiselsöder auf 12. Kapitän Schmoll, der unter der Woche noch Fieber hatte, kämpfte sich durch und angelte sich zusätzlich noch neun Rebounds. Eisenberger und Claudio Huhn glänzten zudem mit zwölf beziehungsweise acht Assists.

Beide Teams lieferten sich von Anfang an eine Partie, in der sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Insgesamt gab es 13 Führungswechsel, acht Mal stand es Unentschieden. Der VfL lag zwar über weite Strecken vorn, doch weder nach dem ersten Viertel (23:22) noch nach dem zweiten (49:45) und dem dritten (70:69) war irgendetwas entschieden. Zum Ende des dritten und zu Beginn des vierten Abschnitt nahmen sich die Treuchtlinger eine unfreiwillige Punktediät, die dann sieben Minuten vor Schluss zum eingangs erwähnten 70:73-Rückstand führte.

VfL gegen Vilsbiburg – Spannung und Spektakel

© Uwe Mühling

Was dann folgte war VfL vom Feinsten: Ein 10:0-Lauf zum 80:73 und ein insgesamt furioser Endspurt brachten die Gastgeber auf die Siegerstraße. Huhn und Eisenberger mit zwei Korblegern, Geiselsöder mit seinem dritten Dreier an diesem Abend und der wie entfesselt agierende Seeberger mit seinen bereits erwähnten 14 Punkten machten den Treuchtlinger Sieg perfekt. Mit der (Wieder)Hereinnahme von Robin Seeberger hatte Trainer Stephan Harlander ein sehr gutes Händchen bewiesen. „Robin kann ein Spiel komplett verändern, er hat das Zeug zum Publikumsliebling“, lobte der Coach den Neuzugang mit dem „unbändigen Willenspotenzial“.

Harlander, der aufgrund der Enge in dem Match nur acht Leute seines Zwölf-Mann-Kaders aufs Feld schickte, stellte auch Zeis und Schmoll heraus, „die uns in der ersten Hälfte im Angriff getragen haben“ – und damit im Spiel hielten. Trotz aller Freude über den wichtigen Sieg und ein jetzt positives Verhältnis (vier Siege, drei Niederlagen), sieht der Coach seine Mannschaft noch ein „großes Stück weg von dem, was wir konzeptionell zeigen wollen“. Wichtig aber aus seiner Sicht: „Das Team ist emotional voll da. Beine und Kopf sind wieder frei, sodass wir uns jetzt wieder verstärkt der Detailarbeit widmen können.“

Selbst der neue Vilsbiburger Trainer Marco Vilas war am Ende nicht wirklich enttäuscht, denn er hatte die „bislang beste Saisonleistung“ seiner Mannschaft gesehen und schwärmte von der Atmosphäre in der Senefelder Turnhalle: „Der VfL und wir haben die besten Fans der Liga, ich liebe es in dieser Halle zu spielen“, stellte Vilas fest – auch wenn es im vierten Auswärtsspiel die vierte Niederlage für die Niederbayern gab. Zu Hause haben sie dagegen viermal gewonnen. Am kommenden Wochenende muss Vilsbiburg nach Herzogenaurach, während Treuchtlingen in Ansbach antritt: Derby-Zeit!

VfL Treuchtlingen: Peter Zeis (23 Punkte, davon 6 Dreier, 6 Rebounds), Stefan Schmoll (21 Punkte, 9 Rebounds), Robin Seeberger (15 Punkte), Tim Eisenberger (13 Punkte, 12 Assists, 5 Rebounds), Simon Geiselöder (12 Punkte, davon 3 Dreier, 7 Rebounds), Claudio Huhn (7 Punkte, 8 Assists, 5 Rebounds), Florian Beierlien, Jonathan Schwarz; ohne Einsatzzeit: Jonathan Pospiech, Kevin Vogt, Luca Wörrlein, Moritz Schwarz.

Baskets Vilsbiburg: Grant Lee Corsi (17 Punkte),  Andreas Goderbauer (15), Michael Mayr (14), Eduard Hoffmann (11), Davor Barovic (10 Punkte, 15 Rebounds), Josef Leierseder (8), Filip Schinhammer (4), Alexander Möllenkamp (2), Michael Theisinger, Abdurrahman Circiroglu, Thomas Billinger, Arthur Dell.

Die einzelnen Viertel: 23:22, 26:23, 21:24, 21:12; Fünf-Minuten-Takt: 113:8, 23:22, 35:32, 49:45 (Halbzeit), 57:56, 70:69, 77:73, 91:81; Schiedsrichter: Sebastian Breier, Thomas Loy; Zuschauer: 550.

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