Was machen die Remis-Könige aus Solnhofen?

SOLNHOFEN/WEISSENBURG - Ein Spiel am Freitag, vier Partien am Samstag, doch die TSG Solnhofen und der TSV 1860 Weißenburg sind am elften Spieltag der Fußball-Bezirksliga 2 erst am Sonntag an der Reihe: die TSG erwartet um 15.30 Uhr den SC Aufkirchen, der TSV 1860 muss um 16.00 Uhr beim TV Büchenbach antreten.

Die Solnhofener haben sich in den vergangenen Wochen den Ruf der „Remis-Könige“ der Bezirksliga erworben. Sechs Unentschieden haben die Altmühltaler bereits verbucht und spricht man deren Trainer Dominik Herrmann darauf an, dann äußert er augenzwinkernd einen Wunsch: „Nicht wieder remis spielen.“ Klar dass der Coach im Heimspiel gegen Aufkirchen lieber einen Sieg aufs Konto verbuchen würde. Er weiß aber auch, dass er und seine Truppe eine schwierige Aufgabe vor sich haben. Aufkirchen hat 20 Punkte (Solnhofen 12) und mischt vorne mit. Vor allem vor der SC-Offensive um die Torjäger Jochen Egner und Tobias Babel hat Herrmann gehörigen Respekt.

Umso erleichterter ist der TSG-Trainer von daher, dass ihm seine Defensive wieder komplett zur Verfügung steht. Im Gegensatz zum Spiel in Roth sind Torhüter Christoph Zwahr sowie die Innenverteidiger Matthias Huzel und Konstantin Bilinski nämlich wieder dabei. Letzterer bekam nach seiner Roten Karte beim Totocup in Ramsberg eine Sperre für ein Pokalspiel. Wenn es zu diesem Zeitpunkt kein schwebendes Verfahren gewesen wäre, hätte Bilinski schon beim 3:3 in Roth wieder spielen dürfen. „Das ist natürlich ärgerlich“, stellt Dominik Herrmann fest.

Er und sein Team haben nach zwei Auftaktniederlagen zwei Siege und die erwähnten sechs Unentschieden verbucht. „Wir sind auf jeden Fall schwer zu schlagen“, kann der Trainer aufgrund dieser Bilanz konstatieren – gerade auch mit Blick auf die beiden jüngsten Aufholjagden gegen Dittenheim und bei der TSG Roth, die mit 2:2 bzw. 3:3 endeten. Dennoch: „Mir wäre es schon lieber, wenn wir endlich mal in Führung gehen würden“, unterstreicht der Coach und hofft auf das Match gegen Aufkirchen.

Das TSG-Aufgebot, in dem aktuell nur der verletzte Benedikt Leesch fehlt: Zwahr, Meyer, Bilinski, Huzel, Alexander, Dinkelmeier, Tobias Eberle, Bajraktari, Onbasi, Werner, Rohlik, Bittlmayer, Denk, Fabian Eberle, Schwegler.

Drei Niederlagen in Folge

Im Gegensatz zur TSG Solnhofen hat der TSV 1860 Weißenburg in den vergangenen drei Spielen keinen einzigen Punkt verbuchen können und dabei 2:11 Tore kassiert. Die Abwehr, auf die in den vergangenen Jahren stets Verlass war, wankt und das nicht von ungefähr, denn verletzungsbedingt fehlen gerade aus dem Defensivbereich zahlreiche Spieler. Die aktuelle „Seuche“ wirkt sich aber auch im Angriff aus. Gegen Greding fehlten zuletzt die Mittel, um den Aufsteiger ernsthaft in Gefahr zu bringen – der TSV 1860 spielte praktisch ohne echten Stürmer.

Daran wird sich am Sonntag im Juraderby beim TV Büchenbach nicht viel ändern. Nach wie vor fehlt mehr als eine komplette Elf – neu im voll belegten TSV-Lazarett ist jetzt noch Andre Hofer mit einer Knieverletzung angekommen. Weiterhin fehlen wird Sebastian Walter, der nach seiner umstrittenen Roten Karte in Ornbau (ohne Verwarnung blank-rot wegen einer Grätsche) drei Spiele Sperre bekommen hat. Nach Greding und Büchenbach wird er auch noch am Sonntag, 18. Oktober, um 11.00 Uhr im Derby gegen die TSG Solnhofen fehlen. „Absolut unverständlich“ ist dieses Urteil aus der Sicht von Weißenburgs Trainer Oliver Wellert.

Alles in allem ist es für Wellert „eine Situation, die ich in dieser Form noch nie erlebt habe“ – und er ist schon lange dabei, sowohl als Spieler als auch als Trainer. Den Coach wird aktuell sicherlich niemand um seine Aufgabe beneiden, denn mangels Personal fehlen ihm einerseits vernünftige Trainingsbedingungen. Bei der Aufstellung geht es dann andererseits vor allem darum, die aufgerissenen Löcher zu stopfen. „Mehr geht im Moment leider nicht“, sagt der Coach.

Wellert und Co. hoffen dennoch auf das Spiel in Büchenbach. Dort trifft man auf einen Gegner aus einer Tabellenregion, „in der auch wir uns bewegen“. Zuletzt war das anders, denn Mosbach, Ornbau und Greding spielen vorne mit. Gegen Büchenbach wollen die Weißenburger alles daran setzen, um die Niederlagenserie zu beenden.

Dabei steht folgender (voraussichtlicher) Kader zur Verfügung: Uhl, Schwimmer, Forster, Schwenke, Müller, Weglöhner, Haberler, Lehner, Herrmann, Jobst, Jäger, Tiringer, Reile (?) sowie Spieler aus der U19 bzw. Reserve.