Weißenburg will in Sachen Breitbandausbau nachbessern

21.3.2018, 11:55 Uhr
Weißenburg will in Sachen Breitbandausbau nachbessern

© Deutsche Telekom

Das Erschließungsgebiet umfasst die Bereiche Oberhochstatt, Treuchtlinger Straße, An der Lehenwiesenmühle, Schleifer am Berg, Markhof, Stadelhof, Laubenthal, Siebenkreuzhof, Hattenhof (Am Umspannwerk), Holzingen (Bgm.-Hemmeter-Straße), Emetzheim (Angerstraße), Schotter-und Steinwerk sowie die Jahnstraße in Weißenburg.

Schon jetzt hat die Stadt einen Versorgungsgrad von über 98 Prozent der Haushalte mit einer Bandbreite von mehr als 30 MBit pro Sekunde. Sie ist damit „bis auf wenige Lücken auf dem Stand der Technik in Bezug auf den Breitbandausbau“, sagte Diplom-Ingenieur Bernhard Gentner von der Firma Corwese, die Weißenburg seit Jahren beim Ausbau des schnellen Internets begleitet. Um einen noch höheren Grad der Flächendeckung erreichen zu können, gewährt der Freistaat den Kommunen nun verbesserte Förderkonditionen über den sogenannten Höfebonus.

Das Programm des Freistaats läuft bereits sehr erfolgreich. Zunächst wurde der Fokus auf sogenannte Verteilerlösungen (FTTC: Fiber to the curb) gelegt, um erst einmal alle Ortsteile schnell mit Glasfaserleitungen zu erreichen. Heute werden immer mehr Projekte in FTTH-Technik (Fiber to the home) gebaut. Beide Varianten kommen beim weiteren Ausbau in Weißenburg zum Einsatz. Bisher wurden über 481000 Euro an staatlichen Fördermitteln von der Stadt Weißenburg beantragt, sodass von der Förderhöchstgrenze noch gut 268000 Euro übrig sind. „Zusammen mit dem Höfebonus hätte die Stadt Fördermittel von gut einer Million Euro zur Verfügung“, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Der Eigenanteil der Stadt liegt bei 20 Prozent, sodass letztlich bis zu 1,27 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Der Ausbau in den bisher weißen Flecken auf der Versorgungskarte löst „unverhältnismäßig hohe Kosten aus“, machte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel deutlich. Aber um eine flächendeckende Versorgung mit mindes­tens 30 MBit pro Sekunde zu er­reichen, führe kein Weg an diesen Ausgaben vorbei.

Mit dem Förderprogramm werden jeweils nur Deckungslücken beim Ausbau durch einen Netzbetreiber geschlossen. Bei ihrem bisherigen eigenwirtschaftlichen Ausbau ist die Telekom „mit Weißenburg sehr wohlwollend verfahren“, stellte Diplom-Ingenieur Gentner fest. In weiten Teilen ist Weißenburg sogar doppelt versorgt, weil das Netz von Kabel Deutschland Vodafone parallel besteht. Das gelte auch für große Teile von Hattenhof, Niederhofen, Suffersheim und Teile von Oberhochstatt.

Kritisiert wird immer wieder die Versorgung des Weißenburger Indus­triegebiets, speziell in Teilen der Treuchtlinger Straße. Auch dort wird die Situation nun aber verbessert. Bisher stehen Gentner zufolge in diesem Bereich Versorgungsraten von bis zu 12,4 MBit pro Sekunde zur Verfügung. Wem dies nicht ausreiche, der habe die Möglichkeit, sich von der Telekom ans Glasfasernetz anschließen zu lassen, was aber Kosten verursache. Dann aber gebe es für den Kunden auch besser Upload-Raten, denn die Standard­anschlüsse seien asymmetrisch, das heißt, die Downloadgeschwindigkeit ist deutlich höher als die Uploadgeschwindigkeit.

Spezielle Unternehmenslösungen

Diese Anschlüsse seien für viele Firmen wegen ihres großen Datenumsatzes aber auch nicht geeignet. Sie bräuchten einen Businessanschluss. Ein solcher werde „proaktiv betreut“, sprich: der Anbieter kümmere sich von sich aus sofort um eingehende Fehlermeldungen. Generell sei der Service  bei den Geschäftsanschlüssen wesentlich umfangreicher und die Übertragungsraten deutlich höher. Zu haben seien sie „in jedem Ortsteil“, denn überall gebe es Glasfaserkabel.

Immer wieder würde aber der Breitbandausbau kritisiert, weil „Kartoffeln mit irgendetwas anderem ver­glichen werden und mancher eben die Ausgaben für einen Geschäftsanschluss scheue“. Für 800 Euro pro Monat sei ein solcher zu haben, sagte Gentner auf Nachfrage von CSU-Fraktionsvorsitzendem Klaus Drotziger. Das sei vergleichsweise wenig Geld im Vergleich dazu, wenn wegen eines fehlenden Anschlusses die Produktion stehe, meinte Gentner.

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