Weißenburger Steinheben ohne Lokalmatador

20.7.2017, 06:03 Uhr
Weißenburger Steinheben ohne Lokalmatador

© Robert Renner

Andre Bengel, der den Traditionswettbewerb auch heuer wieder organisiert und moderiert, ist etwas geknickt. Denn Mößner war für den beliebten Wettbewerb, der das Festzelt am Kirchweihplatz Jahr für Jahr zum Bersten bringt, in den vergangenen Jahren eine wichtige Figur. Der Koloss mit dem beeindruckend dicken Bizeps und der athletischen Figur wurde vom Publikum frenetisch gefeiert. Schließlich gelingt es nicht allzu vielen, den über vier Zentner schweren Stein so mühelos aus dem Podest zu ziehen.

Mößner nahm und nimmt den Wettbewerb ernst und hat immer gezielt für die Disziplin trainiert. Vor ein paar Tagen rief er Bengel an und teilte ihm mit, dass es heuer nichts wird mit ihm. „Man braucht vor allem starke Beine“, rät Andre Bengel allen potenziellen Steinehebern. Nur alleine mit den Armen könne niemand den schweren Marmorblock mehr als 44 Zentimeter aus dem Podest ziehen.

Viele starke Talente gesucht

Um möglichst viele starke Männer und Frauen auf den Wettbewerb aufmerksam zu machen, hat Bengel heuer erstmalig auch alle Fitness-Studios in der Region angeschrieben und Werbung fürs Steinheben gemacht – wenngleich es natürlich auch in den Fitness-Studios keine spezifischen Geräte gibt, um das Steinheben zu perfektionieren. Der Organisator hofft dennoch, dass er auf diesem Weg noch das ein oder andere unentdeckte Talent für den Wettbewerb findet.

In den vergangenen Jahren kämpften zwischen zwölf und 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer um den Sieg, der letztes Jahr erstmalig mit einem eigenen Pokal gekrönt wurde. Natürlich ist auch der aus schwerem Marmor und trägt als ersten Sieger den eingravierten Namen „René Mößner“.

Der Modellathlet wird trotz seiner Verletzung beim Steinheben im Bierzelt anwesend sein und seine Trophäe an den diesjährigen Sieger weiterreichen. Im nächsten Jahr will er dann wieder selbst eingreifen beim Stein­heben, das in Weißenburg längst Kult und deshalb dem Kirchweihausschuss fast schon ein wenig heilig ist. „Die Stimmung ist einfach immer klasse“, freut sich Bengel schon jetzt auf den Wettbewerb und fordert alle starken Frauen und Männer in der Region auf, es doch mal zu probieren.

Anmelden kann man sich nur am 20. August ab 19.00 Uhr im Festzelt. Je­der, der mitmachen will, muss selbst vor Ort sein und mit seiner Unterschrift bestätigen, dass der Veranstalter nicht für etwaige Folgeschäden haftet. Und noch eines ist nicht möglich: Den Stein kann man nicht zum Üben ausleihen. Er gehört dem Kirchweihausschuss und wird das ganze Jahr über an einem gut gehüteten Ort verwahrt . . .

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