Wettelsheim unterlag Tabellenführer Woffenbach nur knapp

Wettelsheim - Der TSV 1860 Weißenburg hat mit einem 3:1-Sieg beim TSV Burgfarrnbach den zweiten Tabellenplatz erobert und geht so aus einer sehr guten Position in die an diesem Wochenende startende Rückrunde. Die TSV-Sechziger liegen gleichauf mit 23 Punkten mit der TSG 08 Roth und sind aktuell die engsten Verfolger von Spitzenreiter BSC Woffenbach.

Letztere taten sich in Wettelsheim überaus schwer. Sah in der ersten Halbzeit alles nach einer deutlichen Überlegenheit des Spitzenreiters aus, agierten die Wettelsheimer nach der Pause energischer und befreiter. Sie konnten die Partie drehen, ihre 2:1-Führung aber nicht nach Hause schaukeln. Ein Strafstoß brachte das entscheidende 2:3 und den nächsten „Dreier“ für die Woffenbacher.

Die Wettelsheimer gastieren am Sonntag beim STV Deutenbach, der zuletzt mit 1:6 in Herrieden unterlag. Mit einem Sieg will die Truppe von SVW-Trainer Tobias Grimm die gesicherte Position ausbauen, denn die Bezirksliga-Teams liegen vor allem im hinteren Mittelfeld überaus eng zusammen. „Da rutscht man schnell nach hinten ab“, weiß Grimm. Gegen Woffenbach sah er in der zweiten Halbzeit eine gute Leistung seiner Truppe, die gilt es auch in Deutenbch zu zeigen.

Der TSV 1860 Weißenburg blickt aktuell kaum nach hinten, denn als Tabellenzweiter wollen sie am BSC Woffenbach dranbleiben. Die Wettelsheimer Schützenhilfe hat jüngst nicht geklappt und so will Trainer Markus Vierke mit seiner Elf morgen in Anbach-Eyb punkten, um den Abstand bei fünf Punkten zu halten oder diesen eventuell sogar zu verkürzen. Denn der BSC Woffenbach hat heute ein unangenehmes Auswärtsmatch beim nicht zu unterschätzenden ASV Zirndorf vor sich.
Die TSV-Sechziger sollten die Partie aber nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn Ansbach-Eyb ist alles andere als gesichert und muss dringend punkten, um ein weiteres Abrutschen Richtung Tabellenende zu verhindern. Die Weißenburger haben zudem noch eine Rechnung mit den Ansbacher Vorstädtern offen: Beim Hinspiel entführten sie die drei Punkte aus der Rezataue.

SV Wettelsheim – BSC Woffenbach 2:3

Vor zahlreichen Zuschauern zeigte Wettelsheim in der ersten Hälfte viel Respekt vor dem spielerisch überlegenen Spitzenreiter, der Ball und Gegner gut laufen ließ. Thomas Bäumel tauchte in der 5. Minute alleine vor SVW-Keeper Christoph Zwahr auf, verzog aber. Die schnell nach vorne spielenden Woffenbcher kamen aber zu keinen zwingenden Chancen, während sich die Elf von Trainer Tobias Grimm immer mehr stabilisierte und durch Schüsse von Michael Halbmeyer und Hans-Christian Döbler gute Möglichkeiten hatte, die aber nichts einbrachten. In der 34. Minute lief dann ein schneller Angriff des BSC, dessen Spieler nach einer flachen Hereingabe Handspiel durch einen Wettelsheimer reklamierte. Doch Referee Julian Leykamm ließ weiterlaufen und der unbedrängte Matthias König nutzte die kurze Verwirrung mit einem unhaltbaren Schuss zum 0:1 ins lange Eck. Vor der Pause hatte Julian Dürnberger noch eine gute Gelegenheit, doch er wurde nach außen abgedrängt und sein Schuss ging hinter das Woffenbacher Tor.

Woffenbach startete mit zwei Topchancen in die zweite Halbzeit, doch den Treffer markierte Wettelsheim. Julian Dürnberger luchste dem BSC-Abwehrspieler den Ball ab und traf aus 16 Metern ins linke Toreck. Florian Bunz köpfte nach einer Stunde Spielzeit einen Eckball über das Woffenbacher Tor und in der 63. Minute wurde ein aus Wettelsheimer Sicht klares Handspiel eines BSC-Abwehrspielers im Strafraum nicht geahndet. Nach einem weiteren Foul sah Marvin Kubis die Gelb-Rote Karte und den Freistoß von Dürnberger parierte Christopher Blank toll. Wenig später vergab Simon Hüttinger, doch in der 77. Minute schienen die Wettelsheimer auf die Siegerstraße einzubiegen, nachdem Michael Halbmeyer mit einer starken Bogenlampe zum 2:1 in den Winkel getroffen hatte. Fast postwendend glich der Tabellenführer aus. Die SVW-Abwehr verlängerte einen BSC-Freistoß aufs lange Eck, wo Matthias König zum 2:2 einnickte.

In der 80. Minute fand der eingewechselte Michael Berthold im BSC-Torwart seinen Meister. Ein unstrittiger Elfmeter brachte die Woffenbacher in der 83. Minute dann auf die Siegerstraße. Der gefoulte Rene Zeltner trat selbst an und vollendete zum 2:3. Bis zum Abpfiff sahen die Zuschauer noch etliche hitzige Szenen und Referee Leykamm hatte alle Hände voll zu tun, die Partie gut zu Ende zu bringen. In Unterzahl, mit einer gehörigen Portion Glück und einem nicht geahndeten Handspiel entführte Woffenbach die Punkte.

SV Wettelsheim: Zwahr, Halbmeyer, Renner (46. Minute Rasch), Müller (85. Berthold), Zischler, Döbler, Bunz (87. Sinanovic), Baumann, Krois, Dürnberger, Hüttinger.

BSC Woffenbach: Blank, Betz, Saburin (46. Reichert), Winter, Gümpelein, Bäumel (61. Mangold), Zeltner, Wastl, Ulker, Kubis, König.
Tore: 0:1 König (34. Minute), 1:1 Dürnberger (54.), 2:1 Halbmeyer (76.), 2:2 König (78.), 2:3 Zeltner (Foulelfmeter, 83.).

Gelb-Rote Karte: Kubis (Woffenbach, wiederholtes Foulspiel, 63.).
Schiedsrichter: Julian Leykamm; Zuschauer: 220.

TSV Burgfarrnbach – TSV 1860 Weißenburg 1:3

Die Gäste aus Weißenburg beherrschten in der ersten Halbzeit Ball und Gegner klar. In der 13. Minute strich ein Freistoß von Marco Schwenke an Freund und TSV-Tor vorbei, doch schon zwei Minuten später musste der Burgfarrnbacher Keeper Hannes Weyherter hinter sich greifen.  Patrick Weglöhner hatte einen erneuten Freistoß von Schwenke per Kopf verlängert und Jonas Ochsenkiel hämmerte das Leder aus acht Metern zum 0:1 unter die Latte. Danach agierten die TSV-Sechziger zwar überlegen, doch eine gute Möglichkeit erspielten sie sich erst in der 42. Minute wieder. Christian Leibhard bediente Benjamin Weichselbaum, dessen Schuss aber vom TSV-Torhüter per Fußabwehr geklärt wurde.

Nach der Pause sahen die nur 50 Zuschauer ein anderes Bild, da Burgfarrnbach deutlich engagierter auftrat – offensichtlich hatte es in der Kabine eine Standpauke von TSV-Trainer Uwe Neunsinger gegeben. Die Partie entwickelte sich zum offenen Schlagabtausch, in der die Gastgeber durch Christian Gerein die erste gute Möglichkeit hatten, die aber Johannes Uhl im TSV-Tor zunichte machte. Max Pfann zog in der 53. Minute aus 15 Metern ab, doch Keeper Weyherter lenkte den Ball mit einer tollen Parade um den Pfosten. Nach einem Fehlpass im Weißenburger Mittelfeld kamen die Platzherren zum 1:1-Ausgleich, den Christian Gerein erzielte. Die beiden Teams agierten weiter offensiv und schenkten sich nichts. Ein Pass in der 76. Minute auf Weichselbaum geriet zu weit und der Abschlag von TSV-Keeper Weyherter geriet zum Konter, doch der Schuss des eingewechselten Tim Paschek wurde von Weißenburgs Keeper Uhl pariert.

Die 1:2-Führung erzielten die TSV-Sechziger dann in der 82. Minute, als Yannik Strobel nach einer Balleroberung im Mittelfeld schnell schaltete und mit einem 35-Meter-Heber den TSV-Schlussmann überwand. Die Burgfarrnbacher warfen nun alles nach vorne und wollten den Ausgleich, während sich den Weißenburgern nun die Räume für Konter öffneten. Bei einem verpasste Max Pfann und auch Benjamin Weichselbaum versprang das Leder. Nachdem Marco Schwenke in der 92. Minute auf der Linie das 2:2 verhindert hatte, traf im Gegenzug erneut Jonas Ochsenkiel zum entscheidenden 1:3. Robin Renner hatte sich rechts durchgesetzt und Ochsenkiel in der Mitte perfekt bedient.

TSV Burgfarrnbach: Hannes Weyherter, Brauner (37. Minute Mjestri), Schmidt, Wellhöfer, Hausleitner, Tim Weyherter, Littwin, Schlump (67. Baumann), Seibold (61. Paschek), Schreiner, Gerein.

TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Weglöhner, Jäger, Schwenke, Lehner, Ochsenkiel, Pfann, Leibhard (70. Strobel), Lotter (52. Eco), Reile (75. Renner), Weichselbaum.

Tore: 0:1 Ochsenkiel (15. Minute), 1:1 Gerein (58.), 1:2 Strobel (81.), 1:3 Ochsenkiel (93.).

Schiedsrichter: Karl-Heinz Kratz; Zuschauer: 50.