Zwei Klassensiege und ein Abflug in den Straßengraben

16.4.2015, 09:33 Uhr
Zwei Klassensiege und ein Abflug in den Straßengraben

© MSC Jura

Durch die sehr kurzen Verbindungsetappen zwischen den fünf zu fahrenden Wertungsprüfungen wurde im Lauf des Tages viel Zeit eingespart, sodass die Rallye bereits gegen 18.30 Uhr beendet war und das letzte Fahrzeug im „Parc fermé“ am Schloss  stand. Rallyeleiter Tobias Enderlein war vollauf zufrieden – sowohl mit dem Ablauf der Rallye sowie mit den Teilnehmern, die allesamt fehlerfrei durch die anspruchsvollen Wertungsprüfungen rund um Schloss Sandsee sowie den Rundkurs zwischen Hörlbach und Tiefenbach kamen.

„Kleine Ausrutscher gehören bei jeder Rallye dazu, das Wichtigste ist, dass es keinerlei Verletzte gab“, so Enderlein. Da es heuer bereits bei einigen Rallyes schwere Unfälle gab, waren die Organisatoren auf Sicherheit bedacht und stellten an heiklen Stre­ckenabschnitten zusätzliche Bremsschikanen auf, um das hohe Tempo etwas zu drosseln, mit Erfolg. Zwölf der 14 Ausfälle kamen durch technische Probleme, nur zwei waren Folge eines Ausrutschers.

Erfolg und Tragik

Alle Teilnehmer oder Fans waren begeistert von der neuen Streckenführung durch den „fürstlichen Wald“ und auch der Rundkurs „lässt sich in Gegenrichtung viel schöner fahren“, war der Tenor der meisten Teilnehmer. Am Ende kamen 76 der 90 gestarteten Teams ins Ziel.

Das Team Frederik Leykauf/Jan Haderlein vom AC Gunzenhausen fuhr bis zu Wertungsprüfung (WP) 5 eine fehlerfreie Rallye und erlebte in der letzten Schikane dann noch einen Aufreger. Der Fahrer riskierte bei der Anfahrt auf die Bremsschikane zu viel und verlor die Kontrolle über seinen Honda Integra. Mit viel Glück blieb sein Fahrzeug nahezu unbeschadet und er räumte nur die Schikane ab, was ihm 30 Sekunden Zeitstrafe einbrachte. Da er genug Vorsprung hatte, reichte es am Ende zum Klassen- und Gruppensieg der Serienfahrzeuge.

Weniger Glück hatten die Youngster Matthias Bittner/Felix Zurwesten aus Stopfenheim. Bereits nach wenigen Metern auf der WP 1 konnten sie einem herausgefahrenen Grenzstein nicht mehr ausweichen und fuhren sich einen „Platten“, das Aufziehen des Ersatzrades kostete knapp sechs Minuten Zeit und die Chance auf den Sieg. In WP 3 gelang den beiden noch die Klassenbestzeit, bevor das Heimspiel in WP 4 durch einen Ausritt in den Graben endete.

Besser machte es das Team Rainer und Sabrina Thiel. Vater und Tochter starten seit Jahren für den MSC Jura und fühlten sich auf den Wertungsprüfungen durch den Wald pudelwohl. Der kleine Fiat Panda war das ideale Fahrzeug auf diesen Strecken. Mit drei absoluten Klassenbestzeiten im Wald erfuhren sie sich den nötigen Vorsprung, um auf dem schnellen Rundkurs den Sieg um knapp vier Sekunden zu verwalten – ein toller Erfolg für das MSC-Duo. Der Gruppensieg ging bei den verbesserten Fahrzeugen an das Team Markus Daffner/Markus Wegener aus dem niederbayrischen Piegendorf auf einem BMW M3.

Vorjahressieg wiederholt

Gesamtsieger wurde erneut das Öhringer Duo Ulrich Kübler/Matthias Klotz auf Mitsubishi EVO 8. Mit knapp 30 Sekunden Vorsprung wie­derholten sie ihren Gesamtsieg aus dem vergangenen Jahr und konnten den Siegerpokal, gestiftet von Fürst von Wrede, mit nach Hause nehmen. Rang zwei belegte das Team Gerd Tabbert/Mandy Litzius auf BMW 325iX vor Stefan Schulze/Jochen Rheinwalt auf Subaru Impreza. Das favorisierte Schweizer Team Bauer/Köstl mit dem Mini WRC musste, in Führung liegend, aufgrund eines Getriebeschadens in WP 2 sein Fahrzeug abstellen.

Nach dem Wettbewerb bedankte sich Rallyeleiter Tobias Enderlein bei den Anliegern und Anwohnern für deren Verständnis, bei allen Helfern für die tolle Unterstützung über die komplette Rallye hinweg. Lob zollte er auch den genehmigenden Behörden, der Polizei Weißenburg und dem BRK für die Bereitstellung der Einsatzfahrzeuge sowie den beteiligten Feuerwehren und befreundeten Clubs.

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