Alexius Lämmerer tritt zurück

13.1.2011, 08:59 Uhr

Einen Zusammenhang seiner Rück-trittsbitte mit den Turbulenzen im Pappenheimer Rathaus im Zusam­menhang mit der Dienstfreistellung des Kämmerers und der sich nun abzeichnenden Neubesetzung des Pos­tens gibt es nicht, versicherte Alexius Lämmerer gestern gegenüber dem Weißenburger Tagblatt. Einziger Grund für seinen Verzicht auf die beiden Ämter sei seine Gesundheit, sagte der 61-Jährige. Er habe schon seit längerem gesundheitliche Probleme. Eine weitere Erkrankung habe die Situation nun weiter verschlimmert.

Lämmerer bedauerte, dass seine Rücktrittsbitte just mit der heiklen Situation im Pappenheimer Rathaus zusammenfällt. „Den einzigen indirekten Zusammenhang, den man herstellen kann, ist, dass ich in letzter Zeit mehr Termine für den Bürgermeister wahrnehmen musste, was meiner Gesundheit nicht unbedingt gut getan hat.“ Dauerhaft könne er seine Ämter nicht mehr mit der vollen Kraft erledigen. Alex Lämmerer gehört seit 1996 dem Pappenheimer Stadtrat an. 2002 wählte ihn das Gremium zum 3. Bürgermeister.

Nach der Kommunalwahl 2008 hatten zunächst die Freien Wähler Ansprüche auf den Posten des 3. Bürgermeisters geltend gemacht. Sie hatten sich dann aber davon überzeugen lassen, dass man Alex Lämmerer seine Arbeit fortsetzen lassen solle und den SPD-Mann unterstützt. „Das wollen wir nun honorieren“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Gerhard Gronauer gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Die Freien Wähler wussten bis gestern von diesem Angebot allerdings noch nichts. Deshalb wollte sich FW-Ortsverbandsvorsitzender und Fraktionschef Harald Marowsky noch nicht zu dem Vorschlag äußern.

Der Pappenheimer Stadtrat wird erst in seiner Februar-Sitzung über die Bitte Lämmerers nach Entbindung von seinen Pflichten entscheiden. „Vorher schaffen wir das nicht“, sagte Bürgermeister Sinn mit Blick auf Ladungsfristen und weitere gesetzliche Vorgaben. „Ich werde den Stadtrat aber in der Sitzung am 20. Januar offiziell informieren.“

Stadtrats-Nachrücker ist Günter Rusam, der bei der Kommunalwahl vor drei Jahren 619 Stimmen holte. Dass er als Wasserwart bei den Stadtwerken beschäftigt und damit der Bürgermeister sein Dienstherr ist, sollte kein Problem darstellen. Denn das kommunale Wahlgesetz sieht hier nur bei leitenden Beamten oder Angestellten ein Konfliktpotenzial und lehnt deshalb auch nur diese Konstellation ab.

Alex Lämmerer hat bislang die Referate Friedhof, Bauhof und städtische Gebäude betreut. Wie diese Aufgaben künftig verteilt werden, ist derzeit noch offen. Das Versicherungsbüro des selbstständigen Kaufmanns wird wie gewohnt weitergeführt. Tochter Carola Lämmerer wird ihren Vater im Krankheitsfall vertreten.