„Topereignis für Weißenburg“

14.5.2012, 08:38 Uhr
„Topereignis für Weißenburg“

© Mühling

Erst im Halbfinale eines begeisternden Turniers scheiterten die TSV-Sechziger gestern am späteren Meister ASV Dachau, der das Endspiel gegen den TSV Unterhaching gewann. Die beiden Finalisten sind im bayerischen Volleyball in etwa das, was im Fußball Bayern München und der 1. FC Nürnberg sind. Und daran kann man auch bestens ablesen, dass der Nachwuchs des TSV 1860 im Freistaat ganz oben mitspielt. Die Dachauer um ihren Trainer, den früheren Bundesliga- und Juniorennationalspieler Sepp Wolf, revanchierten sich mit dem Sieg zugleich für die Ausnahme-Niederlage gegen Weißenburg vor Kurzem bei den U12-Meisterschaften.  

Hier hatten Christian Kalies, Fabian Promm, Joshua Schneider und Michael Dalinger den Bayerischen Titel geholt (wir berichteten). Jetzt traten die Weißenburger Talente, ergänzt durch Paul Löffler in der Altersklasse U13 als nordbayerischer Vizemeister, vielfach gegen ältere Konkurrenten an und zeigten erneut ihr Können: Gefährliche Angaben, sehr guter Spielaufbau, reaktionsschnell am Netz, technisch schon sehr weit beim Baggern und Pritschen – all diese Aspekte prägten das Weißenburger Spiel ...

... was nicht zuletzt ein Verdienst von Trainer Roland „Landi“ Schneider ist. Er hält sich zwar am liebsten bescheiden im Hintergrund, ist aber ein großer Aktivposten der Weißenburger Volleyball-Abteilung – vor allem in der Jugendarbeit. Schon am ersten Tag konnte Schneider rundum zufrieden sein mit seinen Jungs. Gegen Pfaffenhofen, Frammersbach und Fürstenfeldbruck holten die TSV-Sechziger jeweils 2:0-Siege und anvancierten somit zum Sieger der Gruppe 2. Die ersten beiden Spiele waren jeweils klar; im dritten Match wurde es eng, doch die Weißenburger zeigten, dass sie nicht nur gut spielen, sondern auch kämpfen können und setzten sich schließlich mit 25:22 und 25:21 gegen Fürstenfeldbruck durch.

Somit spielten sie am zweiten Turniertag in der Landkreishalle um die Plätze eins bis acht. Im Viertelfinale schalteten die TSV-Junioren den TSV Grafing mit 2:0 aus (25:15, 25:14) und wurden dafür frenetisch gefeiert. Im Halbfinale gegen den Topfavoriten ASV Dachau half dann auch die ganze Anfeuerung des heimischen Publikums nichts mehr. Die überlegenen Oberbayern setzten sich in zwei Sätzen klar mit 25:10 und 25:7 durch. Weitaus enger war das zweite Halbfinale, das Unterhaching gegen Fürstenfeldbruck gewann.

Im Spiel um Platz drei unterlagen die Weißenburger mit 0:2 gegen Fürstenfeldbruck und wurden Vierter Trainer Roland Schneider zeigte sich damit hochzufrieden. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir mit unserer jungen Truppe so weit kommen. Fast alle dürfen auch nächstes Jahr noch U13 spielen“. Und sich dann vielleicht wieder mit dem ASV Dachau messen, der das Finale mit 2:0 gewann. Vizemeister Unterhaching wurde übrigens von Huib den Boer gecoacht, der in der Bundesliga und Champions League für die Unterhachinger Herren spielt.

Die Siegerehrung nahm gestern Nachmittag Schirmherr und Landrat Gerhard Wägemann vor, der sich ebenso von den Leistungen der Nachwuchsvolleyballer angetan zeigte wie viele Zuschauer oder wie der TSV-1860-Vorsitzende Claus Wagner, der das Turnier gemeinsam mit Moderator Uwe Ritzer eröffnet hatte. Wagner sprach von einem „Topereignis für Weißenburg“, dankte der Sparte Volleyball für deren Engagement und stellte rückblickend auf die vergangenen 40 Jahre fest: „Ihr habt den Verein sehr bereichert“. Bei der „Bayerischen“ waren an drei Tagen (den Aufbau mitgerechnet) rund 30 Helfer im Einsatz. Die Fäden der Organisation liefen bei der stellvertretenden Abteilungsleiterin Heike Tuschl, bei Trainer Roland Schneider sowie bei Volleyball-Urgestein Rudi Krach zusammen. Alle Aktiven erhielten großes Lob für ihre Arbeit.

Insgesamt umfasst die Abteilung knapp 150 Mitglieder. Kommende Saison werden drei Damen- und zwei Herrenmannschaft für den TSV 1860 im Volleyball-Spielbetrieb stehen. Hinzu kommen fünf Jugendteams. Vielleicht werden es sogar sechs sein – das wäre kein Wunder, denn mit der Bayerischen Meisterschaft haben die Weißenburger Volleyballer am Wo-chenende hervorragende Eigen- und Nachwuchswerbung betrieben.

Die Platzierungsspiele: Platz 15: TuS Frammersbach – TuS Holzkirchen 1:2; Platz 13: TSV Königsbrunn – TSV Bad Endorf 2:1; Platz 11: MTV Pfaffenhofen – VC/TuS Hirschau 2:0; Platz 9: VfL Nürnberg – TV 1860 Fürth 2:0; Platz 7: SC Memmelsdorf – TV/DJK Hammelburg 0:2; Platz 5: TSV Grafing – TV Mömlingen 2:1; Platz 3: TSV 1860 Weißenburg – TuS Fürstenfeldbruck 0:2; Endspiel: ASV Dachau – TSV Unterhaching 2:0.   

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