Wenn aggressive Wespen zur Gefahr werden

5.8.2015, 06:00 Uhr
Wenn aggressive Wespen zur Gefahr werden

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Die Meldungen häufen sich: „Wespenschwarm greift Kindergartenkinder an“, „Tödlicher Allergieschock nach Wespenstich“. Auch in die Notaufnahmen der Kliniken in der Region kommen immer mehr Patienten mit Stichen. Schuld ist der milde Winter und das vergleichsweise sehr warme Frühjahr. Mehr Königinnen als sonst überlebten und gründeten dann neue Völker, wissen die Imker.

Wespenlarven brauchen Proteine, also Eiweiße, das erklärt die Fleischeslust der Wespen. Zur Aufzucht ihres Nachwuchses jagen sie im Spätsommer tierisches Eiweiß in Form anderer Insekten und deren Larven. Und natürlich lieben sie Grillfleisch. Bienen dagegen bevorzugen Süßes, also den Zwetschgenkuchen, den Wespen aber auch nicht verschmähen.

Am häufigsten sind Reaktionen auf Stiche von Honigbienen und Faltenwespen. Für die meisten sind die Stechattacken harmlos. Rötungen, Schwellungen und Juckreiz verschwinden nach wenigen Tagen wieder. Allerdings können auch Atemnot, Schwindel, Übelkeit oder Herzrasen die Folge sein, wenn man allergisch auf das Gift reagiert.

Allergische Schocks können tödlich enden

Von einer Insektenstich-Allergie sind bis zu drei Prozent der Bevölkerung betroffen. Jährlich werden mehr als 3000 Insektengiftallergiker durch Notärzte versorgt. Schätzungen zufolge sterben hier zu Lande jedes Jahr bis zu 20 Menschen infolge eines allergischen Schocks nach einem Stich durch eine Wespe oder Biene. In der Regel treten heftige Reaktionen in den ersten zwei Stunden nach dem Stich auf. Ob man allergisch gegen Insektengift ist, zeigt sich erst, wenn man gestochen wurde. Verlässlich vorher abklären lässt sich das nicht.

Man muss aber nicht mit jedem Wespenstich gleich zum Notarzt. So schnell wie möglich den Stachel entfernen. Bei empfindlichen Stellen wie Atemwege, Schleimhäute oder Augenbereich sollte man ganz besonders vorsichtig sein. Angeblich soll es Menschen gegeben haben, die mehrere hundert Bienenstiche überlebt haben sollen. Schon ein einziger Stich im Hals- und Rachenraum kann lebensgefährlich werden, wenn Erstickungsgefahr durch Zuschwellen der Atemwege droht.

Hausmittel können helfen

Wenn eine Biene oder Wespe um einen ­herumschwirrt, sollte man Ruhe bewahren. Auf gar keinen Fall darf man wild mit den Armen herumfuchteln oder versuchen das Insekt zu verscheuchen. Bienen, Hornissen und Wespen fühlen sich schnell angegriffen und wehren sich mit ihrem Giftstachel.

Besonders wild werden die Biester, wenn man sie wegpusten will: Atemluft macht sie extrem aggressiv, ebenso Parfum- oder Benzingeruch. Leicht gereizt reagieren die Insekten ebenso bei schwülwarmer Witterung und bei einem Gewitter. Es gibt einfache Hausmittel, um die Plagegeister zu vertreiben. Am wirksamsten ist Nelkenöl.

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