Wo die Star-Wars-Fans unter sich sind

16.8.2018, 17:40 Uhr
Wo die Star-Wars-Fans unter sich sind

© Foto: Lisa Susu Hahn

Das Konzept von "Blue Milk Blues" ist schnell erklärt: Der 40-Jährige lädt sich für jede Folge Studiogäste ein aus dem "Fandom", also der gesamten deutschen Fangemeinde. Sie alle sind Spezialisten in Sachen Star Wars, zum Beispiel zu den Themen Brettspiele, Lichtschwerter, Bücher, Podcasts oder Websites. Ab und an ist auch mal ein kleiner Promi dabei, zum Beispiel die Synchronsprecherin der Jedi-Frau Rey aus den aktuellen Filmen oder ein Schauspieler aus dem Film "Ewoks – Die Karawane der Tapferen" aus dem Jahr 1984.

Auch Meinel hat sich in den vergangenen Jahren zu einem kleinen Promi in der deutschen Star-Wars-Welt entwickelt. Für die fünfte Ausgabe der Noris Force Con, einem großen Fan-Treffen in Nürnberg, wirkt er im September als offizieller Podcast-Berichterstatter mit. Dort darf er dann die Gäste, Schauspieler oder Mitwirkende bei den Star-Wars-Filmen interviewen. Gut, dass er fließend Englisch spricht, weil er ein Drittel seines Lebens in Alabama gelebt hat.

Bei den Veranstaltern der Convention, dem Verein Star Wars Fans Nürnberg, fand Meinel damals seinen ersten Studiogast für den Podcast. Vorher mussten Freunde herhalten. "Aber die reichten nur für fünf Folgen", sagt der Franke aus Neunkirchen am Brand, der als Creative Director bei einer Erlanger Werbeagentur arbeitet. Derzeit hält er sich allerdings meistens in Uppsala in Schweden auf, wo es ihn wegen seiner Freundin, einer Vulkanologin, hinverschlagen hat. Die Studiogäste werden einfach per Skype dazugeschaltet.

Die Idee zu "Blue Milk Blues" kam ihm, als der Star-Wars-Film "The Force Awakens" 2015 in die deutschen Kinos kam. "Ich wollte schon länger einen Podcast machen und merkte, dass ich mich beim Thema Star Wars aktiv beteiligen möchte statt passiv zu konsumieren."

Meinel würde sich zwar nicht als absoluten Experten auf diesem Gebiet bezeichnen, ist aber ein Fan, seit er zwölf Jahre alt ist. "Diese fremde Welt hat mich damals echt fasziniert. Luke Skywalker ist am Anfang ein Niemand, dazu uncool und dann geht man mit ihm auf diese Heldenreise. Als Teenie konnte ich mich total mit ihm identifizieren. Später wollte man so cool sein wie Han Solo. Das ganze Star-Wars-Universum lädt einfach zum Träumen ein."

Treue Zahl von Hörern

Star Wars ist für Meinel also definitiv eine Herzensangelegenheit, und das merkten mit der Zeit auch die Hörer. Als er anfing, gab es nur zwei andere größere Podcasts im deutschsprachigen Raum, Radio Tatooine und Antenne Alderaan. Mit 600 bis 1100 Abrufen pro Folge produziert Meinel nun den drittgrößten deutschen Star-Wars-Podcast. Jüngst sendete er die 31. Ausgabe. Er hat eine treue Zahl von Hörern, die sich regelmäßig bei ihm melden. "Durch den Podcast lerne ich tolle Leute kennen, es haben sich Freundschaften entwickelt."

Und nun die Preisfrage: Woher kommt der Name des Podcasts, Blue Milk Blues? Eingefleischte Star-Wars-Fans würden draufkommen: In Episode vier trinkt Luke Skywalker blaue Milch. "Na ja, und das Wort ,Blues‘ hat mir in dem Zusammenhang einfach gefallen", so Meinel. Passt ja auch zur Herzensangelegenheit.

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