9 Typen, die jeder Schüler kennt

11.9.2017, 08:00 Uhr
9 Typen, die jeder Schüler kennt

© Ralph Meidl

Der Diskutierer

Mit vielen Schülern kommen Lehrer mehr oder weniger gut zurecht. Problematisch wird es dann, wenn der Schüler sich gut benimmt, aber den Lehrer kritisiert. Die meisten Schüler trauen sich das nicht. Sie wissen, dass Lehrer sich gerne für unfehlbar halten. Dem Alles-Ausdiskutierer ist das egal.

Für ihn gilt: Lehrer sind auch nur Menschen. Und das lässt er sie spüren. Jeder noch so kleine Fehltritt wird registriert und zur Sprache gebracht. Lehrer, die Schüler oft verbessern, werden von ihm auch verbessert. Sie sollen ja wissen, wie sich das anfühlt. Seine Mitschüler sind diesem Schüler-Typ dankbar. Er kann eine Schulstunde lang mit dem Lehrer streiten, ohne dass ihm langweilig wird. Die Lehrer hassen ihn dafür. Björn-Hendrik Otte

Der Streber

Er ist immer zur Stelle, wenn dem Lehrer die Kreide herunterfällt, und meldet sich freiwillig, um die Arbeitsblätter auszuteilen. Irgendwie muss er sich seine Note eins in der Mitarbeit ja sichern. Natürlich bereitet sich der Streber auf die Fächer zwei Wochen im Voraus vor. Er lernt auch den Stoff, den der Lehrer selbst nicht versteht.

In der Klausur lässt der Streber seine Mitschüler niemals abschreiben. Die Trennwände zieht er bis über die Tischkante hinaus. Es soll niemand von seinem Wissen profitieren. Auch das Grundwissen der 6. Klasse sitzt bei ihm. Vielleicht will der Herr Lehrer ja mal genau das abfragen? Dann möchte er keinesfalls durch Wissenslücken auffallen. Das sollen ruhig die anderen machen. Kirsten Otte

Der Drückeberger  

Er sitzt in der letzten Reihe, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, Kaugummi kauend und den Blick auf den leeren Tisch vor sich gerichtet. In der Klasse wird er gefürchtet. Niemand möchte ihn in seiner Arbeitsgruppe haben. Denn der Drückeberger tut bei Gruppenarbeiten immer genau das, was er am besten kann – er drückt sich.

Bei Treffen ist er teilnahmslos – wenn er überhaupt erscheint. Dann lässt er sich nur die Aufgaben geben, für die er maximal den Minimalaufwand benötigt. Aber nicht nur bei der Zusammenarbeit schafft es der Drückeberger, sich gekonnt aus der Affäre zu ziehen. Wir kennen ihn alle, den meist gehassten Moment eines jeden Schülers: Der Lehrer lässt seine Augen durch die Klasse wandern und sucht ein Opfer. Und der Drückeberger schafft es, fast nie dranzukommen! Alicia Reimann

Der Coole

Der Coole ist der Mittelpunkt der coolen Leute und derer, die es werden wollen. Er trägt vorzugsweise Airmax oder andere Sportschuhe von namhaften Marken und sitzt meistens in der hintersten Reihe. Er hat es perfektioniert, auf den Stühlen der Schule zu sitzen wie auf einer Couch: Ganz weit nach unten gerutscht, einen Arm lässig auf der Rückenlehne der Sitznachbarin, den anderen mit dem Handy in der Hand "unauffällig" auf dem Schoß unter der Bank.

Seine Sitznachbarin ist übrigens das It-Girl, seine Freundin. Die Noten des Coolen sind meist mittelmäßig, schließlich hat er Besseres zu tun als für die Schule zu lernen oder Hausaufgaben zu machen. Trotzdem reicht es meistens gerade so, dass er nicht durchfällt. Schließlich ist der Coole nicht dumm – bloß viel zu cool für uncooles Lernen. Hannah Fiedrich

Der Klassenclown

Lustig und humorvoll zeigt sich der Klassenclown: Er versucht, cool und zum Teil blöd zu sein – damit seine Klasse über ihn lacht. In der Schule läuft er lässig und macht komische Bewegungen. Seine Schulkameraden fordern ihn oft auf, nach vorne zu gehen, um die Ergebnisse einer Gruppenarbeit zu präsentieren.

Der Klassenclown steht dann auf wie ein Löwe und geht stolz nach vorne. Er wartet vor der Tafel, meist neben dem Lehrer, und guckt seine Klasse verwirrt an. Denn: Was will der Lehrer nun von ihm? Was soll er da vorne machen? Allein diese Tatsache nutzt er, um die Klasse zum Lachen zu bringen. Es gehört zu seiner Show. Der Klassenclown ist deswegen sehr beliebt in seiner Klasse. Nur seine Lehrer werden nicht schlau aus ihm: Sollen sie mitlachen, genervt sein oder ihn ermahnen? Kendaal-Masri

Die Klassentussi   

Sie trägt perfekt gestylte Outfits, die sie jeden Tag aufs Neue mit einem anderen Paar Schuhe und der passenden Handtasche komplettiert. Ungeschminkt wird man die Klassentussi niemals treffen, und im Sommer taucht sie nirgendwo ohne eine riesige Sonnenbrille auf, egal, ob auf dem Pausenhof oder im Klassenzimmer.

Und dann ist da noch ihr großes Interesse an Klatsch und Tratsch. Wer sich mit ihr unterhält, verpasst keine Party. Zudem kann man bei ihr den neusten Flurfunk gegen Hausaufgaben tauschen. Denn so peinlich es einem auch ist, interessant sind ihre Geschichten allemal. Zu ihren Lieblingsthemen gehört auch ihr sportlicher, gebräunter und allseits beliebter „Boyfriend“. Im Unterricht dagegen fällt sie nicht groß auf, außer wenn sie beim Tuscheln mit der besten Freundin in lautes, kieksendes Gekicher ausbricht. Julia Ahlfeld

Die Schnattertante

"Hast du schon gehört...?“, "XY hat mir erzählt, dass...." So geht das jeden Morgen. Die Schnattertanten haben immer was zu erzählen. Und wenn es nichts gibt, werden eben alte Geschichten wieder ausgepackt. Mit ihren Lästereien und skandalösen Storys unterhalten sie sich nicht nur gegenseitig, sondern meistens die gesamte Klasse.

Flüstern geht nämlich ab einer gewissen Themenbrisanz nicht mehr, klar! Da kann es schon vorkommen, dass es dem Lehrer zu doof wird, ständig gegen die Geräuschkulisse anzureden. Die Konsequenz: Die Schnattertanten werden auseinandergesetzt. Dann schreiben sie eben Zettelchen, die durch die Klasse gereicht werden. Sobald die Glocke zur Pause ertönt, stürzen sie Arm in Arm in eine Ecke und plaudern. Alicia Reimann

Der Handysüchtige  

Währen die Mitschüler pflichtbewusst Tafelbilder abschreiben, befindet sich einer anscheinend noch im Energiesparmodus. Desinteressiert lässt er den Kopf nach unten hängen, sein Gesichtsausdruck ist neutral.

Aber sein Gehirn arbeitet aktiver als das seiner Banknachbarn: Getarnt zwischen Rucksack und Jacke hält er sein Smartphone, liked lustige Bilder auf Instagram oder gibt in der Partygruppe seinen Getränkewunsch ab. Dann zockt er "Candy Crush Saga" zur Entspannung und verschickt Snaps. Für den Handysüchtigen bedeutet der Schultag Stress: Ständig muss er sein geliebtes Smartphone vor den Lehrern verstecken, die Außenwelt ausblenden und die Reize der virtuellen Welt verarbeiten. Anastasia Stark

Der Schleimer

Er ist der Lehrerfreund und deshalb nicht so wirklich beliebt unter seinen Mitschülern. Er schleimt sich oft bei seinen Lehrern ein und verpetzt seine Klassenkameraden, deren Fehltritte er genau beäugt. Deshalb sitzt er im Klassenzimmer oft hinten, um seine Mitschüler genau zu beobachten. Das macht er auch in der Pause, in der er mitunter Lehrern bei der Aufsicht hilft.

Natürlich weiß der Schleimer auch alles über seine Lehrer, denn er ist mit ihnen auf Facebook befreundet oder besitzt sogar ihre Handynummer, um sie über Whats App anzuschreiben. Zudem nutzt er seine Freundschaft mit den Lehrern aus, um bessere mündliche Zensuren zu bekommen. Das ist zwar unfair gegenüber seinen Klassenkameraden, aber dem Schleimer ist das völlig egal. Denn er ist nur auf seinen Vorteil bedacht. Kendaal-Masri

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