Als wir nachts von Räubern überfallen wurden

1.9.2018, 08:00 Uhr
Als wir nachts von Räubern überfallen wurden

© Daniel Herrmann

Das Besondere daran: Im Zeltlager gab es weder Strom noch warmes Wasser, Handys mussten zu Hause bleiben. Aber dafür haben die Kinder jede Menge Action gehabt!

Als wir an unserem Ferienort ankommen, ist dort erst mal – nichts. Nur eine Wiese mit einer Feuerstelle. Unser Zeltlager müssen wir selbst aufbauen. In Gruppen stellen wir Zelte auf, bauen eine Dusche (aus einem Wasserschlauch), errichten Fußballtore - und, ganz wichtig, bemalen unser Banner.

Das Banner war unsere Fahne. Sie wehte oben an einem langen Holzmast. Mit Graffiti wurde der Mast besprüht, auf der Fahne stand "Zeltlager 2018". Das Banner mussten wir die ganze Woche vor Überfällen beschützen. Dafür gab es extra eine Nachtwache.

Gleich zwei Mal wurden wir in dieser Woche angegriffen! Die Nachtwache rief dann: "Überfall!" und es ertönte laute Musik. Das war das Signal für uns: Alle 70 Kinder rannten aus ihren Zelten, stellten sich zum Schutz um das Banner und versuchten, die "Überfäller" aufzuhalten. Zum Glück konnten wir das Banner beide Male verteidigen!

Pizzaofen selbst bauen

Als wir nachts von Räubern überfallen wurden

© Michael Matejka

Aber keine Sorge: Es war nur ein gespielter Überfall – damit auch nachts etwas los war. Denn im Zeltlager war immer Action. Fast jeden Tag gab es Workshops. Dabei konnten wir zum Beispiel T-Shirts färben, einen Kräutergarten bauen, als Siedler im Wald unterwegs sein oder eine Schatzsuche mit Märchenfiguren machen. Einmal haben wir einen Pizzaofen selbst gebaut. Aus Lehm und Steinen entstand die Umrandung, ein Rohr bildete den Schornstein, innen wurde die Pizza auf Gittern gebacken.

Außerdem haben wir jeden Tag Holz gesammelt für das große Lagerfeuer. Abends saßen wir dort zusammen und haben Lieder gesungen. Und zwar aus der "Badewanne". So hieß unser Liedheft.

Das Gruseligste im Zeltlager war die "Night Action" (auf Deutsch: Nacht-Aktion). Dabei durften alle Kinder allein oder zu zweit durch einen abgegrenzten, beleuchteten Weg im Wald gehen. Unterwegs wurden wir von den Betreuern erschreckt. Einer hatte sich als Henker mit Sense verkleidet, ein anderer als Giftmischer - wie eine Geisterbahn, nur zum Durchlaufen. Das Schlimmste war für uns beide die letzte Station: Da wurden wir mitten im Dunkel mit hellem Licht geblitzt. Tim wäre vor Schreck fast in den Wald gesprungen!

Das Zeltlager war für uns spannend, lustig und aufregend. Unsere Handys haben wir nicht vermisst. Auch ohne unsere Eltern kamen wir gut klar, denn wir waren ja mit unseren Freunden zusammen. Paulina hatte nur einmal Heimweh: als eine Riesenheuschrecke in ihrem Zelt rumkrabbelte. Da hat sie sich ihr Bett daheim zurückgewünscht.

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