Celinas und Leilas erster Ritt durchs Wasser

17.5.2017, 10:00 Uhr
Celinas und Leilas erster Ritt durchs Wasser

"Ich kann im Moment gar nicht mehr schlafen", gesteht Celina Götz. Es ist das erste internationale Turnier, an dem die 17-Jährige in Gunzenhausen teilnimmt. "So was Großes habe ich noch nicht gemacht." Und ihr Pferd Lisl Lissy KOH, genannt Leila, auch nicht.

Celina und Leila von den Pferdefreunden Nürnberger Land werden gemeinsam im Einspänner antreten. Einspänner heißt: Leila geht voran und zieht einen Wagen, auf dem Celina sitzt und ihr Haflinger-Pony mittels Stimme, Leine und Peitsche steuert; außerdem ist ein Beifahrer an Bord.

Das Gespann wird in allen drei Disziplinen antreten, die es im Fahrsport gibt: Bei der Dressur sind feste Aufgaben wie Kehrtwendungen oder Rückwärtslaufen zu absolvieren. Beim Hindernisfahren wartet eine Strecke mit engen Wendungen, Wassergraben und Ähnlichem auf Pferd und Fahrer. Und auf der Geländestrecke geht es über Wiesen und durch Wald, zwischen Bäumen hinweg oder durch ein Stroh-Labyrinth.

Für Celina, die erst seit zwei Jahren diesen Sport betreibt, ist das Gunzenhausener Turnier ein großer Probelauf: "Den Geländeritt habe ich diese Woche zum ersten Mal überhaupt probiert. Und durch Wasser ist Leila noch nie gegangen. Mal schauen, ob sie das macht."

Celinas und Leilas erster Ritt durchs Wasser

Gespanne wie das von Leila und Celina entsprechen genau den Wünschen der Organisatoren. "Wir wollen Jugendlichen den Einstieg erleichtern, ihnen die Scheu vor großen Turnieren nehmen", sagt Wolfgang Kühlechner vom Veranstalter, der Turniergemeinschaft Reiterhof Altmühlsee. Mehr als die Hälfte derer, die am Wochenende antreten, sind Jugendliche.

Zu ihnen zählt auch Tobias Traut. Allerdings ist der 18-Jährige schon ein alter Hase. Mit seinem Einspänner fährt er seit fünf Jahren auf Turniere, hat in Gunzenhausen schon vordere Plätze ergattert und sagt dieses Mal: "Mein Haflinger Arcello macht seine Arbeit gerade sehr gut und zuverlässig." Wenn das auch beim Turnier so laufe, sei viel drin.

Und dann sind da noch diejenigen, die sich auf das Haflinger-Turnier freuen, obwohl sie gar nicht selbst teilnehmen. Anna (14) und Lisa (15) zum Beispiel. Beide reiten auf dem Reiterhof Altmühlsee und werden am Wochenende als Helfer dabei sein. Mit vielleicht kuriosen Aufgaben.

Bei einem früheren Turnier musste Lisa mal einen Nachmittag lang Luftballons und Bälle werfen. Anna hat immer wieder Regenschirme aufgespannt. Warum? Weil das Teil der sogenannten Gelassenheitsprüfung ist. Dabei wird das Gemüt der Pferde getestet. Sie sollen ruhig bleiben, auch wenn Bälle fliegen oder neben ihnen Trampolin gesprungen wird.

Am meisten aber freuen Anna und Lisa sich auf die Springprüfungen: "Da kann man sich was abschauen, wie die guten Sportler das machen."

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