Ein Ritt durch (fast) alle Sportarten

5.12.2016, 09:00 Uhr
Ein Ritt durch (fast) alle Sportarten

© Harald Sippel

Fitness-Tanz, Aerobic und Yoga – das kann ihm in Zukunft wirklich gestohlen bleiben, findet Luca. „Es war schon witzig, diese Trendsportarten zu probieren. Aber ein Tag reicht völlig“, sagt der 17-Jährige. Dabei liegt es wirklich nicht daran, dass er unsportlich ist. Ganz im Gegenteil: Luca spielt seit vielen Jahren Tennis im Verein.

Ella wiederum voltigiert leistungsmäßig, kommt also aus dem Turn- und Akrobatikbereich. „Umso überraschter war ich, wie viel Spaß mir Handball gemacht hat“, sagt sie. Und bei Luzia und Johannes haben sich die Schnupperstunden in Yoga tief in das Gedächtnis eingegraben. Sehr anspruchsvoll und anstrengend sei das gewesen. „Ich hatte am nächsten Tag im ganzen Körper Muskelkater“, erzählt Luzia lachend.

Keine Frage: Sportartenmäßig ging es in dem P-Seminar einmal quer durch den Gemüsegarten. Natürlich waren Klassiker wie Fußball, Volleyball und Handball dabei. Aber die Schüler haben sich auch in Badminton und Hochsprung, in Akrobatik und Gymnastik versucht. Ebenso stand Standardtanz auf dem Programm, und in Tischtennis haben alle ihr Sportabzeichen abgelegt.

„Es war toll, so viele Einblicke zu bekommen“, schwärmt Ella, „sonst beschränkt man sich ja nur auf seine eigene Sportart.“ Und zum Austesten hatten die 15 Schüler – viele betreiben Leistungssport im Verein – wahrlich genug Gelegenheit. Immerhin sind für den „Übungsleiter C-Lizenz Breitensport Kinder und Jugendliche“ – so die offizielle Bezeichnung – 125 Übungseinheiten vorgeschrieben.

Unterricht am Wochenende

Ein Ritt durch (fast) alle Sportarten

© Harald Sippel

Absolviert wurden die zusammen mit Referenten der Bayerischen Sportjugend (BSJ), die den Übungsleiterschein vergibt — und zwar zum ersten Mal in Franken in einem P-Seminar. Auch der Unterricht fand nicht ganz regulär statt: „Wir haben uns regelmäßig samstags oder sonntags für mehrere Stunden getroffen und ein bis zwei Sportarten durchgenommen“, berichtet Johannes.

Neben praktischen Einheiten standen viel Sporttheorie, rechtliche, medizinische und didaktische Fragen auf dem Plan. Und Grundlagen der Jugendarbeit: „Wir haben Gemeinschaftsspiele für Kinder und Jugendliche ausprobiert und sogar zusammen Karaoke gesungen“, erzählt Luzia. „Schließlich organisiert man als Trainer auch mal eine Jugendfahrt.“

Für den Übungsleiterschein haben die Zwölftklässler eine schriftliche Prüfung und eine 30-minütige Lehrprobe abgelegt – und zwar am Buß- und Bettag. Und wie lautet nun die Bilanz des Seminars? Ein glücklicher Seminarleiter Thomas Grimm, der die hohe Motivation der Schüler lobt und sich freut, dass es keine verletzungsbedingten Ausfälle gab. Ein zufriedener Kooperationspartner BSJ, dessen Vertreterin Michaela Tesauro sagt: „Wir wollen ein solches Seminar gern jedes Jahr in Mittelfranken anbieten.“

Und 15 Schüler, die alle den Schein in der Tasche haben. „Das ist wirklich was für Leben“, findet Luca. „Damit kann ich in Zukunft auch meinen Verein unterstützen.“

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