Es werde Licht im Tipi-Dorf

27.4.2015, 10:00 Uhr
Es werde Licht im Tipi-Dorf

© BayWa-Stiftung

Die Werkstattarbeiten in der Grund- und Mittelschule Bechhofen im Landkreis Ansbach laufen auf Hochtouren: Die ersten Bauteile der Kleinwindkraftanlage wie die Rotorblätter aus Holz sind fertig.

Gemeinsam mit Studierenden der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf arbeiten die Schüler an den Bauteilen für den Generator: Werkstücke werden gesägt, zusammengeschweißt und verschraubt. Der Generator wandelt die Windenergie in elektrische Energie – also Strom – um.

Die Idee für das Projekt hatte der stellvertretende Schulleiter Gerhard Bräunlein. Ihm ist der praxisbezogene Unterricht an der Schule sehr wichtig. „An unserer Schule gibt es bereits seit mehreren Jahren die Lebenswerkstätten, in denen die Schüler handwerkliche und soziale Kompetenzen erlernen.“ Bei der Vorbereitung wurden die Schüler von Azubis der Oechsler AG und Studenten der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf unterstützt. Finanziert wird das Projekt von der BayWa-Stiftung.

Es werde Licht im Tipi-Dorf

Ein bereits abgeschlossenes Bauprojekt ist das Tipi-Dorf auf dem Gelände der Schule, das dank der Kleinwindkraftanlage schon bald mit Strom versorgt werden soll. „Wir bauen gerade die Kurbel für den Spulenwickler“, sagt Jonas aus der Klasse 9G. Unter der Aufsicht des Studenten Dominik schweißt Jonas eine Gewindestange und eine zylinderförmige Stahlstange für den Spulenwickler zusammen. Damit werden die Schüler später die Spulen für den Stator wickeln.

Genaues Arbeiten

Stator – so heißt der unbewegliche Teil eines Generators. Und genau für dieses Bauteil fertigen Michael und Sven gemeinsam mit dem Studenten Philip eine Passform an. Denn die Spulen sollen im nächsten Schritt in sogenanntes Epoxydharz eingegossen werden, und zwar genau mit Hilfe dieser Form. Das Einbetten in Harz schützt die Bauteile vor der Witterung.

Es werde Licht im Tipi-Dorf

„Alle Klassen werden in die Projektarbeit mit einbezogen“, sagt Gerhard Bräunlein. Die Schüler des Technikzweigs fertigen die Bauteile an. Bei der Planung und den Vorbereitungen haben auch die Kinder der Ganztagsklassen mitgeholfen. Die Kinder helfen später bei der Installation und dem Aufbau der Anlage.

Katja Krauter, Mitarbeiterin der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, weiß mehr über die technischen Daten der Kleinwindkraftanlage: „Die angegebene Leistung von 800 Watt, die unsere Kleinwindkraftanlage mit einer Nabenhöhe von 8,50 Metern und den 1,50 Meter langen Rotorblättern erzeugen könnte, werden wir wohl nicht ganz erreichen. Dafür reicht der Wind nicht. Aber für das Tipi-Dorf und die Teichpumpe auf dem Schulgelände kann die Kleinwindkraftanlage genug Strom erzeugen.“

Sabrina und Gina gehören zum vierköpfigen Doku-Team. Ausgerüstet mit Fotoapparat und Notizblock sind sie immer vor Ort, wenn in der Werkstatt gearbeitet wird. „Wir erstellen zum Beispiel eine Präsentation und schreiben ein Buch über den gesamten Projektverlauf“, erzählt Sabrina. Die beiden Schülerinnen stehen bei der Arbeitsgruppe, die den Rotor, den beweglichen Teil des Generators, baut.

Es werde Licht im Tipi-Dorf

Strom erzeugen

„Die Rotorblätter werden vom Wind angetrieben. Dadurch drehen sich auch die Magnetscheiben. Zwischen den beiden Scheiben befindet sich der Stator“, erklärt der Student Jonathan den beiden. So wird in den Spulen des Stators Strom induziert.

Jonathan betreut die Schülergruppe, die eine Passform für die Magnetscheibe baut. Die Schüler formen mit einer Stichsäge eine Schablone aus Holz. Damit können sie zwölf kleine Magnete optimal auf der runden Scheibe anbringen. „Die Magnete müssen genau in die Form passen, damit sie richtig auf der Magnetscheibe liegen“, erklärt Laura. Anfang Juli soll die Kleinwindkraftanlage fertig sein, dann gibt es Licht im Tipi-Dorf.

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