Jugendforum Fürth: Aufbruch in ein junges Zeitalter?

6.3.2018, 16:15 Uhr
Jugendforum Fürth: Aufbruch in ein junges Zeitalter?

© Foto: Armin Leberzammer

Ist Fürth eine jugendgerechte Kommune? Wird genug für junge Leute unter 30 getan? Diese Fragen hatte das Jugendportal "Echt Fürth" vor zwei Jahren 436 Jugendlichen im Alter von 14 bis 27 Jahren gestellt.

Das Ergebnis war eindeutig: Die junge Generation lebt zwar gerne in der Kleeblattstadt, am Nachtleben sowie an den Freizeitmöglichkeiten ist aber – vor allem im Vergleich zu Nürnberg – noch einiges zu machen. Das Fürther Jugendforum gab neulich allen Interessierten – also auch mir – die Möglichkeit, sich an der Verbesserung zu beteiligen. Aber erst mal zu mir: Ich heiße Luca, bin 16 Jahre alt und gehe in die Klasse 10a des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums in Fürth.

Als ich von dem Jugendforum gehört habe, war ich begeistert. Der Grund: Die Chance, sich als Jugendlicher in Fürth beziehungsweise in die Kommunalpolitik einzumischen, ist sehr gering, wenn man sich nicht in einer politischen Jugendorganisation engagiert.

Das Forum gibt vielen jungen Schülern endlich die Gelegenheit, das zu ändern und den Politkern offen ins Gesicht zu sagen: Was stört uns und was wollen wir verbessern? Das Konzept finde ich einfach grandios – und wer sagt schon Nein zu schulfrei?

Vor der Veranstaltung nahmen sich alle 8. bis 12. Klassen zwei Stunden Zeit für die Vorbereitung. Wir besprachen mit unserem Sozialkundelehrer die Aufgaben der Stadt, schrieben unsere Wunschthemen auf und stimmten darüber ab.

Außerdem wählten wir je einen männlichen Vertreter – mich – und eine weibliche Vertreterin, welche die Themen anschließend an die Vertreter des Stadtrats herantragen sollten. Schon vor der Veranstaltung fand ich es äußerst interessant, endlich einmal Schülern eine Stimme geben zu können und nicht immer nur die "Alten" sprechen zu lassen.

Jugendforum Fürth: Aufbruch in ein junges Zeitalter?

© Foto: Marlena Tinter

Für die Veranstaltung stand ich ungefähr zur gleichen Zeit auf wie an einem normalen Schultag: um 6 Uhr. Die Stadthalle öffnete um 8.30 Uhr. Dort bekam ich gleich ein Namensschild und eine Urkunde für die Teilnahme. Um 9 Uhr wurden wir von einem Mitglied der Stadtverwaltung und einem sehr dynamischen Moderator begrüßt. Anschließend wurden an die knapp 300 Schüler Eddings sowie rote und grüne Kärtchen verteilt, auf die ich zum Beispiel unsere Forderungen für öffentliches WLAN sowie mehr Grün in Fürth schrieb.

Drei Plakate

Dann gab es zum ersten Mal was zu essen. Die engagierten Organisatoren sortierten während der Pause die Vorschläge und bildeten Themengruppen, an denen man arbeiten konnte. Neben den Gruppen für mehr Sportstätten, Obdachlosenhilfe und anderen, gab es auch eine für öffentliches WLAN in der Stadt.

Ich fand mich in dieser mit neun weiteren Mitstreitern zusammen, und gemeinsam erarbeiteten wir drei Plakate: eines mit unseren Forderungen, ein Werbeplakat und ein Plakat, auf dem wir notierten, was wir beisteuern können. Nach einer weiteren Essenspause trafen wir auf Stadträte und Oberbürgermeister Thomas Jung, die sich unsere Vorschläge anhörten und versprachen, diese zu prüfen und uns Rückmeldung zu geben. Um 14 Uhr endete das Jugendforum.

Äußerst positiv haben mir vor allem die Organisation, die Moderation und die Ernsthaftigkeit gefallen, mit der unsere Ideen behandelt wurden. Für das nächste Jugendforum wünsche ich mir eine noch höhere Beteiligung von Jugendlichen. Für mich selbst bleibt das Jugendforum als eine sehr schöne Gelegenheit zurück, Jugendlichen eine Stimme in der Kommunalpolitik zu verschaffen.

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