Mr Fleming ermittelt

6.2.2018, 10:45 Uhr
Mr Fleming ermittelt

© Stefanie Goebel

Verkehrsgeräusche. Polizeisirene. Räuspern. "Hello my name ist officer Campbell and this ist my colleague officer Sheperd", setzt der Dialog ein. "We are sorry to tell you but it seems like your brother fell off the bridge. We don’t know if it was an accident or a suicide . . ."

Mit dem Besuch zweier Polizeibeamter bei den Hinterbliebenen des Mannes, der von einer Brücke fiel, fängt das erste Kapitel des Hörspiels "End of the line" an. "Es geht um einen Autounfall, bei dem die Polizei an Selbstmord denkt. Allerdings glauben die Angehörigen nicht daran und schalten Detektiv Robert Fleming ein, die Sache aufzuklären", berichtet Simon (18) über den Inhalt des ersten Teils. In der Fortsetzung wird Flemings Tochter entführt.

Aus dem Zeitvertreib der Lehrerin Regina Lehmeyer, die im Auto gerne Krimis hört, wurde ein Auftrag an die Schüler ihres P-Seminars am Adam-Kraft-Gymnasium in Schwabach: Sie sollten ein englischsprachiges Krimihörspiel erstellen. "Wir haben erst überlegt, ob wir ein vorhandenes Stück zum Beispiel von Agatha Christie vertonen sollen", erklärt Thuy (17). "Aber wir entschieden uns, selbst zwei Stücke zu schreiben."

Krimis lesen

In zwei Gruppen arbeiteten die Q12-Schüler an ihren Stories. "Zur Vorbereitung haben wir im Seminar zwei Krimikurzgeschichten gelesen", berichtet Nick (18) und wird von Thuy ergänzt: "Die eine war aus Sicht des Täters und die andere aus der Sicht des Detektivs aufgezogen." Eigene Erfahrungen mit Krimis hatten die Schüler kaum, da Thriller oder Fantasybücher höher im Kurs stehen.

"An der Figur des Detektivs wurde jedoch gemeinsam gefeilt", meint Simon und stellt Robert Fleming kurz vor: Er war früher Polizist, ist da aber rausgeflogen. Trotzdem hat er noch gute Beziehungen zu seinen alten Kollegen. Fleming ist auch bekannt dafür, überstürzt zu ermitteln.

Als die Dialoge standen, ging es ins Tonstudio zur Aufnahme. Da hatten die Schüler Glück, "weil Iris’ Bruder in einem professionellen Tonstudio arbeitet, in dem wir unsere Dialoge kostenlos aufnehmen durften". So verbrachte das P-Seminar den vorletzten Tag vor den Sommerferien dort, jeder hatte eine Sprechrolle.

Geräusche aufnehmen

Außerdem wurden auch noch ein paar Geräusche wie das Kritzeln auf den Notizblock, Schreie oder Telefonklingeln aufgenommen. "Andere Effekte und Musik haben wir aus dem Internet, da mussten wir darauf achten, dass diese lizenzfrei sind", erzählt Simon.

Während anschließend ein Teil des Teams mit dem Schnitt beschäftigt war, kümmerten sich die anderen um die Gestaltung des Covers, die Bestellung der CDs und die Vorbereitung des Verkaufs. Beim Schnitt ging auch etwas Freizeit drauf, da die Oberstufenschüler sich da erst mal reindenken mussten. Hilfe und Tipps bekamen sie von Mitschülerin Iris, die schon Erfahrungen hatte.

Um das fertige Hörspiel schließlich an den Mann beziehungsweise auch die Lehrer zu bringen, veranstalteten die Gymnasiasten einen Elternabend. "Außerdem verkauften wir die CD in der Pause und bei unserer Tour durch die Klassen", sagt Nick, der dabei in den Lehrerberuf reinschnuppern konnte. Denn die P-Seminar-Teilnehmer erstellten zu ihrem Hörspiel auch Arbeitsblätter, die sie mit den Schülern bearbeiteten.

"Der Beruf des Lehrers oder Tontechnikers war eher nichts für mich", gibt Nick offen zu. "Aber wir waren zur Vorbereitung auch beim Radio, die Arbeit des Redakteurs hat mir besser gefallen."

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