Muckis nutzen und Strom sparen

6.4.2017, 08:00 Uhr
Muckis nutzen und Strom sparen

© Edgar Pfrogner

Puh - es dauert ganz schön lange, bis man so eine Karotte klein kriegt! Lennox (7) schnauft und raspelt weiter. Kurze Zeit später schüttet er die feinen Karottenschnipsel in eine große Schüssel. Robert (6), Margerita (7) und Fiona (8) sind ebenfalls fleißig am Schnippeln. Ihre Selleriestücke, Zwiebelwürfel und gehackte Petersilie landen auch in der Schüssel.

Was daraus werden soll? "Vegetarische Burger", verraten die Kinder. "Weil alles, was vom Tier kommt, viel Energie braucht ", ergänzt Erzieherin Ilke Otto zur Erklärung. Das stimmt. Bevor ein Stück Rindfleisch auf dem Teller landet, benötigt das Tier ein Leben lang Futter. Und um das anzubauen, ist auch wieder jede Menge Energie nötig.

Muckis nutzen und Strom sparen

© Edgar Pfrogner

Zum Vergleich: Für 100 Gramm Rindfleisch – also etwa einen Burger – werden um die 1200 Gramm Kohlendioxid (CO2) in die Luft gepustet. Für 100 Gramm Möhren sind es nur 30 Gramm CO2. Je mehr von diesem Treibhausgas in der Atmosphäre landet, umso wärmer wird es auf der Erde.

"Wenn Kühe pupsen, ist das auch schlecht für das Klima", ergänzt Lennox. Da hat er recht, denn sie pupsen Methan, ebenfalls ein schädliches Treibhausgas. Gemüse zu essen ist also besser für das Klima. Am besten sind Produkte, die aus der Region stammen, weil sie nicht so weit mit dem Lastwagen transportiert werden.

"Unser Gemüse ist aus dem Knoblauchsland bei Nürnberg", erzählt Denise (8) stolz. Und das kommt nicht in die Küchenmaschine - die verbraucht ja Strom. Stattdessen wird es umweltfreundlich mit der Hand geschnippelt.

Ganz ohne Strom geht es aber nicht: Für ihre Burger brauchen die Kinder noch fein geschroteten Dinkel (dafür verwenden sie eine elektrische Mühle) und Gemüsebrühe. Außerdem den Strom, um den Herd zu heizen. Sophia und Chantal (8 und 9 Jahre alt) passen auf, dass die Herdplatte nicht zu lange an ist.

Zack, ist das Getreide platt

An der Haferflockenpresse braucht es dann wieder ordentlich Muskelkraft. Hauruck! Schon sind die Getreidekörner perfekt platt gemacht. Wer braucht dazu schon Strom? Die Haferflocken sorgen nachher dafür, dass die Burger beim Anbraten knusprig werden.

Warum es den Kinder so wichtig ist, mehr über das Klima zu erfahren, erklärt Anastasia (10): "Weil unsere Erde Fieber hat. Wir müssen ihr helfen, damit es nicht noch wärmer wird".

Ihr Hort macht deshalb mit beim großen Nürnberger "Kinder-Klima-Gipfel". Das ist ein Gemeinschaftsprojekt der Sparda-Bank, der Stadt und des Kindermuseums. Über 350 Kinder aus Nürnberger Kindergärten, Horten und Aktivspielplätzen sind dabei. Seit Oktober 2016 (und noch bis Mai) werden sie zu Klimaforschern und Klimadetektiven ausgebildet. Experimentieren und Ausprobieren stehen dabei an erster Stelle. Das macht allen riesigen Spaß und ist – im heutigen Fall – richtig lecker!

Keine Kommentare