Rocken für Flüchtlinge

27.4.2016, 10:00 Uhr
Rocken für Flüchtlinge

© Max Wagner

Von September bis Mitte März habe ich in der Adolph-von-Henselt-Musikschule in Schwabach mein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Kultur gemacht. Als FSJlerin hat man viele verschiedene Aufgaben: unter anderem in der Verwaltung mithelfen, im Musikunterricht hospitieren und sich ein eigenes Projekt überlegen.

Die Idee für letzteres ist gemeinsam mit den FSJlerinnen Tanja Meier aus der Musikschule Fürth und Hanna Miksch aus der Musikschule Erlangen entstanden: die Konzertreihe „RefugeesMeetRock“. Der Plan: Aus jeder Musikschule spielt eine Nachwuchsband, deren Mitglieder zwischen 16 und 23 Jahre alt sind. Die jungen Musiker treten in den drei Städten Schwabach, Erlangen und Fürth gemeinsam auf. Das Motto des Abends „RefugeesMeetRock“ bedeutet: Konzerte für Geflüchtete, die mit Einheimischen Spaß an Musik haben sollen. Zudem sammeln wir Spenden zugunsten der Flüchtlingsarbeit.

Noch bevor wir die Idee dazu hatten, war uns aber schon klar: Wir wollten eine Veranstaltung organisieren. „Denn Musik ist unser Hobby. Das wollten wir auf jeden Fall mit einfließen lassen“, sagt Tanja. Aber der Gedanke allein, „nur“ ein Konzert zu veranstalten, hat uns nicht gereicht.

Jugendliche zeigen Einsatz

In der heutigen Gesellschaft heißt es oft, junge Menschen engagieren sich nicht, vor allem nicht für Menschen in Not. Eine perfekte Gelegenheit, dachten wir uns, um diesen Vorwurf loszuwerden. Gesagt, getan: Ein Abend, bei dem vor allem das Zusammenkommen im Vordergrund steht – das wird unser Projekt!

„Geflüchtete und Einheimische können zusammen tanzen, der Musik zuhören und einfach Spaß haben. Ein kunterbuntes Zusammensein eben“, erzählt Hanna. Dazu haben wir uns gezielt mit Organisationen in Kontakt gesetzt, die die Flüchtlinge über unser Projekt informieren und einladen.

Rocken für Flüchtlinge

© Max Wagner

Das erste Konzert in Schwabach hat bereits Anfang März stattgefunden. Klar, die Organisation gestaltet sich nicht unbedingt einfach, vor allem wenn man Neuling auf dem Gebiet ist. Auf der Checkliste ist viel abzuhaken: die Band- und Raumsuche, die Getränkebestellung und die Verpflegung der Musiker. Am Wichtigsten war der grundsätzliche Aufbau des Konzertabends. Aber es ging alles glatt. Die Schwabacher und Fürther Band begeisterten mit ansteckender Rockmusik. Die Erlanger Musiker konnten aus Zeitgründen nicht auftreten.

Leider kamen nicht so viele Schwabacher Zuschauer wie erwartet. Vorzuwerfen haben wir uns aber nichts, denn wir haben mehr als kräftig die Werbetrommel gerührt. „Klar war das schade“, sagt Hanna. „Davon haben wir uns aber nicht unterkriegen lassen, denn die Stimmung war echt super und auch minderjährige Geflüchtete haben sich von der Musik anstecken lassen und mitgetanzt.“ Schließlich steht auch der Spaß und das Miteinander im Vordergrund. Dass sich die Arbeit auch gelohnt hat, zeigen nicht nur die Spendeneinnahmen. Hanna: „Die Erfahrung, so etwas zu organisieren, ist es wert!“

Pop, Rock und Jazz im E-Werk

Das zweite Konzert unserer Reihe findet diesen Samstag statt. Mit dabei sind: „Take Off“ aus Schwabach mit bekannten Pop- und Rocksongs und seit einiger Zeit auch Eigenkompositionen, „The B-Jam“ aus Fürth, die in Richtung Pop, HipHop und härteren Rock abschweifen, und „Rhythmcats“ aus Erlangen mit melodischen Jazzarrangements. Der Eintritt zur Kellerbühne im E-Werk Erlangen ist frei, wir freuen uns aber über Spenden zugunsten der Flüchtlingsarbeit!

Und der Termin für das dritte und letzte „RefugeesMeetRock“-Konzert in Fürth steht auch schon fest: Es findet am 4. Juni ab 18 Uhr open-air im Südstadtpark auf der Außenbühne der Musikschule Fürth statt.

Verwandte Themen


Keine Kommentare