Studiengang passt in die Landschaft

24.1.2018, 08:00 Uhr
Studiengang passt in die Landschaft

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Das im Herbst 2016 gestartete Studienangebot verknüpft so unterschiedliche Themenbereiche wie Wirtschaft, Naturwissenschaften und Technik und ist bisher einzigartig in Deutschland. Ein weitere Besonderheit: Die Lehrveranstaltungen finden in einer TH-Außenstelle in Neumarkt statt.

Nach den ersten drei Semestern gibt es eine positive Zwischenbilanz der TH selbst, der Stadt Neumarkt und der bayerischen Staatsregierung, die den Studiengang mit 1,5 Millionen Euro fördert. Staatssekretär Bernd Sibler vom Wissenschaftsministerium zum Beispiel meint, die bayerische "Dezentralisierungsstrategie im Hochschulbereich" sei eine große Stärkung für den ländlichen Raum: "Wir haben ein dichtes Netz an Hochschulangeboten in ganz Bayern geknüpft und so dafür gesorgt, dass Wissenschaft, Forschung und Lehre am Puls der Zeit in die Fläche getragen werden."

Gerade in Neumarkt zeige sich, wie erfolgversprechend es sei, einen neuen Studiengang gezielt an die Bedürfnisse und die Voraussetzungen einer Region anzupassen. Das sieht auch der Neumarkter Oberbürgermeister Thomas Thumann so: "Für die Stadt Neumarkt als Öko-Modellregion und Stadt der Nachhaltigkeit ist der Studiengang eine ideale Ergänzung, um Forschung und Bildung noch tiefer in der Region zu verankern."

20 Firmen als Sponsoren

Gewisse Erwartungen haben auch die 20 Sponsor-Unternehmen, die den Aufbau des Studiengangs begleiten. Prof. Michael Popp, Vorstandsvorsitzender der Bionorica SE, zum Beispiel sieht "in der Stärkung des Standorts Neumarkt große Potenziale für einen intensiven Wissenstransfer und zukunftsweisende Kooperation mit der TH Nürnberg".

Das finanzielle Engagement seines Unternehmens soll "zur Zukunftssicherung in ländlichen Regionen durch die Bindung von jungen Fachkräften aus Forschung, Technologie und Management beitragen".

Für den ersten Jahrgang des neuen Studiengangs zum Wintersemester 2016/17 waren 30 Erstsemester vorgesehen. 39 wurden letztlich genommen, weil die Bewerberzahl weit über 200 lang. Im aktuellen Wintersemester ist die Anfängerzahl sogar auf 63 erhöht worden, denn es lagen noch weit mehr Bewerbungen vor.

Die Studierenden lernen die ganze Bio-Branche kennen, soweit deren Produkte direkt mit dem menschlichen Organismus in Berührung kommen, wie beispielsweise Lebensmittel und Kosmetik, aber auch Kleidung. Sie sollen außerdem gezielt auf Jobs im Einkauf, Vertrieb sowie Produkt- und Projektmanagement vorbereitet werden.

Der Lehrbetrieb in Neumarkt findet bisher im St.-Marien-Haus der Niederbronner Schwestern statt. Angesichts der enorm steigenden Studierendenzahlen ist ein Neubau am Residenzplatz vorgesehen, für den demnächst die Planungen beginnen sollen.

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