Trap ist hip

27.8.2016, 10:00 Uhr
Trap ist hip

© Foto: privat

Ein Mix aus HipHop und Elektro, so würde ein Musik-Laie den Trap wohl beschreiben, wenn er ein paar Songs hört. Dominik und Robert nicken mit dem Kopf, wissen es aber genauer: „Trap ist ein Untergenre des HipHop, das sich aus dem Dirty Sound HipHop entwickelt hat. Kennzeichnend ist ein gebrochener HipHop Beat mit tiefen Bässen und schnell gespielten Hihats.“ Aber: Der heutige Trap ist tatsächlich eine Mischung, bei der HipHop Beats zu elektronischer Dancemusik gespielt werden, pflichten sie bei.

Noch vor einem halben Jahr war der Trap hauptsächlich in den USA hip. „Doch bei den vergangenen Festivals wie dem World Club Dome oder dem Open Beatz in Herzogenaurach gab es schon extra Trap-Bühnen“, erzählt Dominik, der über seine Vorliebe für Elektro House auf die neue Musik-Richtung gestoßen ist.

„Ich fand ein paar Dubstep-Lieder cool, die dem Trap ähneln, und bin dann auf den Namen Trap aufmerksam geworden.“ Ähnlich erging es auch Robert, der auf YouTube einige Titel hörte und „nicht mehr davon loskam“, wie er sagt.

An bestimmten Künstlern kann man diese Musikrichtung nicht festmachen, weil es mittlerweile von fast jedem bekannten Song auf YouTube Trap-Remixe gibt. „Avicii zum Beispiel hat selbst einen eigenen Trap-Song herausgebracht“, sagt Dominik.

Nur mit Beziehungen

Über diese Entwicklung freuen sich die beiden jungen DJs, die vor etwa drei Jahren das Auflegen in der Nürnberger DJ-Schule „Vibra School of DJing“ von der Pike auf gelernt haben. Denn Robert und Dominik wollen den Trap auch im Nürnberger Nachtleben bekannter machen.

„Es gibt jetzt mehr interessierte Clubbetreiber als noch vor einem Jahr. Aber da reinzukommen, ist fast unmöglich, wenn man keine Beziehungen hat – vor allem als junge DJs mit wenig Erfahrung“, beklagen sie.

Also haben die beiden Studenten neben ihrer DJ-Ausbildung auf Privatpartys aufgelegt. Aus einfachen, billigen Controllern und ein paar Schaltknöpfen wurden mit der Zeit Plattenteller, Mischpult und Laptop, um Songs nicht nur zu mischen, sondern auch selbst zu produzieren.

In Dominiks Schlafzimmer stehen die beiden Jungs abwechselnd am Plattenteller. Sie drehen mit dem Finger an den Knöpfen oder über die Platte. Der Kopfhörer hängt dabei lässig übers Ohr.

Gemeinsame Pläne

Die Freunde haben irgendwann festgestellt, dass sie zu zweit erfolgreicher sein könnten, also haben sie sich als DJ-Duo namens „Random 2“ zusammengetan. Und gemeinsam haben sie noch Großes vor: „Vor einem Jahr haben wir unser Projekt gestartet, die Musikrichtung Trap bekannter zu machen. Wir haben dazu im Dezember eine Party im Golden Nugget veranstaltet“, erzählt Robert. Für die Lage sei die Resonanz okay gewesen. „Es gibt die Szene, die auf diese Musik abfährt. Das Problem ist nur, dass die Leute zwar die Songs kennen, aber diese nicht mit dem Namen Trap verbinden“, sagt Dominik.

Im April gab es eine zweite Auflage im Haus 33 unter dem Namen „Treep“, die noch besser ankam. „Für den Herbst haben wir weitere Veranstaltungen geplant. Am 9. September etwa mit anderen Trap-DJs aus der Region im Nürnberger Z-Bau“, berichtet Dominik.

Ziel der beiden ist, irgendwann vom Musikgeschäft leben zu können. Robert studiert momentan noch Jura, Dominik Elektrotechnik. „Aber ich fühle mich nicht wie ein Elektroingenieur, sondern bin eher an der kreativen statt der technischen Seite interessiert. Sound- oder Toningenieur wäre was“, sagt er.

Die eigene Firma ist schon gegründet. Ein Traum von beiden ist, irgendwann eigene Musik auf den Markt zu werfen. Natürlich auch Richtung Trap und Future House. Eine Kostprobe könnt ihr euch online auf dem Soundcloud-Kanal unter www.soundcloud.com/random2official anhören.

Wann Random 2 die nächste Trap-Party steigen lassen oder in einem Club auflegen, lest ihr auf Facebook: „random2official“.

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