Tschüss, Segelschiff !

Der 8. Törn von „Klassenzimmer unter Segeln“, einem Projekt der Universität Erlangen-Nürnberg, ist zu Ende. Die „Thor Heyerdahl“ ist am Samstag mit 34 Jugendlichen an Bord in ihrem Heimathafen Kiel eingelaufen. Wir haben Jana (15) aus Roth und Johannes (15) aus Fürth bei ihrem letzten Zwischenstopp auf Helgoland angerufen und gefragt, was ihnen auf ihrer sechsmonatigen Reise gefiel und worauf sie sich jetzt freuen.

„Wir waren etwas zu schnell unterwegs und haben deshalb den ungeplanten Stopp auf Helgoland eingelegt“, berichtet Jana. Die 15-jährige Gymnasiastin aus Roth hat mit 33 anderen Zehntklässlern sechs Monate lang auf einem Segelschiff gelebt. Am Anfang hatte sie schlimmes Heimweh. Ab der Rückreise von Kuba legte sich dieses aber, weil sie wusste, dass es jetzt zurück geht, erzählt sie auf die Frage, was ihre größte Herausforderung war.

Natürlich gab es auch körperliche Anstrengungen beim Segeln, bei Landgängen oder beim nächtlichen Aufstehen. Johannes machte vor allem die Besteigung des höchsten Bergs in Panama zu schaffen, berichtet er. Trotz Höhenkrankheit erreichte er aber den Gipfel.

Jetzt haben die beiden Zehntklässler erst mal eine Woche frei, bevor es zurück in die normale Schule geht. Komisch wird sein, dass man „die Lehrer nicht mehr duzen darf, mehr als 17 Schüler im Klassenzimmer sitzen und es nicht mehr wackelt“, meint Jana. Sie freut sich auf den Alltag zu Hause. „An Bord hatten wir nur wenig Zeit, für unsere Tests zu lernen. In jedem Fach stand ein schriftlicher an.“

Bei Jana zählen allerdings die Noten nicht, die sie während des Segeltörns über den Atlantik schrieb. Johannes kann sie sich anrechnen lassen, wenn es nötig ist. Beide dürfen in die 11. Klasse vorrücken. Seit der 7. Klasse wollte Jana schon auf der Thor mitfahren, dieser Traum hat sich für sie erfüllt. „Ich habe so viele Länder bereist und kennengelernt, das wäre als Tourist gar nicht möglich gewesen“, sagt sie.

Johannes’ Schwester war vor acht Jahren an Bord und schwärmte monatelang davon. „Das wollte ich auch erleben“, erzählt er – als er genommen wurde, war seine Schwester glatt neidisch.