Verbotene Lektüre?

22.10.2016, 06:04 Uhr
Wie heißen die Kinder von William und Kate? Das weiß man, wenn man Illustrierte liest.

© dpa Wie heißen die Kinder von William und Kate? Das weiß man, wenn man Illustrierte liest.

Deswegen dieses Bekenntnis: Ich bin ein Mann, und ich lese Klatschzeitschriften. Und zwar liebend gerne. Schlimmer finden die meisten es wahrscheinlich nur, die Bild zu lesen. Deren Leser werden ja gerne mindestens genauso belächelt. Deswegen will ich an dieser Stelle einmal eine Lanze brechen für alle Gala-, Bunte- oder Brigitte-Leser dieser Welt.

 

Drei Gründe, warum beide Geschlechter Tratschzeitschriften lesen sollten:

1. Ohne nachdenken

Lesen bildet und regt zum Nachdenken an. Das ist schön und gut. Bloß will ich immer alles überdenken? Vielleicht auch noch, wenn ich beim Friseur sitze? Da denke ich meistens so wenig, dass ich mir jedes Mal die gleiche Frisur schneiden lasse. Wenn mich die FAZ oder die Süddeutsche jetzt auch noch mit dem Euro oder TTIP konfrontieren würde, dann wäre das schon zu viel für einen Friseurbesuch. Ich will mich ja nicht selber überfordern.

2. Tratsch = Allgemeinbildung

Klatsch und Tratsch bildet nicht? Völlig falsch! Das erlangte Wissen nützt bloß im Moment nichts. In ein paar Jahren kann das aber schon die Millionenfrage bei Jauch sein.

Dazu ein Beispiel: Die Kinder des englischen Prinzenpaars William und Kate heißen George und Charlotte. Außer dem Vater der beiden wird das sonst kein Mann der Welt wissen. Die Frauen dagegen dann schon wieder, weil ja so süße Fotos der Kleinen in der Gala waren.

So emotional werde ich als Mann da jetzt zwar nicht bei zwei kleinen Kindern, aber na gut. Der kleine George wird allerdings in ein paar Jahrzehnten einmal König von England werden. Wer später nicht weiß, wie das englische Staatsoberhaupt heißt, sollte sich schämen!

Sicher muss man auch nicht alle Namen wissen. Das Kind von Kim Kardashian (die mit dem dicken Hintern) und Kayne West heißt North West. Das zählt nicht wirklich zum Allgemeinwissen. Aber ganz ehrlich: Wer sich jemals dumm fühlt, der sollte einfach darüber nachdenken, dass es Eltern gibt, die so bescheuert sind, ihr Kind nach einer Himmelsrichtung zu benennen. Tratsch ist wahrer Balsam für die Seele.

3. Promis sind nur Menschen

Viele betrachten die Gazetten als ein Fenster, durch das sie in die Welt der Stars blicken können. Dabei zeigt sich gerade bei diesem Blick, dass die Superstars dieser Welt auch nur ganz normale Menschen sind.

So kämpft Jennifer Lopez gegen die Pfunde, und Heidi Klum geht in Jogginghosen und ungeschminkt zum Bäcker. Und auch Promis müssen sich für eine Haarfrisur entscheiden. Ich habe aus den Zeitschriften immerhin eines gelernt: Wenn ich mal graue Haare bekomme, will ich so eine Frisur wie George Clooney!

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