Wissen zur Energiewende aus erster Hand

23.8.2016, 10:00 Uhr
Wissen zur Energiewende aus erster Hand

© Foto: HA

Ein wirklich heißer Tag. Die Sonne knallt vom Himmel, Eisverkäufer machen Kasse – und die Sonnenkollektoren sammeln, was das Zeug hält. Und doch ist der Kurs von Josef Hasler fast vollzählig im abgedunkelten Hörsaal an der TH Nürnberg erschienen.

Das Interesse kommt nicht von ungefähr: Josef Hasler ist Vorstandsvorsitzender bei der N-Ergie. Und er gibt den Studenten Infos weiter, wie man es nur kann, wenn man direkt an der – in diesem Fall – Energiequelle sitzt. Hasler unterrichtet das Fach „Energiemärkte und -handel“ und vermittelt komplexes Wissen, indem er einfach ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudert.

Zum Beispiel: „Macht euch einen Marker in den Kalender für Dezember 2017. Und dann vergleicht ihr mal, was sich nach der Wahl beim Klimawandelprogramm im Vergleich zu den heutigen Zielen getan hat.“

In regenerativen Energien liegt die Zukunft. Die Jobaussichten sind exzellent. Aber wer die Entscheidungen für morgen treffen möchte, braucht spezielles Wissen.

Das zu vermitteln, ist der Anspruch des kooperativen Master-Studiengangs Energiemanagement und Energietechnik, den die Hochschule Ansbach in Kooperation mit der Technischen Hochschule (TH) Nürnberg, der Hochschule in Triesdorf und der N-Ergie anbietet.

Das Besondere daran: Dozenten, die direkt an der Quelle sitzen, geben den Studenten taufrische Infos und Insiderwissen aus der Praxis. „Endlich ein super Sonnentag“, meint Hasler in der Vorlesung. „Aktuell haben wir 1200 Megawatt Leistung aus Sonnenenergie, die in unsere Netze eingespeist wird.“

Hasler ist bei der N-Ergie unter anderem für die Bereiche Energiebeschaffung und -handel und Energievertrieb verantwortlich. Für ihn ist die Thematik tägliches Brot. Umso mehr freut er sich sehr über das Interesse an seiner Lehrveranstaltung: „Jedes Mal lerne ich Neues dazu oder sehe mich mit Fragen konfrontiert, die mich zum Nachdenken bringen.“

Wer Master-Student ist, soll selbst Lösungen und kreative Ansätze entwickeln. Er soll sich in Vorlesungen, Praktika und Veranstaltungen ganz anders einbringen als im Bachelor-Studium. Es ist, als würde man schon im Studium in die Verantwortung hineinwachsen, die man später übernehmen kann.

Bis es so weit ist, werden die Master-Studenten von den Dozenten begleitet. Experten wie Hasler sind in einem Lehrauftrag eine Win-win-Situation. Denn Unternehmen ziehen durchaus einen Nutzen daraus, wenn sie zur Ausbildung der Führungskräfte von morgen die nötige Erfahrung hinzufügen können.

Wissen aus Entscheidersicht und aus Anwendersicht zugleich vermittelt Hasler in seiner Vorlesung. Er kann seine Themen rund um den diffizilen Energiehandel so vermitteln, dass die Studenten im Hörsaal sitzen – trotz Freibad- und Biergartenwetters. Die Veranstaltungen des Master-Studiengangs finden hauptsächlich an der Hochschule Ansbach statt, manche aber auch an der Technischen Hochschule in Nürnberg und an der Hochschule in Triesdorf.

„Oje, nicht schon wieder!“, sagt Hasler, als die Fernbedienung des Beamers wiederholt nicht das tut, was sie soll. Den Studenten gefällt so was. „Der ist ganz auf dem Boden geblieben. Er behandelt uns absolut gleichberechtigt“, erzählt der Student Thomas. „Er steht voll hinter dem, was er uns beibringt. Und er versucht, den Klimaschutz im Rahmen seiner unternehmerischen Möglichkeiten voranzutreiben.“

Näheres über den kooperativen Master-Studiengang Energiemanagement und Energietechnik steht auf dem verkürzten Link http://tinyurl.com/gtsxo99

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