Wo aus Ideen Verfahren werden

25.6.2015, 16:37 Uhr
Wo aus Ideen Verfahren werden

© Foto: Umsicht/Kurt Fuchs

„Umsicht“ ist die Abkürzung für Umwelt, Sicherheits- und Energietechnik und kennzeichnet die Themen, mit denen sich die Wissenschaftler dort beschäftigen. „Wir gestalten die Rohstoffwende mit“, so das Motto. Egal ob Strom, Wärme, Mobilität, Gebäude, Rohstoffversorgung, Prozess- und Materialentwicklung – „Umsicht“ macht aus Ideen konkrete Anwendungen.

Das Institut in Sulzbach-Rosenberg ist dabei seit 2012 ein zweiter Standort des gleichnamigen Fraunhofer-Instituts in Oberhausen. Ursprünglich war es 1990 als Anwendungs- und Technologiezentrum (ATZ-Evus) von den drei Universitätsprofessoren Franz Durst, Hans Bergmann und Karl Brotzmann gegründet worden, um der damals noch etwas strukturschwachen Oberpfalz technologisch auf die Sprünge zu helfen.

Der Grundgedanke damals wie heute: Man bringt zwei entgegegengesetzte Pole zum Nutzen beider zusammen. Mittelständische Unternehmen brauchen innovative Entwicklungen, haben aber keine Forschungskapazitäten. Umgekehrt produziert die (universitäre) Forschung sehr viel Wissen, das aber oft niemandem etwas nützt.

Auch der Ablauf ist in all den Jahren ziemlich gleich geblieben: Eine Firma schildert ein Problem und fragt nach einer Lösung. Und wenn die machbar erscheint, werden Wissenschaftler, Doktoranden oder auch Studenten darauf angesetzt.

Zur Zeit laufen bei „Umsicht“ in Sulzbach-Rosenberg mehr als 30 Bachelor- und Master-Arbeiten sowie neun Promotionen in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschulen der Metropolregion. Ingesamt sind dort 100 Mitarbeiter beschäftigt, davon 70 fest angestellt.

Ein Beispiel für die „Umsicht“-Arbeiten sind Systeme zur Energieumwandlung und Speicherung. Im Mittelpunkt steht dabei das thermokatalytische Reforming (TCR). Dabei werden organische Verbindungen wie beispielsweise Biomasse und Abfälle unter hohen Temperaturen und unter Sauerstoffausschluss gespalten. Bei diesem Verfahren entstehen Kraftstoffe, Kokse und brennbare Gase, die bei Bedarf in Wärme, Strom und mechanische Energie umgewandelt werden können.

Ein Experte auf diesem Gebiet ist Standortleiter Andreas Hornung. Er wurde vor kurzem zum Professor für Hochtemperaturprozesstechnik an der Uni Erlangen-Nürnberg (FAU) berufen. Noch ein Grund zum Feiern. Das ausführliche Programm des Symposiums steht auf www.umsicht-suro.fraunhofer.de

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