Schenk mir nur ein bisschen Zeit

1.7.2015, 09:03 Uhr

Sie war tatsächlich eine Sekunde länger. Und wer hat es gemerkt? Vermutlich niemand. Die meisten von uns haben es im Wortsinn wieder mal verschnarcht, als um 1:59,59 Uhr eine sogenannte Schaltsekunde eingefügt wurde.

Wenn Sie haarklein wissen wollen, warum so eine Schaltsekunde überhaupt nötig ist, fragen Sie doch Ihren Arzt oder Apotheker. Es hat jedenfalls irgendwie damit zu tun, dass unsere Zeitmessung der Erdrotation hinterherhinkt.

Bedauerlich ist, dass uns Europäern die Sekunde in der Nacht geschenkt wurde, denn, bei Zeus!, was hätte man tagsüber damit nicht alles anstellen können. Eine Sekunde länger Zeit, um Griechenland zu retten! Eine wertvolle Sekunde mehr, um die SpVgg fit für die neue Saison zu machen – im Profifußball können heutzutage ja oft Winzigkeiten den Ausschlag geben! Fest steht jedenfalls, man wird uns weitere Schaltsekunden servieren, das nächste Mal vermutlich in drei Jahren. Ein Klacks. Ähnlich lange wartet man im Stadtpark-Café auf Kaffee und Kuchen.

Wir sollten die Wissenschaft für dieses Geschenk lieben, denn bekanntlich gibt es nichts Wertvolleres als Zeit. Schade nur, dass wir wieder alles verschlafen werden. Außer, wir lassen uns um 1:59,59 Uhr aus dem Schlaf reißen, gähnen einmal herzhaft – und wundern uns am nächsten Morgen, warum der Wecker zerdeppert an der Wand liegt.

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