Schließung der Dreifachturnhalle spaltet Altdorf

19.9.2014, 17:01 Uhr
Schließung der Dreifachturnhalle spaltet Altdorf

© Blinten

Empfohlen hat die Hallensperrung der Nürnberger Stefan Wolfrum, Prüfingenieur für Standsicherheit. Bis zum 26. September soll die Dreifachturnhalle geschlossen bleiben, bis dahin erhofft man sich Aufschluss über die Beschaffenheit des Spannbetons in der Decke. Den will man genauer unter die Lupe nehmen, weil Spannstähle, die bis 1978 hergestellt wurden, als problematisch gelten. Die Altdorfer Sporthalle wurde 1973 errichtet.

Jetzt wird man in der Hallenmitte exemplarisch einen Spannbinder untersuchen. Risse bis 0,2 mm seien unbedenklich, notiert dazu der Laufer Ingenieur für Tragwerksplanung in einer Aktennotiz für das Landratsamt. "Sollten keine oder geringe Risse festgestellt werden, kann die Halle wieder für den Spielbetrieb freigegeben werden...", heißt es weiter in Scharrers Notiz. Ob der für die Halle verwendete Spannstahl als unbedenklich eingestuft werden kann, muss allerdings unter Umständen ein Materialprüfamt näher untersuchen.

Volleyballer sind sauer

Bei den Altdorfer Volleyballern ist man sauer. Der heute stattfindende Bayernpokal Nord musste nach Schwaig verlegt werden, ebenso das für nächste Woche angesetzte Drittligaspiel gegen Planegg-Krailling. Das Training der Jungen- und Erwachsenenmannschaften sowie des Leistungszentrums fällt vorübergehend aus beziehungsweise wird verlegt.

Willi Hanke macht für die Volleyball-Abteilung des TV Altdorf die Öffentlichkeitsarbeit. Ihn ärgert besonders, dass der Schließung der Halle kein Gutachten zugrundeliegt, sondern lediglich eine Aktennotiz, in der man sich auf Aussagen eines Spezialisten für Spannbeton beruft. Dass es keine archivierten Unterlagen über statische Berechnungen zum Hallendach gibt und deshalb aufwändige Probeentnahmen nötig sind, um die Beschaffenheit des Spannstahls festzustellen, ärgert ihn ebenfalls.

Im günstigsten Fall, wenn also keine beziehungsweise nur ganz geringe Risse im Spannbetonbinder in der Mitte der Dreifachturnhalle gefunden werden, könnte man sie ab Samstag, 27.9., wieder öffnen. Wenn es dann im Herbst aber den ersten Schnee gibt und auf dem Hallendach mehr als 20 Zentimeter liegen, muss das Bauwerk aus Sicherheitsgründen erneut dichtgemacht werden, erläutert Ingenieur Scharrer in seiner Aktennotiz.

Keine Schadstoffe in der Luft

Allerdings brachte die Voruntersuchung der Halle nicht nur böse Überraschungen. Die befürchtete Schadstoffbelastung der Hallenluft gibt es nämlich nicht, das ergab eine über das letzte Wochenende durchgeführte Schadstoffmessung.

Betroffen von der Hallenschließung sind neben den Volleyballern beim TV Altdorf weitere Abteilungen, die Mittelschule und das Leibniz-Gymnasium. Eine Sperre auf längere Zeit würde in den Schulen zu Unterrichtsausfall führen. Hanke befürchtet darüber hinaus Einschränkungen für viele Sportler.

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