Seukendorfer sollen sich im Ort wohl fühlen

9.3.2016, 13:00 Uhr
Seukendorfer sollen sich im Ort wohl fühlen

© Archivfoto: privat

Während des Wahlkampfes wollen die Sozialdemokraten mit Ortsvereinssitzungen auf den Straßen von Seukendorf und Hiltmannsdorf den direkten Kontakt zu den Bürgern suchen. „Ich sehe es als ein Problem der Politik an, dass sie die Leute oft vor vollendete Tatsachen stellt“, erklärt Sebastian Rocholl. „Informationen zu den Zwischenschritten, die dann zu der endgültigen Entscheidung führen, sind wichtig für die Meinungsbildung der Bevölkerung.“

Außerdem will Rocholl den Ort für alle Generationen attraktiver machen. „Die Einkommenssteuer ist unsere Haupteinnahmequelle“, sagt der 52-Jährige. „Menschen ziehen hierher, um im Grünen leben zu können.“ Um die Lebensqualität in Seukendorf noch anzuheben, will er zum Beispiel durchsetzen, dass Eltern für die letzten zwei Kindergartenjahre nichts bezahlen müssen. Um den Zusammenhalt im Ort zu stärken, sollen die Vereine besser vernetzt und eine Willkommensbroschüre mit den Angeboten an Neubürger ausgegeben werden.

Im neuen Bürgerhaus will Rocholl ein breites Angebot aufbauen. „Es könnten zum Beispiel Veranstaltungen aufgezogen werden, bei denen die Älteren ihr Wissen an die Jüngeren weitergeben“, überlegt der Kandidat. „Außerdem will ich die Jugendarbeit mehr in den Ort holen.“ Manche Aktivitäten wie das Fußballspielen sollen zwar weiter beim Jugendhaus „Skyline“ am Ortsrand bleiben, aber die Jugendlichen sollen nicht an das andere Ende von Seukendorf fahren müssen, um etwas mit Gleichaltrigen unternehmen zu können.

Neuen Gewerbegebieten steht er grundsätzlich eher skeptisch gegenüber. „Neue Arbeitsplätze im Ort zu schaffen, ist gut und wichtig“, weiß Rocholl. „Aber die Lebensqualität der Bürger darf dadurch nicht beeinträchtigt werden.“ Die Idee, an der alten B 8 ein Gewerbegebiet zu bauen, lehnt er ab. „Einerseits setzen wir den Anwohnern damit die Firmen direkt vor die Nase und andererseits werden dadurch weitere Flächen versiegelt“, sagt er. „Die Menschen ziehen nicht aufs Land, um näher an einem Gewerbegebiet zu sein.“ Die Ansiedlung von Kleinbetrieben ist für ihn die bessere Alternative.

Auch beim Thema neuer Wohnraum will Sebastian Rocholl besonnen mit den vorhandenen Flächen umgehen. „Wir haben im Ortskern einige Leerstände. Die sollten genutzt werden“, meint der SPD-Kandidat. Um gerade junge Familien dafür zu begeistern, schwebt ihm ein finanzieller Anreiz für die energetische Sanierung der Gebäude vor. „Durch eine Verdichtung können wir außerdem bezahlbaren Wohnraum für alle schaffen.“

Große Familie

Die Mobilität für Jung und Alt ist ihm ebenfalls ein Anliegen. Ein Bürgerbus oder ein Bürgertaxi soll den Senioren die Möglichkeit geben, den Gang zum Arzt oder den Einkauf zu erledigen. Die Jugendlichen sollen die Chance haben, selbstständig von Seukendorf aus in die Stadt zu gelangen und umgekehrt. „Gerade wenn die Jugendlichen in das Alter kommen, in dem sie auf eigene Faust in die Stadt gehen, wollen sie nicht auf ihre Eltern angewiesen sein“, erläutert Rocholl seinen Standpunkt.

In die SPD ist Sebastian Rocholl im Jahr 2010 eingetreten. „Politische Arbeit war für meine Frau und mich schon immer interessant und bot uns als Zugezogene die Möglichkeit, Wurzeln im Ort zu schlagen“, erinnert sich Rocholl, der seit 1998 in Seukendorf lebt. Drei Jahre zuvor hatte er geheiratet, das Ehepaar Rocholl hat vier Kinder. Beruflich ist er Musiker und spielt seit 1994 bei der Nürnberger Staatsphilharmonie Bratsche.

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