Spalt: Touristisches Topjahr als Ansporn

7.4.2016, 12:04 Uhr
Spalt: Touristisches Topjahr als Ansporn

© Fotostudio Lichtblick

Über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen gaben Bürgermeister Udo Weingart und Tourist-Info-Chefin Helga Klüh in einem Pressegespräch Auskunft. Der Rückblick erfreut: „Ein erfolgreiches Jahr 2015 liegt hinter uns,“ attestiert Weingart. Nach seinen Worten sei sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich eine sehr positive Entwicklung zu verzeichnen. Der Trend ging aufgrund der günstigen Witterung auch andernorts nach oben, in der Hopfen- und Bierstadt aber besonders stark. Die Zahl der Gästeankünfte legte auf 31 820 und damit um sieben Prozent zu. Fünf Prozent waren es bei den Übernachtungen, von denen insgesamt 95 081 zu verbuchen waren.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei drei Tagen. „Damit sind wir im Landreis Roth mit weitem Abstand Spitzenreiter“, so der Bürgermeister. Die Privatanbieter konnten sich über fast 30 Prozent mehr Ankünfte freuen (insgesamt 2738), hier blieben die Gäste im Schnitt fünf Tage. Es gelte nun, im Bemühen um ein gutes Angebot nicht nachzulassen. Auch die Gewerbetreibenden sollten die Chance nutzen, sich in Qualität und Service gut aufzustellen und darüber nachzudenken, „neue Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen, wir bräuchten mehr gewerbliche Unterkünfte.“ Während der Spielwarenmesse in Nürnberg etwa würden solche händeringend vor den Toren der Kaiserstadt gesucht.

Auch seitens der Stadt müsse man überlegen, bestimmte Tourismussegmente noch stärker zu bedienen. „Wohnmobilbereich“ und „Campingplatz“ nennt Weingart als Stichworte. Da gebe es noch Nachholbedarf. „Wir müssen überlegen, ernsthafter an dieses Thema heranzugehen.“ Ebenso solle der Tagesurlauber mehr im Fokus der Bemühungen im Tourismus stehen. Den Tourismus selbst sieht Weingart auf zwei großen Säulen stehen: Aus den Themenfeldern „Bier“, „Genuss“ und „Altstadt“ bestehe die eine, aus „See“, „Bewegung“ und „Natur“ die andere. Potenzial gibt es also genug.

Und das will mehr und mehr ausgeschöpft werden. Zum Beispiel durch die gemeindeübergreifenden „Magischen Momente am Brombachsee“ — eine Veranstaltung, die immer stärker nachgefragt werde. Die Stadt lädt ein, den Bierwandertag, das Kirschhof- oder das Hopfengartenfest wie auch das Eröffnungskonzert zum „Spalter Sommer“ und natürlich diesen selbst zu genießen. Im HopfenBierGut warten zahlreiche Veranstaltungen. Bei den „Liedern am See“ geben sich die Stars die Klinke in die Hand und der Weihnachtsmarkt entwickelt sich zu einem immer stärkeren Markenzeichen.

Spalt: Touristisches Topjahr als Ansporn

© Foto: Stadt Spalt

So wird in Spalt eine „lebendige Freizeitkultur für ein breites Zielgruppenspektrum“ angeboten, so Weingart. Aber man müsse am Ball bleiben. Zum Beispiel was das Nordufer des Brombachsees anbelangt, an dessen touristischer Weiterentwicklung gearbeitet wird, das Privatprojekt „Fly-Line“ schreitet voran und in Enderndorf wird eine E-Bike-Station errichtet und der Mountainbike-Park soll weiter an Magnetkraft gewinnen.

Wer gemütlich in idyllischer Landschaft radeln will, darf sich heuer auf ein historisches Ereignis freuen: Die bei der Stiegelmühle befindliche 100-Meter-Lücke der Radwanderstrecke nach Ansbach soll geschlossen werden. Die Vorarbeiten für den Kirschenerlebnis- sowie den Bierwanderweg werden 2016 geleistet, im kommenden Jahr erfolgt die Umsetzung. Überhaupt wird viel Kraft in die zahlreichen Wanderwege inklusive der Qualitätskontrolle gesteckt. „Da lassen wir auch nicht nach!“, ist sich Weingart der großen Bedeutung bewusst, derzeit erfolgt auch die Ausarbeitung einer neuen Wanderkarte.

Auf Lob stoßen beim Rathauschef auch Konzerte und weitere Veranstaltungen direkt am See oder Anstrengungen des CVJM zur Modernisierung des Freizeitheims auf der Burg Wernfels für satte 2,5 Millionen Euro – inklusive Brandschutz. Weingarts Wunsch: ein „Bier-Express“ von und nach Georgensgmünd. Dazu brauche man keine neue Buslinie schaffen, sondern eine bestehende lediglich stärken und entsprechend deklarieren. Bis es soweit ist, heißt es weiter Hausaufgaben zu machen: die Maßnahmen bezüglich des Gütesiegels „Service- Q“ wollen umgesetzt, das Gastgeber-Journal soll erweitert und ein „Genusspoint“ im Kornhaus errichtet werden.

Helga Klüh wiederum liegt die neue Beschilderung der Ortseingänge in Spalt und den Ortsteilen am Herzen: „Das wird heuer eine ganz wichtige Aufgabe für uns“. Für das gesamte Infosystem samt seiner Sterne soll ein neues Konzept greifen. Internet-Auftritt und Facebook-Präsenz will man ebenso ausbauen. „Da gehen wir auf die Pirsch“, so Klüh.

Auch außerhalb der virtuellen Welt wird die Werbetrommel gerührt, etwa bei den Messen. Hier begannen die Aktivitäten bei der CMT Stuttgart und sie enden im Oktober, wenn es zum Stichwort „Reisen & Caravan“ nach Erfurt geht. Dann heißt es, sich auf 2017 vorzubereiten – das Jubeljahr der Reformation, zu dem auch das katholische Spalt mit „Spalatin“ (einem zentralen Weggefährten Luthers) ein weiteres Ass im Ärmel hat.

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