SPD will den Stadtbus wieder am Markt

29.12.2010, 20:22 Uhr
SPD will den Stadtbus wieder am Markt

Wie mehrfach berichtet, wurden die Hersbrucker beim Fahrplanwechsel Mitte Dezember von neuen Linienführungen und neuen Fahrplänen für die Stadtbusse überrascht. Der Verkehrsverbund VGN hatte versucht, die neue S-Bahnlinie in den Bustakt einzubeziehen — mit etlichen Verschlechterungen für Senioren und Schulkinder. Hier wird ab 1. Januar nachgebessert. Zum Beispiel soll es für die Altensittenbacher eine Haltestelle Lohweg in der Nähe der Bahnhof-Apotheke geben. Der direkte Zustieg für die Heimreise am Unteren Markt aber entfällt weiterhin. Auch zum Aussteigen hält der Bus nicht mehr am Markt, sondern 50 Meter weiter an der Rudolf-Wetzer-Straße. Dorthin soll auch das Bushäuschen wandern. Die SPD will dies verhindern. Die bisherige Haltestelle am Unteren Markt gewährleiste eine nahe fußläufige Verbindung zu Rathaus, Bürgerbüro, Post und Marktplatz, schreibt Fraktionssprecher Alexander Pollmer in einem Antrag an den Stadtrat. Die „dezentrale Haltestelle in der Rudolf-Wetzer-Straße“ sei hierfür kein Ersatz. Denn fürs Wartehäuschen ist dort weniger Platz und das Warten ist dort, anders als am ruhigen Marktplatz, auch weniger attraktiv. Pollmer weiter: „Für auswärtige Besucher unserer Stadt bedeutet diese ungeschickte Verlagerung, dass sie nicht im Zentrum, sondern auf der Abseitsroute“ landen.

Im Stadtbild ist der Bus weniger sichtbar. Die Fraktion kritisiert auch die neue Busroute über den Schlossplatz als unnötig. Der bisherige Weg über die Martin-Luther-Straße sei hingegen sinnvoll gewesen, weil sich dort mehrere Einzelhandelsgeschäfte befinden, die auch durch Nutzer/innen des Stadtbusses besucht werden. Überhaupt seien attraktive zentrumsnahe Busrouten „für den innerstädtischen Handel nicht unerheblich“. Der VGN hatte argumentiert, die schmale Route vom Unteren Markt durch die Gasse zur Martin-Luther-Straße habe immer wieder zu Stockungen für den Bus geführt, wenn Pkw und Lkw im Weg standen. Zudem sind die neuen vier Busrouten zeitlich knapper kalkuliert, damit das Mehrangebot an Busverbindungen keine wachsenden Kosten zur Folge hat. Von der gesamten Umgestaltung von Fahrplänen und Routen, im Sommer zwischen VGN und Stadtverwaltung abgestimmt, waren die Stadträte ebenso im Dezember überrascht worden wie die übrigen Hersbrucker.

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