1:1 auf St. Pauli! Ex-Fürther verdirbt den Kleeblatt-Sieg

14.5.2017, 17:25 Uhr
Die SpVgg Greuther Fürth musste sich am Sonntag mit einem 1:1 am Millerntor begnügen.

© Sportfoto Zink / WoZi Die SpVgg Greuther Fürth musste sich am Sonntag mit einem 1:1 am Millerntor begnügen.

Und wieder musste Kleeblatt-Coach Janos Radoki seine Startelf umbauen. Die lange Absentenliste mit den verletzten Sercan Sararer, Sebastian Freis, Khaled Narey, Andreas Hofmann und den gesperrten Benedikt Kirsch, Serdar Dursun und Nicolai Rapp ermöglichte Innenverteidiger Lukas Gugganig seinen vierten Einsatz im Kleeblatt-Trikot.

Das Kleeblatt bildete in der Rückwärtsbewegung mit ihm eine Viererabwehrkette. Und zwar eine grundsolide. In dem munteren Schlagabtausch unter strahlend blauem Himmel durften die Zuschauer zumindest in der Anfangsphase nur selten den Blick auf die Elbphilharmonie genießen – es war einfach zu viel los auf dem Rasen.

Mehr vom Spiel hatten in der ersten Hälfte die Gäste. Vor allem, wenn der am heutigen Tag technisch brillante Robert Zulj den Ball hatte und mit klugen Pässen aus dem Fußgelenk Daniel Steininger in der Spitze bediente. Doch dem Passauer gelangen zu selten Abschlüsse. Sein Flachschuss in der 20. Minute verfehlte sein Ziel nur knapp. Also musste der Österreicher eben selbst ran – und köpfte den Ball nach 37 Minuten in die Maschen. Vorausgegangen waren zwei Schussversuche von Patrick Sontheimer, wobei der zweite zu einer maßgenauen Flanke gedieh – nicht ganz freiwillig, aber höchst effektiv. Kurz vor der Pause kamen der Ex-Fürther Lasse Sobiech und Aziz Bouhaddouz noch zu Gelegenheiten, doch Balazs Megyeri und Marcel Franke waren auf dem Posten.

Hitzige zweite Hälfte

Die zweite Hälfte war dann leider nichts mehr für Ästheten. Die Fürther Fans stellten trotz des Vorsprungs die Unterstützung ein, auf dem Platz lieferten sich Jurgen Gjasula und der Hamburger Christopher Buchtmann ein gefühlt 45-minütiges Wortgefecht, der Ball lief auf keiner Seite mehr. Das war Sommerfußball zum Abgewöhnen, den die 29.546 Zuschauer im ausverkauften Millerntor nicht verdient hatten. Und dann brachte Stänkerer Buchtmann auch noch einen Eckball auf Sobiech, der Franke und Steininger übersprang und unhaltbar für Megyeri in die linke obere Torecke einköpfte (70.).

Der einzige Fürther, der drei Mal – wenig zwingend - aufs Tor schoss, war der für den angeschlagenen Adam Pinter eingewechselte Tolcay Cigerci. Der 22-Jährige kam erst im Winter nach Fürth, das Fußballspielen lernte er in Peine, der Heimat von Kleeblatt-Manager Ramazan Yildirim, und gelangte über das Nachwuchsleistungszentrum des VfL Wolfsburg zur zweiten Mannschaft des Hamburger SV.

Doch während seine Teamkollegen ausgepumpt den Schlusspfiff herbeisehnten und Zulj angeschlagen raus musste, setzte er wenigstens noch einige wenige Akzente. Sein Vertrag läuft nach dieser Spielzeit aus, dieses Spiel war keine ganz schlechte Empfehlung.

Fazit: Wäre der pummelige Flitzer am Spielende nicht gewesen, der vor die Heimfan-Tribüne rannte – viele wären wohl erst vom Schlusspfiff geweckt worden. Der Punktgewinn war zu wenig, um Dresden in der Tabelle einzuholen.

FC St. Pauli: Heerwagen - Hornschuh, L. Sobiech, Gonther, Buballa - Nehrig (86. Flum), Buchtmann - Cenk Sahin, Möller Daehli (70. Thy), Sobota (66. Miyaichi) - Bouhaddouz

SpVgg Greuther Fürth: Megyeri - M. Caligiuri, M. Franke, Gugganig - Steininger, Sontheimer, Gjasula, Pinter (46. Cigerci), Gießelmann - Zulj (79. Schad), Bolly (79. Raum)

Tore: 0:1 Zulj (37.), 1:1 Sobiech (70.) | Gelbe Karten: Cenk Sahin (16.), Bolly (49.), Buchtmann (59.), Gjasula (59.) | Schiedsrichter: Sather (Grimma), Sontheimer (88.) | Zuschauer: 30.000.

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