"Schöne Aufgabe" in Berlin

Ohne Mut geht gegen Hertha nichts: Club-Trainer Fiél vor dem Spitzenspiel im Liga-Mittelfeld

Jonas Volkert

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28.3.2024, 13:55 Uhr
Will gegen die Hertha aus Berlin eine mutigere Mannschaft sehen: Club-Coach Fiél.

© Sportfoto Zink / Hans-Martin Issler, Sportfoto Zink / Hans-Martin Issler Will gegen die Hertha aus Berlin eine mutigere Mannschaft sehen: Club-Coach Fiél.

Flutlicht, Olympia-Stadion, Samstag-Abend: Das alles klingt nach einem großen Fußballspiel, vor dem der 1. FC Nürnberg am Osterwochenende in Berlin bei der Hertha steht. Blickt man auf die Tabelle, bleibt vom vermeintlichen Spitzenspiel in Liga 2 aber nur noch wenig: Der Neuntplatzierte (Berlin) empfängt den Zehntplatzierten (Nürnberg). Auch Trainer Fiél will die Partie daher nicht allzu hoch hängen: Ein "besonderes Kribbeln" verspüre er nicht, verkündete der Club-Coach bei der Pressekonferenz zur Partie am heutigen Donnerstag.

Rückblickend auf die holprige Länderspielpause, in der der Club gegen den Drittligisten aus Ingolstadt eine 0:2 Testspielniederlage hinnehmen musste, fand Fiél deutliche Worte. "Wenn du so spielst, brauchst du nicht mehr oft anzutreten", so der Trainer: "Die Art und Weise der Niederlage wurmt, so darf das nicht passieren."

Schneller Gegner mit Ambitionen

Mit Blick auf den Gegner aus Berlin glaubt Fiél, dass die Herthaner weiterhin "im Hinterkopf haben, dass es die Möglichkeit gibt, oben heranzuschnuppern." Die Hertha sei ein großer Verein mit großen Ambitionen. Die Stärken des Kaders sieht Fiél im Tempo der Berliner. Besonders bei Ballverlusten müsse man daher äußerst schnell umschalten, weil es "sofort Richtung unserem Tor geht". Man selbst müsse mutig auftreten, "sonst brauchst du da erst gar nicht hinzufahren", so Fiél. Aber: "Das ist eine schöne Aufgabe, der wir uns gerne Stellen."

Der Vorwurf eines mutlosen Auftritts, der nach der vorangegangenen Pflichtspielniederlage gegen St. Pauli lautgeworden war, brachte den sonst so ruhigen Club-Coach kurz aus der Fassung. Dass man den Liga-Primus aus Hamburg nicht in erster Linie anlaufe, sei kein Zeichen von Mutlosigkeit, sondern eine taktische Maßnahme, "weil sie fußballerisch so gut sind, dass sie so oft die Lösung finden, dass ich glaube, dass es uns hilft, wenn wir sie nicht in erster Linie anlaufen." Dennoch müsse man in eigenem Ballbesitz anders auftreten. "Natürlich wollen wir aktiver sein, als wir es zuletzt gegen St. Pauli waren."

Fiéls Traum von der Nationalelf

Dass das Club-Juwel Can Uzun zuletzt mit 18 Jahren sein Länderspieldebüt für die Türkei geben durfte, würdigte der Trainer als "außergewöhnlich" - davon träume schließlich jeder Fußballer, "ich träume heute noch davon", sagte Fiél feixend. Dass der Einsatz Uzun verändert habe, will Fiél in den letzten Tagen aber nicht beobachtet haben. Uzun trainiere wieder so, wie er solle.

Und auch auf die Belastungssteuerung hätte weder Uzuns Einsatz, noch der der anderen Club-Spieler Nathaniel Brown und Jens Castrop in den Jugendmannschaften des DFB, Auswirkungen. Alle drei seien wieder ganz normal ins Mannschaftstraining eingestiegen und stünden für die Partie in Berlin zur Verfügung.

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