Niederlagen am laufenden Band

Sind das noch echte Freunde? Das wird für den Club auf Schalke wichtig

Jonas Volkert

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13.4.2024, 05:00 Uhr
11 Freunde müsst ihr sein - nicht 22! Sportliches und Freundschaftliches verschwimmen gern, wenn der Club auf Schalke 04 trifft.

© IMAGO / Zink 11 Freunde müsst ihr sein - nicht 22! Sportliches und Freundschaftliches verschwimmen gern, wenn der Club auf Schalke 04 trifft.

Mutig, so hatte Trainer Cristian Fiél angekündigt, wollte sich der Club vergangene Woche gegen den Tabellenzweiten aus Kiel präsentieren. Von besagtem Mut war dann nach der mindestens diskussionswürdigen Gelb-Roten-Karte für Joseph Hungbo schon nach 12 Minuten nicht mehr viel übrig. Der 1. FCN geriet zum wiederholten Mal unter die Räder, unterlag am Ende 0:4. Immerhin: Bei der Partie am Samstagabend wartet diesmal - entgegen der Erwartungen vor der Saison - kein Top-Team auf die Kicker aus Franken. Der Club gastiert bei Schalke 04, bei einer Mannschaft also, die in noch größeren Tabellen-Nöten steckt als die Fiél-Truppe.

Die Fan-Freundschaft...

"Schalke und der FCN" tönt es regelmäßig im Einklang aus den Fankurven der beiden Vereine, wenn eben jene aufeinandertreffen. Der Grund ist die tiefe Fanfreundschaft der beiden Ultra-Lager, die ihren Anfang, so der Mythos, vor über 40 Jahren in einem Zug Richtung Duisburg nahm und bis heute besteht.

... und die harte Fußball-Realität

Auf dem Platz gibt es für Club-Anhänger bei den Aufeinandertreffen hingegen fast nie etwas zu beklatschen. Die Bilanz des 1. FCN gegen Schalke 04 ist - gelinde gesagt - katastrophal. Der letzte Clubsieg, ein 3:0 in der Bundesliga, liegt über zehn Jahre zurück. Seitdem duellierten sich die Knappen und der Club achtmal, sechs Partien gingen an die Königsblauen, zweimal teilten sich die Vereine die Punkte. Die letzte FCN-Niederlage setzte es erst Anfang November 2023, als es im Max-Morlock-Stadion 1:2 hieß.

Noch schlimmer als die sportliche Bilanz wiegt aus manch Nürnberger-Fan-Sicht aber die Transferhistorie der Vereine. Zwar wechselte im letzten Sommer Florian Flick von Gelsenkirchen nach Nürnberg. Zuvor gingen die Transfers zwischen beiden Teams aber vor allem in eine Richtung: Gen Ruhrpott. So wechselten in den letzten Jahren mit Cedric Teuchert, Guido Burgstaller und Allesandro Schöpf mehrere Club-Leistungsträger nach Schalke.

Aktuell wird aber ein Transfer in Richtung Nürnberg gehandelt. Lino Tempelmann agierte bei den Knappen zuletzt unter seinen Möglichkeiten und könnte beim Club auf der Wunschliste stehen, glaubt man aktuellen Gerüchten.

Die Rahmenbedingungen

Ungewöhnlich oft findet sich der Club dieser Tage in einer Spiel-Ansetzung wieder, in der andere Zehntplatzierte eher selten auftreten: Der 1. FCN spielt mal wieder ein sogenanntes Topspiel des Spieltags der 2. Bundesliga. Während zuletzt eine solche Partie in Berlin anstand - damals immerhin gegen den Tabellenneunten - geht es diesmal in den Ruhrport zum FC Schalke 04 auf Tabellenplatz 13. Trostpflaster für Fußball-Tradionalisten: Es ist die letzte Ansetzung des Clubs in einer solchen, erst in den Abendstunden angepfiffenen, Begegnung für den Rest der Saison.

Die Ausgangslage

Gegen die Top-Teams der Liga lief es zuletzt gar nicht gut für den 1. FC Nürnberg - gegen Mittelfeld-Mannschaft leider aber auch nur mäßig besser. Den letzten Sieg feierte der Ruhmreiche vor ziemlich genau einem Monat in Magdeburg, seither folgten - das Testspiel gegen Ingolstadt eingerechnet - drei desolate Niederlagen und ein Punktgewinn in einem 3:3-Unentschieden gegen Hertha.

Auch wenn nach oben endgültig nichts mehr gehen dürfte - 12 Punkte Rückstand bei deutlich schlechterem Torverhältnis auf Rang drei dürften bei sechs verbleibenden Spieltagen selbst den größten Optimisten zu ambitioniert erscheinen -, drei Punkte am Samstag wären eine wichtige Versicherung für den Club, nicht doch noch in den Abstiegskampf einzusteigen.

Der Gegner

In selbigem finden sich die Bundesliga-Absteiger aus Schalke hingegen längst wieder. Tabellenplatz 13, 32 Punkte und damit nur zwei mehr als Braunschweig, das sich derzeit auf dem Relegationsplatz befindet und drei vor dem direkten Abstiegsplatz, den aktuell die roten Teufel aus Kaiserslautern belegen. Das Ganze bei einer ähnlichen schlechten Tordifferenz (-12) wie der Club, der bei -14 steht. Nach einem Fußball-Leckerbissen am Samstagabend klingt all das trotz des Labels "Topspiel" nicht gerade.

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