Schuldig in vier Fällen

Sportgericht bestraft FCN: 40.000 Euro Strafe wegen Fan-Protesten

Azeglio Elia Hupfer

nordbayern-Redaktion

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11.4.2024, 18:51 Uhr
Beim Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern im Februar drangen zahlreiche Anhänger aus der Nordkurve in den Stadioninnenraum ein, um gegen den Investoren-Deal der DFL zu protestieren.

© IMAGO/Sportfoto Zink / Wolfgang /IMAGO/Zink Beim Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern im Februar drangen zahlreiche Anhänger aus der Nordkurve in den Stadioninnenraum ein, um gegen den Investoren-Deal der DFL zu protestieren.

Der 1. FC Nürnberg muss für vier Vergehen seiner Fans insgesamt 40.000 Euro Strafe zahlen. Dies teilte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Donnerstag mit. Davon kann der fränkische Zweitligist bis zu 13.100 Euro für "sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen" verwenden, wie es hieß. Das muss dem DFB aber bis zum 30. September dieses Jahres nachgewiesen werden. Der Verein hat den vier Urteilen zugestimmt, sie sind damit rechtskräftig.

Der mit 20.000 Euro Strafe auch finanziell schwerwiegendste Fall spielte sich im Februar dieses Jahres ab. Vor Beginn des Zweitligaspiels gegen den 1. FC Kaiserslautern zeigten Nürnberger Zuschauer zwölf Minuten lang ein mehrere Blöcke überspannendes Transparent, wie der DFB schilderte. Im Anschluss überstiegen zahlreiche Anhänger des Heimvereins die Umzäunung und drangen in den Innenraum ein. Innerhalb kurzer Zeit sammelten sich bis zu 500 Personen hinter dem Tor auf gesamter Breite und entrollten ein Protestbanner.

Daraufhin wurde das Spiel unterbrochen. Die Nürnberger Anhänger verließen den Innenraum erst, nachdem ein Vorstandsmitglied mit ihnen gesprochen hatte. Beim Übersteigen des Zaunes wurde eine Person verletzt. Das Spiel wurde dann wieder fortgesetzt.

20.000 Euro Strafe für weitere Fan-Proteste

Kurz nach dem Innenraum-Protest bestätigte die DFL, dass der geplante Investoren-Deal geplatzt sei. Vorangegangen waren allerdings deutschlandweite Proteste über Wochen und Monate, an denen sich auch die Club-Fanszene beteiligte. So warfen Nürnberger Zuschauer während des Zweitligaspiels gegen den Hamburger SV am 18. Dezember 2023 diverse Gegenstände, insbesondere Tennisbälle, auf den Rasen. Die Partie musste deshalb für etwa vier Minuten unterbrochen werden. Dafür gab es nun eine Strafe von 5000 Euro.

Während der Zweitligapartie gegen den VfL Osnabrück am 3. Februar 2024 warfen Nürnberger Anhänger erneut diverse Gegenstände, insbesondere Tennisbälle, auf den Rasen. Das Spiel musste aufgrund dessen für fast drei Minuten unterbrochen werden. Hier lautete das Urteil: ebenfalls 5000 Euro Strafe.

Beim Duell mit dem SV Wehen Wiesbaden am 9. Februar 2024 warfen Club-Fans abermals diverse Gegenstände, hauptsächlich Tennisbälle, Flummis und Farbbeutel, auf den Rasen. Das Spiel musste daraufhin für insgesamt fast acht Minuten unterbrochen werden. Hierfür gab es eine Strafe von 10.000 Euro.

Verkleidete Club-Fans im Auswärtsblock beim Gastspiel in Wiesbaden.

Verkleidete Club-Fans im Auswärtsblock beim Gastspiel in Wiesbaden. © IMAGO/Sportfoto Zink / Daniel Ma/IMAGO/Zink

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