1.FCN: Grüne fordern Rehabilitation jüdischer Mitglieder

3.5.2012, 10:47 Uhr
Alle historischen Exponate des 1.FC Nürnberg - wie diese Meisterschuhe von 1936 – werden im Sommer ins Club-Museum am Valznerweiher umziehen. Nürnbergs Grünen-Fraktionsvorsitzender Achim Mletzko hofft, dass bei dieser Gelegenheit die ausgeschlossenen jüdischen Club-Mitgliedern rehabilitiert werden.

Alle historischen Exponate des 1.FC Nürnberg - wie diese Meisterschuhe von 1936 – werden im Sommer ins Club-Museum am Valznerweiher umziehen. Nürnbergs Grünen-Fraktionsvorsitzender Achim Mletzko hofft, dass bei dieser Gelegenheit die ausgeschlossenen jüdischen Club-Mitgliedern rehabilitiert werden.

Nürnbergs Grünen-Fraktionsvorsitzender Achim Mletzko hat sich in einem offenen Brief an die FCN-Verantwortlichen gewendet. Vor rund eineinhalb Jahren hatte Mletzko mit Club-Aufsichtsrat Klaus Schramm und Sportvorstand Martin Bader bereits über die Wiederaufnahme der ausgeschlossenen Vereinsmitglieder gesprochen. Damit dieses Thema im sportlichen Tagesgeschäft nicht aus dem Blickfeld gerät, brachte es Mletzko nun zurück auf die Agenda. Einen Schnellschuss soll es aber nicht geben, sagt der Grüne, der den Kontakt zum Club sucht: “Die Gründlichkeit der Aufarbeitung vor jedweder Schnelligkeit und Oberflächlichkeit. Eine historisch einwandfreie Aufarbeitung und Dokumentation steht nicht im Widerspruch zu einer ehrenvollen Handlung im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten in wenigen Monaten“, so Mletzko.

Nürnberg war - schon bevor Adolf Hitler Reichskanzler in Berlin wurde - ein Zetrum des Nationalsozialismus. So musste der jüdische Trainer Jenő Konrád 1932 nach einer Hetzkampagne die sportliche Leitung am Zabo abgeben und die Noris verlassen. Nach den Goldenen Zwanzigern, in denen der Club fünf Meisterschaften errang, setzte er seine sportliche Erfolgsgeschichte in den 30ern derweil in abgeschwächter Form fort: 1935 triumphierte er im Pokalwettbewerb, 1936 folgte der sechste Deutsche Meistertitel. Die jüdische Ex-Mitglieder, die damals nicht mehr an den Erfolgen ihres Lieblingsvereins teilhaben durften, sollen bald in die Club-Familie zurückgeholt werden.

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