3:0 in Bremerhaven! Prust bringt die Ice Tigers auf Kurs

6.1.2017, 21:55 Uhr
In Prust we trust: Der Neu-Nürnberger kann nicht nur hart zuschlagen, sondern auch erfolgreich abschließen.

© Sportfoto Zink / MaWi In Prust we trust: Der Neu-Nürnberger kann nicht nur hart zuschlagen, sondern auch erfolgreich abschließen.

Der kleine Makel einer ansonsten bisher so unterhaltsamen Saison trägt einen einen ungewöhnlichen Namen: Fischtown Pinguins. Zweimal hatten sich die Thomas Sabo Ice Tigers bis zu diesem Dreikönigstag mit dem DEL-Neuling auseinandergesetzt. Beide Spiele hatten sie verloren. Diese längste Dienstreise traten sie mit dem klaren Auftrag an, auch bei der kampfstarken Mannschaft des ehemaligen Nürnbergers Thomas Popiesch zu zeigen, wie stark sie in dieser Saison sind. Nicht weniger gelang Nürnberg mit dem 3:0. Nebenbei hielten sie ihre zweite lange Siegesserie am Leben.

Besser heißt noch nicht vorne

Acht Spiele in Folge hatten die Ice Tigers schon im Herbst gewonnen – bis sie beim Tabellenletzten in Schwenningen etwas arg passiv nach Verlängerung unterlagen. Auch in Bremerhaven traten sie mit acht Erfolgen in Serie an – und machten nahezu alles besser. Nürnberg versuchte, das Spiel von Beginn an unter Kontrolle zu bekommen. Leo Pföderl prüfte Gerald Kuhn bereits nach 14 Sekunden. Vor allem aber hatten sie die richtigen Mittel gewählt. Die Ice Tigers setzten, nunja, Fischtown früh unter Druck und das aufwändige Forechecking zeigte Wirkung. Immer wieder landeten die Aufbauversuche der Gastgeber auf den Schlägern von Gästen. Mit großem Einsatz verhinderten sie zumindest im ersten Drittel noch aussichtsreichere Möglichkeiten.

Im Mitteldrittel aber funktionierte das Umschaltspiel noch besser. Einen typischen Angriff der Reihe um den starken Mittelstürmer David Steckel schloss der einzige Nürnberger Stürmer ab, der in dieser Saison noch ohne Torerfolg war. In Ingolstadt war Brandon Prust am Dienstag noch die Chance auf einen Empty-Netter genommen worden. Gut so, denn sein 1:0 in Bremerhaven war ein gelungenes Beispiel dafür, welch guter Eishockey-Spieler sich in "Prügel-Prust" (Bild-Zeitung) versteckt. Kuhn hatte freie Sicht auf den Handgelenkschuss des Kanadiers, trotzdem schlug der Puck über seiner Fanghand im Kreuzeck ein (26. Minute). Fünf Minuten zuvor hatte Prust noch einen Penalty an verschuldet. Aus Respekt vor dem Können von Torhüter Andreas Jenike aber vergab Jack Combs diese Chance eher unmotiviert (21.).

Einen guten Plan, einen starken Torhüter – in Bremerhaven aber braucht es dazu noch eine gute Einstellung für einen Sieg. Anders als noch im Dezember kontrollierten die Ice Tigers auch die Zweikämpfe. Die Pinguins bewiesen durchaus ein weiteres Mal, warum sie ernsthaft auf eine Playoff-Teilnahme hoffen dürfen – und hatten dennoch keine echte Chance.

Reinprecht stockt auf, auch Kozek trifft

Steven Reinprecht traf nach starkem Nachsetzen von Patrick Reimer (32.). Und Andrew Kozek nutzte einen der vielen Bremerhavener Fehlpässe im eigenen Drittel zum 3:0 (49.). Das Publikum in der ausverkauften Eishalle feierte trotzdem – ihre Pinguins, vielleicht aber auch die Ice Tigers und Jenikes zweiten Saison-Shutout.

In Ingolstadt und an der Nordsee mussten die Ice Tigers ohne ihren offensivstärksten Verteidiger auskommen, beide Auswärtsspiele konnten sie souverän gewinnen. Am Sonntag gegen Köln soll Jesse Blacker eventuell wieder mit dabei sein. Einen freien Sitzplatz sollte es für den Kanadier dann ohnehin nicht mehr geben.

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