400-Meter-Mann Schneider scheidet im Halbfinale aus

8.8.2018, 20:24 Uhr
Für Patrick Schneider (rechts) war im Halbfinale der European Championships Endstation.

© Sven Hoppe Für Patrick Schneider (rechts) war im Halbfinale der European Championships Endstation.

Sein Trainer hatte nur noch einen Rat für Patrick Schneider. "Genieß es, Junge", sagte Harald Schmaus. Zusammen hatten sie im Wind und im Schnee, bei Regen und beißendem Sonnenschein für diesen Moment trainiert. Das ordentlich gefüllte Olympiastadion von Berlin war seine Bühne. In diesem 400-Meter-Halbfinale hatte der Sprinter vom LAC Quelle nichts zu verlieren. 46,58 Sekunden später hatte er ein unbezahlbares Erlebnis gewonnen und die Erkenntnis, mit den besten Europäern in seiner Disziplin mithalten zu können.

Zu einem dritten Lauf in Berlin, zur Qualifikation für das Finale am Donnerstag fehlte Schneider letztlich eine gute Sekunde. Vor dem zweiten Halbfinale hatte er selbst das Publikum noch einmal zu fortgeschrittenem Lautsein aufgefordert. 400 Meter Rückenwind hatte er sich erhofft. Getragen von den Zuschauern lief er dann auch mutig an, vielleicht etwas zu mutig. Bis in die Kurve lag er ausgezeichnet, auf der Zielgerade aber schoss ihm die Milchsäure in die Muskulatur. Schneider kämpfte sich ins Ziel und blieb weit über seiner Bestzeit – im Gegensatz zu seinen Konkurrenten, die fast durchweg neue Saisonbestleistungen aufstellten.

Staffel-Teilnahme gebongt

"International bin ich noch ein Rookie", hatte Schneider am Tag zuvor nach seinem starken Vorlauf gesagt. Vor vier Jahren hat er noch in der Kreisklasse Fußball gespielt. Am Mittwochabend lief er wie einst Jesse Owens und Usain Bolt im Olympiastadion. Und er wird es mindestens noch einmal machen. Für die 400-Meter-Staffel hatte er ursprünglich trainiert, in Florida, an der Ostsee, in Italien, immer wieder auf Teneriffa und natürlich in Dambach. Am Freitag wird er wieder auf dieser Bühne zu sehen sein. 

 

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