79:70! Falcons feiern wichtigen Sieg

26.11.2017, 18:58 Uhr
79:70! Falcons feiern wichtigen Sieg

© Sportfoto Zink

Für Ralph Junge sind die Begegnungen mit seinem ehemaligen Herzensverein immer etwas Besonderes, Zeit für Herzlichkeiten war aber auch diesmal, vor allem diesmal nicht. Als Vorvorletzter der Pro A empfingen die Falcons den Vorletzten Ehingen, es brauchte keine höhere Mathematik, um zu wissen, dass die Partie über den Abstieg entscheiden könnte.

Zwar sind beide Vereine seit vier Jahren Kooperationspartner, spätestens als Virgil Matthews vier Minuten vor Schluss Davonte Lacy beim Stand von 69:66 mit maximaler Härte am Korbleger hinderte, dürfte aber jedem klar gewesen sein, dass die Kooperation an diesem Sonntagabend eine Pause machte.

In der ersten Hälfte hatten die 741 Zuschauer in der Halle am Berliner Platz eine ausgeglichene Partie gesehen, was sich in einem fast ausgeglichenen Spielstand manifestierte. Mit 37:36 gingen die Falcons in die Kabine, begleitet von lauten "Schieber"-Rufen des Nürnberger Anhangs.

Mardracus Wade hatte Sekunden vor der Sirene noch einmal den Ball geklaut, konnte diesen aber nicht im Korb der Ehinger unterbringen, weil er unsanft von Kevin Yebo abgeräumt wurde. Dass die Schiedsrichter dies als korrekten Block werteten, passte zu 20 Minuten, in denen sich alle Beteiligten auf dem Parkett viele Fehler erlaubt hatten.

Bis zur Halbzeitpause hatte sich die Mannschaft von Ralph Junge bereits wieder neun Ballverluste erlaubt, die Gäste kamen immerhin auf acht. Ein unterhaltsames Spiel war es trotzdem, weil beide Teams die Fehler des Gegners zu durchaus ansehnlichen Spielzügen nutzten.

Nürnbergs Center Jonathan Maier durfte im ersten Viertel ungestört den Ball durch die Reuse jagen, auf der Gegenseite tat das Bradley Hayes im zweiten Abschnitt nicht weniger spektakulär. Nach dem ersten Viertel stand es 15:20, im zweiten agierten die Falcons zumindest in der Offensive überzeugender, Virgil Matthews und Matthew Meredith trafen zwei wichtiger Dreier, Marvin Omuvwie vollendete ein spektakuläres Alley-oop Anspiel von Nils Haßfurther.

Unzufrieden musste Junge vor allem sein, wie leicht sich seine Basketballer Fouls anhängen ließen und wie einfach sie es dem Kooperationspartner in einigen Szenen machten. Nach dem Seitenwechsel wurde das besser, die Falcons packten hinten besser zu und wurden vorne zielstrebiger. Wieder war es Omuvwie, der mit ein paar starken Aktionen auf sich aufmerksam machte, als Wade mit einem Dreier das 51:40 erzielte, griff Gäste-Trainer Domenik Reinboth zur Auszeit.

Lage spitzt sich zu

In der Folge versuchte es Ehingen mit einer aggressiveren Verteidigung, die aber zunächst kaum Wirkung zeigte. Bis auf 56:44 zogen die Falcons davon – nur, um sie dann durch leichte Fehler wieder zurück ins Spiel zu bringen. Hätte Wade nicht einen kurzen Schlussspurt eingelegt, wäre der Vorsprung beinahe aufgebraucht gewesen.

Mit 61:56 ging es ins letzte Viertel und danach im Schneckentempo Richtung Ziellinie. Die Falcons sammelten weiter fleißig Ballverluste, Ehingen übte mehr und mehr Druck auf Nürnbergs Guards aus, ein kontrollierter Spielaufbau war kaum noch möglich. Weil Jonathan Maier aber wichtige Würfe aus der Mitteldistanz traf, Dan Oppland zwei Minuten vor Schluss die Gäste zu einem maximal überflüssigen Turnover nötigte, musste Reinboth 69 Sekunden vor Schluss erneut zur Auszeit greifen.

Erst war Nürnbergs Vorsprung geschmolzen, nun wieder auf acht Punkte angewachsen, bei 76:68 brach endgültig die Crunchtime an, als noch 28 Sekunden auf der Uhr waren, hatte Virgil Matthews keine Lust mehr auf Spannung und legte den Ball geschmeidig zum 78:70 in den Korb, mit der Schlusssirene erhöhte er von der Linie noch auf 79:70.

Falcons Nürnberg: Matthews (17 Punkte), Maier (17), Omuvwie (16), Wade (12), Oppland (10), Meredith (3), Haßfurther (2), Girard (2)

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