Ab auf die Alm! Ruthenbeck setzt heute auf Angriff

24.4.2016, 06:00 Uhr
Jubeln macht Spaß: Mit offensiver Spielweise will Kleeblatt-Coach Stefan Ruthenbeck die Bielefelder Alm stürmen.

© Sportfoto Zink / WoZi Jubeln macht Spaß: Mit offensiver Spielweise will Kleeblatt-Coach Stefan Ruthenbeck die Bielefelder Alm stürmen.

  Bielefeld war in dieser Saison für viele Zweitligisten eine schöne Auswärtsfahrt. Denn dort gibt es Geschenke. Die Bilanz auf der Alm ist verheerend für die Arminen: In 15 Heimspielen holten sie nur 14 Punkte und schossen acht Tore, erst zweimal sprang ein Sieg heraus.

"Wir fahren da hin, um zu punkten"

Die acht Remis aber nimmt Kleeblatt-Trainer Stefan Ruthenbeck zum Anlass, nicht allzu forsch in seiner Prognose aufzutreten: "Wir fahren da hin, um zu punkten. Ob es drei werden oder einer, das wird man sehen." Zum einen hat er sich die 0:1-Niederlage des kommenden Gegners vom vergangenen Wochenende angesehen und ist zur Erkenntnis gelangt: "Bielefeld muss gegen Kaiserslautern nicht verlieren."

Zum anderen sieht Ruthenbeck eine Entwicklung bei der Mannschaft von Norbert Meier, dessen Team noch beim 0:0 im Hinspiel das Zustandekommen eines Fußballspiels zu verhindern wusste. "Das hat sich verändert, sie haben spielerisch zugelegt", gesteht er ihnen zu, vor allem als Gastgeber erwartet er sie nicht so stark ergebnisorientiert wie auswärts. Das gelte auch für seine Männer, die "das Selbstvertrauen, das wir letzte Woche getankt haben, mitnehmen" wollen. "Wir werden uns sicher nicht hinten reinstellen und abwarten. Wir wollen auf Sieg spielen."

So wirklich hinten reinstellen kann sich die Spielvereinigung seit dem Bundesligaabstieg auch gar nicht. Ob Ruthenbeck, Büskens oder Kramer - Fürth kannte stets nur den Vorwärtsgang. In den vergangenen beiden Partien unter Ruthenbeck, beim 1:0 in München und 3:1 gegen Düsseldorf, zogen sich die Weiß-Grünen zwar zurück in die eigene Hälfte, doch das können andere Mannschaften besser. Denn es brauchte vor allem gegen die Fortuna schon einen starken Sebastian Mielitz, um den Sieg über die Zeit zu bringen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Keine Startplatzgarantie für Turner

Die Mannschaft, die sich mit 43 Punkten auf Tabellenplatz sieben im Wortsinn gespielt hat, gibt Ruthenbeck eigentlich keinen Anlass zur Rotation. Und dennoch will er "ohne Not" durchwechseln, "das ist ja vielleicht schon unser Running Gag". Ein bis zwei Spieler, die vergangene Woche nicht im Einsatz waren, sollen ihre Chance bekommen. Nicht willkürlich, das betont er, "ich werde niemanden belohnen, weil er da mit rumturnt", die Spieler müssten sich dafür im Training qualifizieren.

Wenn schon das Spiel von der Tabellenkonstellation her wenig Dramatik versprüht, so misst Ruthenbeck wenigstens seinen Entscheidungen eine gewisse Tragik bei: Roberto Rodriguez würde er unheimlich gerne aufbieten, "aber Berisha und Freis haben eine Quote, das ist bitter für Rodriguez". Es sei aber die Aufgabe des Trainers, dass der Winterzugang auf der offensiven Außenbahn seine Einsatzzeit bekomme.

Bangen um Berisha

Und tatsächlich könnte er schneller gebraucht werden, als den Fürthern lieb ist: Der sechsfache Torschütze Veton Berisha musste das Donnerstagstraining wegen einer Oberschenkelverhärtung vorzeitig abbrechen, "eine reine Vorsichtsmaßnahme" wiegelt Ruthenbeck ab. Ebenso nicht zur Verfügung steht dem Trainer Tom Weilandt, der die Berisha-Position ebenfalls besetzen könnte. Doch ihm sind die Lymphknoten im Bein angeschwollen, er nimmt Antibiotikum. Dabei wünscht sich der scheidende Rostocker noch so sehr einen letzten Einsatz fürs Kleeblatt in dieser Spielzeit. Sein Vertrag läuft nach drei Jahren im Sommer aus. In diesem Winter scheiterte ein Wechsel zu 1860 München am Medizincheck. Weilandt wird am kommenden Mittwoch 24 Jahre alt.

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