Als Danny Blum spielte, aber für Sandhausen traf

7.11.2014, 06:42 Uhr
In der Vorbereitung konnte der ehemalige Sandhäuser Danny Blum noch den Flügel entlangwetzen. Seitdem allerdings legt ein Knorpelschaden den geradlinigen Angreifer lahm.

© Sportfoto Zink / DaMa In der Vorbereitung konnte der ehemalige Sandhäuser Danny Blum noch den Flügel entlangwetzen. Seitdem allerdings legt ein Knorpelschaden den geradlinigen Angreifer lahm.

Bei der Rückkehr nach Sandhausen würde Danny Blum nur allzu gerne für den Club spielen, kann es aber nicht. Noch nicht – verletzungsbedingt. Wenn Blum von jenem Sonntagabend erzählt, macht er dies mit Attributen, die ihn normalerweise auch auf dem Platz auszeichnen: dynamisch, flink, gedankenschnell. Es geht um die bislang einzige Begegnung zwischen seinem alten und neuen Arbeitgeber, um ein weiteres Nürnberger Erstrunden-Aus.

"Alles oder Nichts" 

Dabei hatte es für den FCN am flutlichthellen Rand des Hardtwaldes zunächst gar nicht so duster ausgesehen. Die Kurpfälzer, die damals noch eine Etage tiefer spielten als der Club, bereiten dem FCN Mühe, aber kein Kopfzerbrechen. „Nürnberg hatte eine qualitativ viel bessere Mannschaft“, erinnert sich Blum, der zunächst nur auf der Bank saß. Dort musste der Flügelstürmer des SVS mitansehen, wie spielerisch reifere Gäste zusehends auch die besseren Lösungen hatten und in der 27. Minute durch Daniel Ginczek in Führung gingen. „Der Plan war, lange die Null zu halten. Nach dem Gegentreffer haben wir gewusst, dass wir nur noch eine Chance haben: Alles oder Nichts.“ In der Folge assistierte der Club kampfstarken Sandhäusern. Er stellte das Fußballspielen ein und ließ so ein Duell auf Augenhöhe zu. Julian Schauerte glich per Strafstoß aus. In der ersten Hälfte der Verlängerung war wiederum der FCN ab Drücker. Durch Drmic und Frantz hatte er Möglichkeiten, die Partie zu entscheiden, ließ diese aber liegen.

Mittendrin statt nur dabei war da schon Danny Blum. In der 79. Minute hatte ihm Alois Schwartz auf den Hardtwaldrasen mitgegeben: „Hau dich rein, das ist auch für dich persönlich eine Chance!“ Der frühere Jugendnationalspieler beherzigte die Worte seines damaligen Trainers ("Ich bin viel gelaufen, viel in die Tiefe gesprintet"). Im Elfmeterschießen traf Blum sogar gegen den Club. Beim KSC hatte er von Hakan Calhanoglu gelernt, „in solchen Situationen großem Druck zu begegnen, einfach cool zu bleiben“. Am Punkt angekommen blieb er dann tatsächlich ruhig und verwandelte scharf und platziert - vom Torwart aus in die rechte Ecke. 

Ein Schütze später – Marvin Plattenhardt scheiterte an SVS-Keeper Manuel Riemann – durfte Sandhausen die kleine Sensation feiern. Für den Club hingegen war es der erste Dämpfer einer Saison, die ohne rot-schwarzen Dampf mit dem Abstieg endete. Nach 15 Monaten kehrt der FCN an den Ursprungsort seiner erniedrigenden Talfahrt zurück – ohne Danny Blum. Der gebürtige Frankenthaler ist seit dem Sommer Franke. Doch kurz nach seinem Wechsel wurde bei ihm ein Knorpelschaden im rechten Knie diagnostiziert. Nun hofft Blum noch vor der Winterpause auf sein Club-Debüt – im Derby gegen Fürth.

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